Jean Back: Trakl Blues

Eine Prise Nostalgie, serviert mit einer guten Dosis-Selbstironie – Jean Backs „Trakl Blues“ fällt nicht in die Klischees der Alt-68er Memoirenschreiber.

Wenn Alt-68er (oder wie in diesem Fall Alt-78er) ihre Memoiren schreiben, ist meistens Vorsicht geboten. Schnell wird die Vergangenheit verklärt, nur um besser auf die „Jugend von heute“ einzudreschen, die ja keine Werte mehr kennt und sich nicht auflehnt. Dass es sie selbst waren, die ihre Ideale von einst verrieten und dem Neoliberalismus Tür und Tor öffneten, kommt dabei den wenigsten in den Sinn.

Daran gemessen ist Jean Backs „Trakl Blues“ ein vergleichsweise harmloses Buch. Die Geschichte einer Bande von Jugendlichen, die 1978 gegen die erzkonservative Gesellschaft rebellieren, indem sie ein Gedicht des expressionistischen Poeten und Meister der Fäulnis und des Verfalls Georg Trakl auf Zelluloid bannen (und dafür sogar Geld aus dem eben gegründeten Kulturministerium absahnen) enthält zwar eine gehörige Portion Eigenlob. mehr lesen / lire plus