Coronakrise: Italien macht dicht

Das Coronavirus hat in Italien eine nationale Krise ausgelöst. Der Ausnahmezustand betrifft nicht mehr nur die Kommunen im Norden, das ganze Land wurde zur Sperrzone erklärt.

Mit über 12.400 Menschen, die mit dem Virus, das die Atemwegserkrankung Covid-19 auslöst, infiziert sind, stellt Italien das Epizentrum der Pandemie in Europa. Während der öffentliche Nahverkehr noch aufrechterhalten wird, sollen die meisten Geschäfte zunächst bis zum 23. März geschlossen bleiben. (Foto: EPA-EFE/Nicola Fossella)

Am Montagabend verkündete der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte die Aufhebung der „roten Zone” in Norditalien. Das ganze Land werde zur Schutzzone. Das entsprechende Notfalldekret ist seit Dienstag in Kraft. Die Ausweitung der Sperrmaßnahmen bedeutet die Einschränkung der Bewegungsfreiheit aller italienischen Bürgerinnen und Bürger. mehr lesen / lire plus

Italien
: Salvini gegen alle


Im Umgang mit Flüchtlingen und dem Einsturz einer Brücke in Genua setzt der italienische Innenminister auf Lügen und gezielte Provokationen gegen die EU. Das alles schadet seinem Ansehen nicht.

Sie werden alles teuer bezahlen“: 
Der italienische Innenminister 
Matteo Salvini auf dem Staatsakt für die Getöteten des Brückeneinsturzes 
in Genua Mitte August. (Foto: EPA-EFE/Simone Arveda)

Eine richtige Sommerpause war der August für die italienische Politik nicht. Nur für einige Tage geriet das Dauerthema Flüchtlinge ein wenig in den Hintergrund, als am 14. August eine Autobahnbrücke in Genua einstürzte und 43 Menschen starben.

Die Todesopfer waren noch nicht gezählt, da konnte der stellvertretende Ministerpräsident, Innenminister und Lega-Vorsitzende Matteo Salvini schon einen Schuldigen benennen. mehr lesen / lire plus

GLOBALE KRISE: Kapitalistische Reorganisierung stören

Michael Hardt ist Politik- und Literaturtheoretiker und lehrt an der Duke University in Durham, North Carolina. Bekannt wurde er vor allem durch die Bücher, die er mit Antonio Negri geschrieben hat, zuletzt „Commonwealth“ im Jahr 2009. Die woxx sprach mit ihm über die Schuldenkrise, ihre subjektive und moralische Dimension und über die sozialen Kämpfe des vergangenen Jahres.

„In der sozialen Figur des Verschuldeten drückt sich unmittelbar die Ungleichheit aus, die in der aktuellen Phase der kapitalistischen Gesellschaft herrscht, nämlich die Ungleichheit im Verhältnis zwischen Schuldnern und Gläubigern. […]Die Ablehnung der vom Schuldensystem geschaffenen moralischen Beziehungen erscheint mir als der zentrale Aspekt der Kämpfe, die wir im vergangenen Jahr in Europa und den USA gesehen haben.“

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