TUNESIEN: Die Revolution wird getwittert

Revolutionen werden noch immer auf der Straße gemacht und nicht auf Twitter. Was sich dort über den Aufstand in Tunesien vernehmen ließ, war trotzdem aufschlussreicher als viele Korrespondentenberichte. Eine Reportage von der Twitter-Timeline #SibiBouzid.

„Game over“: Nach dem Sturz Ben Alis hat die tunesische Freiheitsbewegung weiterhin Gründe zur Revolte. Neben Aufrufen zum vollständigen Rückzug der Clique um den autoritären Herrscher aus der Politik werden auch sozialrevolutionäre Forderungen laut.

Viele Tunesier haben ihre Profilfotos durch blutbesprengte tunesische Flaggen ersetzt und tauschen sich über das aktuelle Geschehen aus: „Ich war gerade auf der Chedi Kallela! Scheiß Gaskartuschen! Da gibt es Frauen, die Steine schmeißen“, berichtet djdanjertn am Donnerstag auf Twitter. mehr lesen / lire plus

PORTUGAL: Immer der Arbeit nach

Portugal zählt zu jenen Ländern, die von der Wirtschaftskrise besonders schwer betroffen sind. Das bekommen vor allem die Migranten zu spüren: Sie verlieren als erste ihre Jobs, die rassistische Diskriminierung nimmt zu. Zugleich emigrieren auch viele Portugiesen.

Die Darstellung ihres Lebensumfelds bewegt sich zwischen Kitsch und Diskriminierung: Einwohner von Cova de Moura, einem in den Siebzigerjahren von Migranten aus den ehemaligen afrikanischen Kolonien gegründeten Vorort von Lissabon.

Hezbollah steht in einem kleinen Restaurant in Cova da Moura und versucht einen Fernseher zum Laufen zu bringen. Es kommen die Nachrichten, aber der Empfang ist gestört. „Die reden die ganze Zeit von der Krise“, sagt der Rapper und lacht, „bei uns ist schon lange Krise.“ mehr lesen / lire plus