Unterwegs mit dem Seenotkreuzer „Minden“: Dicht an dicht
Die Hamburger Hilfsorganisation „Lifeboat“ kreuzt seit dem Sommer vor Libyen, um Flüchtende aus seeuntauglichen Booten zu befreien. Die Chronologie einer Rettungsfahrt.

Der Seenotrettungskreuzer „Minden“ ist schnell, aber keine Fähre, deshalb ist ein mit Flüchtlingen gefülltes Deck bei rauer See gefährlich. Doch eines weiß die Crew: „In ihren Fluchtbooten hätten sie die Nacht nicht überstanden.“ (Foto: Alexander Stein)
Das Schiff lief acht Grad, fast Nordkurs, Richtung Lampedusa, neun Crewmitglieder und 161 Schiffbrüchige an Bord, die meisten aus Afrika. Kapitän Brensing schaltete den Suchscheinwerfer des alten Kreuzers ein und schwenkte ihn über die schwarze See. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Scheiße“, murmelte er durch die geschlossenen Zähne, „Scheiße.“ mehr lesen / lire plus