NACHHALTIGE STEUERREFORM: Neue Wunderwaffe

Eine Studie soll die Diskussion über Ökosteuern ankurbeln. Dabei wird weniger mit umwelt- als mit finanzpolitischen Notwendigkeiten argumentiert.

„Eine nachhaltige Steuerreform für Luxemburg“, so lautet der Titel einer Studie, die der Mouvement écologique am vergangenen Dienstag vorstellte. Steuerreform? Hatten wir nicht schon eine? Tatsache ist, dass die massiven Steuersenkungen der beiden vergangenen Jahre, anders als von der Regierung angekündigt, keine ökologischen Elemente einführten. Dass in dieser Hinsicht Handlungsbedarf besteht, leitet die Studie weniger aus rein ökologischen Überlegungen ab als vielmehr aus einer umfassenden Analyse des derzeitigen Luxemburger Steuer- und Finanzsystems.

Dabei legt der Autor Dieter Ewringmann vom Kölner finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut den Finger auf so manche Krampfader der Unnachhaltigkeit. mehr lesen / lire plus

15 JAHRE ZEITUNGSPROJEKT: Mission is possible

Im September 1988 erschien der erste, anfangs monatliche GréngeSpoun, der 1991 zur Wochenzeitung wurde und heute als woxx seinen festen Platz in der Presselandschaft hat.

Von Richard Graf und Renée Wagener

Wir hatten keine Chance, aber wir nutzten sie: Der Spontispruch der Achtzigerjahre trifft im Rückblick voll auf die tollkühne Naivität zu, mit der im Jahr 1988 das Projekt einer neuen Wochenzeitung aus der Taufe gehoben wurde. Wenn der damals formulierte Anspruch auf eine der alternativen Szene verpflichteten, aber parteiunabhängigen Berichterstattung in den ersten Jahren kaum realisiert wurde (schon die Gründung der Zeitung kam nur durch einen Geldkredit der deutschen Grünen zustande), so hat sich der damalige GréngeSpoun Schritt für Schritt zu einem linken Blatt gemausert, das auch vor Kritik an den grünen Gründervätern und -müttern nicht zurückschreckt. mehr lesen / lire plus

POUR CETTE SEMAINE: Lateinamerikanische Woche; Danse orientale; Cité littéraire

Lateinamerikanische Woche

Die deutsch lateinamerikanische Gesellschaft (DeLaGe) bemüht sich den Dialog der Kulturen zu fördern. 30 Jahre nach dem Putsch in Chile soll nun eine Bilanz über die Veränderung der sozialen Realitäten und die Auswirkung des „Neoliberalismus“ gezogen werden. Aus diesem Anlass veranstaltet die Gesellschaft eine Vortrags- und Filmreihe, sowie eine Fotoausstellung zu diesem Thema in Saarbrücken.

Eröffnung ist am 9. September um 17.30 Uhr in der Stadtgalerie, St. Johannesmarkt 24, mit dem Rundtischgespräch „30 Jahre Putsch: Faschismus und Neoliberalismus in Chile“. Am 11. September 1973 schlugen Bomben in den Sitz des Präsidenten der Republik Chile. Mit Unterstützung der USA putschten Militärs gegen die sozialistische Regierung. mehr lesen / lire plus

KINO: Les égarés

Frankreich im Zweiten Weltkrieg: Eine Mutter, ihre zwei Kinder und ein junger Fremder geraten auf ihrer Flucht in eine Villa. Angenehm zurückhaltend erzählt André Téchiné die Geschichte einer Liebe. Dabei wird der Krieg zur Nebensache – und leider auch zur Staffage. Aber allein die Liebesgeschichte (und Emmanuelle Béart) macht den Film sehenswert.

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STEPHEN FREARS: Dirty Pretty Things

„Dirty Pretty Things“ est le meilleur film de Stephen Frears depuis son adaptation des „Liaisons dangereuses“ de Choderlos de Laclos.

„Les Liaisons dangereuses“ (1988) mises à part, Stephen Frears n’est jamais meilleur que quand il ne voit pas trop grand. Les „petits“ films, comme „The Snapper“ (1993) ou „High Fidelity“ (2000), semblent lui convenir le plus, ce qu’il prouve à nouveau avec „Dirty Pretty Things“, où il excelle véritablement dans l’art du cinéma.

Frears se tourne ici vers le sujet de l’immigration clandestine, qui doit bien profiter à quelqu’un et qui donne ainsi lieu aux crimes les plus crapuleux. Le réalisateur voulait montrer avant tout „l’envers du décor londonien, du côté sordide de la vie où des êtres commettent l’impensable pour tout simplement survivre“. mehr lesen / lire plus

NI VU NI CONNU: METIERS SANS VISAGE (1): „Je préfère regarder les gens dans les yeux“

Marcel a 25 ans, il est Luxembourgeois, marié et il travaille comme standardiste d’une compagnie de taxis. Entre un appel et l’autre, nous avons réussi à mener une petite conversation.

Marcel: Devinez quelle voix il a …

woxx: Comment se passe votre journée de travail?

Marcel: Je commence à 7.30 heures, j’attends que les courses arrivent, que les chauffeurs s’annoncent, on contrôle si tout le monde est là et on démarre. Je finis à 15.30 heures. En général toutes les journées se ressemblent. Mon père travaillait ici et, lorsqu’il a pris sa retraite, j’ai fait la demande pour ce
poste. Je venais le voir parfois. mehr lesen / lire plus

JUGENDLICHE: Struktursalat im Jugendschutz

Die parlamentarische Kommission „Jeunesse en détresse“ widmete sich drei Jahre lang den Problemen der Jugendlichen und fragte sich, wie ihnen beizukommen ist. Mit den Betroffenen selbst hat sie nicht gesprochen.

„Den Kindern und Jugendlichen in Luxemburg geht es immer schlechter.“ Gilbert Pregno weiß, wovon er spricht, denn er leitet die Elteren-Schoul Janusz Korczack der Fondation Kannerschlass. Unterdessen läuten auch bei der Stëmm vun der Strooss die Alarmglocken: „Immer mehr Minderjährige kommen zu uns. Es sind immer jüngere Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind“, erklärten die Verantwortlichen der Obdachlosenhilfsorganisation am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. „Viele sind krank, drogenabhängig oder haben ganz einfach Hunger.“ mehr lesen / lire plus

CHILE: Ende des Schweigens

In Chile zeichnet sich 30 Jahre nach dem Militärputsch ein gesellschaftlicher Wandel ab. Die meisten Verbrechen des Regimes bleiben aber nach wie vor ungesühnt.

Der 11. September hat tausende Opfer gefordert. Dabei soll diesmal nicht von den Terroranschlägen 2001 in New York und Washington die Rede sein, sondern vom Terror des 11. Septembers 1973: Damals stürzten in Chile die Militärs mit tatkräftiger Hilfe der USA die Regierung von Salvador Allende. Während der erste frei gewählte marxistische Präsident Lateinamerikas den Putsch nicht überlebte, rief sein Nachfolger, General Augusto Pinochet, das Kriegsrecht aus. Der „schmutzige Krieg“ des Regimes begann.

Mit dem Putsch von 1973 war nicht nur der „chilenische Weg zum Sozialismus“ gescheitert. mehr lesen / lire plus

RON SHELTON: Dark Blue

Wer mit einem nicht immer glaubwürdigen, aber durchaus spannenden Polizeifilm vor der Kulisse der 92er Rassenunruhen in L.A. zufrieden ist, kommt bei Ron Shelton auf seine Kosten. Statt einer reellen Analyse ihrer Ursachen wird hier allerdings lediglich ein sozialkritisches
Psychodrama im Mikrokosmos eines korrupten Polizeiwesens serviert, das vor allem von Kurt Russells schauspielerischer Leistung getragen wird.

Im Utopia mehr lesen / lire plus

ANTOINE FUQUA: Moi Bruce, toi Monica

Avec „Tears of the Sun“, le réalisateur Antoine Fuqua nous offre une tête d’affiche encore inédite, c’est-à-dire Bruce Willis et Monica Bellucci. Mais ne soyons pas dupe …

Bruce Willis campe un personnage peu différent de ses rôles précédents; un lieutenant dans l’armée américaine chargé de missions périlleuses, qu’il accomplit encore et toujours avec autant de bravoure, de conscience professionnelle et de détermination. Quant à Monica Bellucci, la voici transformée en docteur Lena Kendriks, travaillant dans une mission humanitaire au Nigeria.

De prime à bord, jamais ils n’auraient dû se rencontrer. Mais l’histoire en a décidé autrement. Alors que la famille du Président du Nigeria vient d’être assassinée, suite à un coup d’Etat, le lieutenant Waters est chargé de se rendre au Nigeria, afin de faire évacuer la jolie docteure. mehr lesen / lire plus

HERALDO SALAS ASTUDILLO: „Patte de chien“

Le Chilien Heraldo Salas Astudillo est né entouré du rythme du tango et a fait partie de l’opposition à Pinochet. Il s’est fait une réputation au Luxembourg en tant que musicien, mais aussi comme cuisinier hors pair.

Né à Valparaíso (Chili) en 1953, Heraldo Salas Astudillo est arrivé en Europe en 1996. Il a d’abord atterri à Louvain-la-Neuve et, depuis cinq ans, il réside au Luxembourg où il s’est fait une réputation à cause de son activité de professeur de musique, mais aussi comme bon cuisinier. „C’est normal“, dit-il, „chez-moi, l’hospitalité est une façon de vivre. On aime recevoir des gens à la maison et leur offrir à manger et à boire.“ mehr lesen / lire plus

ABSCHIEBUNGEN: Zuckerbrot und Peitsche

Still und heimlich wurde in Findel ein Sammelzentrum für abgewiesene AsylbewerberInnen vor der Abschiebung eingerichtet. Was nach einem Zugeständnis der Regierung aussieht, ist in Wahrheit eine Fortsetzung der harten Linie.

Wieder sind abgelehnte AsylbewerberInnen nach Serbien-Montenegro abgeschoben worden: Vergangene Woche waren vier Familien betroffen. Zwei von ihnen wurden am Donnerstag abgeholt, weitere zwei am Freitag. Die Familien mussten die Heimreise antreten, obwohl ein Kind darunter war, das am Knie hätte operiert werden müssen. Die Asti protestierte gegen die Abschiebung, doch die luxemburgische Regierung setzt ihre konsequente Linie fort: Ein ums andere Mal werden ehemalige Flüchtlinge nach Ex-Jugoslawien „zurückgeführt“. Am Montag waren es rund 40 „Freiwillige“, die der Rückführaktion per Unterschrift zugestimmt hatten und dafür 1.190 Euro pro Erwachsenen bekamen. mehr lesen / lire plus

PEI-MUSEUM: Geschichtsklitterung

Das „Musée d’Art Moderne“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie staatliche Bautenpolitik nicht aussehen soll.

Auf sämtlichen offiziellen Dokumenten, auf der Homepage des Musée d’Art Moderne (Mudam)und auch für die aktuellen und gewesenen Bauten- und KulturministerInnen gilt die gleiche Sprachregelung: „En 1997 le Gouvernement luxembourgeois a confié à l’architecte sino-américain Ieoh Ming Pei la conception et la réalisation du Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean (loi du 17 janvier 1997). Le chantier a été officiellement inauguré le 22 janvier 1999.“

In den letzten Jahrzehnten gab es kaum ein politisches Dossier, bei dem so viel gelogen, verdreht und vertuscht wurde wie beim leidigen „Pei“-Museum. mehr lesen / lire plus

TOMB RAIDER 2: The Cradle of Life

Schon der erste Teil von „Tomb Raider“ war wenig tiefgründig, aber wenigstens unterhaltsam. Nun turnt Angelina Jolie ein zweites Mal als Lara Croft im hautengen Ganzkörperanzug über die Leinwand. Dabei strotzt ihre interkontinentale Suche nach der Büchse der Pandora geradezu vor Ungereimtheiten. Dem Film von „Speed“- Regisseur Jan de Bont fehlt es zudem an Schwung, und, als einem verfilmten Computerspiel, an Spielerischem.

Im Utopolis (Luxemburg) und im Sura (Echternach). mehr lesen / lire plus

ARCHITECTURE: Fondations fragiles

Une exposition veut donner une „vue d’ensemble sur un siècle de création urbanistique et architecturale au Luxembourg“. Pari perdu.

„Il s’agit de développer auprès du public et des professionnels la conscience d’une continuité du patrimoine architectural.“ Cet objectif louable est énoncé par Erna Hennicot-Schoepges dans un catalogue d’exposition récent. Il vient de culminer dans le financement par le Ministère de la Culture de l’exposition sur „l’architecture du XXe siècle au Luxembourg“, montée par la Fondation de l’architecture et de l’ingénierie. Ce n’est pas la première tentative de faire connaître au public l’architecture luxembourgeoise: en 2001 déjà, une première expo avait été montrée à Vienne, dont le spectre chronologique était plus étendu. mehr lesen / lire plus

CLAUDE TURMES: „Für eine dezentrale Stromversorgung“

Wie chaotisch es auf dem US-Strommarkt zugeht, hat sich vergangene Woche gezeigt, als 50 Millionen Menschen im Dunkeln saßen. Wir befragten den Grünen Stromexperten Claude Turmes zur Versorgungsstabilität in der EU und zu den Folgen der Liberalisierung.

woxx: Nach dem großen Stromausfall in den USA versichern uns die Experten reihenweise, ein solches Blackout könne es in Europa nicht geben.

Claude Turmes: Dass dies in Europa nie passieren könnte, ist nicht ganz richtig. Wahr ist allerdings, dass in Europa die Investitionen in die Stromnetz-Infrastrukturen viel höher sind. Darüber hinaus ist die Stromversorgung im Allgemeinen viel dezentraler organisiert als in Nordamerika. Viele kleine Produktionseinheiten nahe am Ort des Verbrauchs verringern die Abhängigkeit von den großen Verbindungsleitungen. mehr lesen / lire plus

FLÜCHTLINGE: „Freiwillige“ ohne Wahl

Die „retours assistés“ der abgelehnten AsylbewerberInnen nach Serbien-Montenegro offenbaren vor allem eines: Eine echte Alternative gibt es für die Betroffenen nicht.

Die Koffer sind gepackt, das Charter-Flugzeug steht bereit: Die Reisewelle rollt. Doch nicht etwa der sommerliche Exodus der LuxemburgerInnen in südlichere Gefilde ist gemeint, sondern – geht es nach dem Wunsch der luxemburgischen Regierung – ein Abschied auf Nimmerwiedersehen für zahlreiche Flüchtlinge, deren Asylantrag im Großherzogtum abgelehnt wurde.

Die Rückführungen sollen sich laut Justizministerium über mehrere Monate hinziehen. Immer wieder samstags ist Abreisetag, so zumindest in den vergangenen Wochen: Am 19. Juli traten 45 „freiwillige“ RückkehrerInnen die Heimreise nach Serbien-Montenegro via Findel an, eine Woche später waren es wieder etwa 40 und am 9. mehr lesen / lire plus

NIKITA MIKHALKOV: Urga

Dieser ausgezeichnete und sehr humorvolle Film spielt sich in der überwältigenden Steppenlandschaft der Inneren Mongolei ab. Er zeigt eine Schafzüchterfamilie und ihre Probleme mit der chinesischen Geburtenquote, sowie ihre Begegnung mit einem russischen Lastwagenfahrer.
Der Regisseur Nikita Mikhalkov beweist hier, dass außer der westlichen noch andere Lebensarten kinotaugliche Geschichten hervorbringen.

An diesem Freitag um 20h30 in der Cinémathèque mehr lesen / lire plus

PIERRE JOLIVET: Toi, la soeur que je n’ai jamais eue

Rencontre imprévue entre deux femmes que tout oppose … C’est le point de départ de „Filles uniques“, écrit sur et pour les femmes.

Après avoir largement exploité l’univers masculin dans ses deux réalisations précédentes, „Ma petite entreprise“ et „Le Frère du guerrier“, Pierre Jolivet avait envie d’écrire un film sur deux femmes. „Filles uniques“ a été rédigé parallèlement à „Frère du guerrier“, ce dernier racontant une relation fraternelle, pour ainsi dire „obligée“, parce que consanguine. En revanche, dans „Filles uniques“ c’est tout à fait l’inverse, car c’est l’histoire de deux femmes qui ne sont pas soeurs à la base, mais qui choisissent de le devenir. mehr lesen / lire plus

JAZZ: Boston, New York, Luxembourg: parcours parfait?

Après six années passées aux Etats-Unis, le guitariste David Laborier est revenu au pays où il s’est directement placé en pole-position des gratteurs sans avoir dû trop forcer.

„Why Not“, „Jungle Juice“, „Galliver“, et puis le jazz … Les musiciens de rock luxembourgeois regrettent amèrement la métamorphose de David Laborier en un instrumentiste de jazz qui privilégie les sonorités nettes. Alors, plus jamais de guitare distordue?

„Je refais parfois du rock: l’année passée, j’ai joué en avant-programme des ‚Scorpions‘ au Knuedler, sous la direction de Gast Waltzing. Mais le jazz est la musique que j’affectionne. Je n’ai vraiment découvert cette musique qu’aux Etats-Unis. mehr lesen / lire plus