Künstliche Intelligenz: Mehr Hunger, mehr Durst

Wegen des Booms der Künstlichen Intelligenz steigt der Bedarf der IT-Branche an Energie und Wasser enorm an. NGOs befürchten zudem eine Flut an Desinformation nicht zuletzt zum Klimawandel. Über die Folgen eines Hypes.

Der Energieverbrauch der KI-Industrie wird vermutlich mitten in der sich voll entfaltenden Klimakrise explodieren: KI-Festival Mitte Februar in Mailand. (Foto: EPA-EFE/DANIEL DAL ZENNARO)

Wie viel Energie verbrauchen eigentlich die boomenden Systeme der Künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere die großen Sprachmodelle wie „Chat GPT“ oder „Gemini“ (früher Bard), die bereits Hunderte Millionen von Benutzern haben? Es ist zwar allgemein bekannt, dass der Ressourcenbedarf der IT-Branche wegen des KI-Booms enorm steigt, dass Chat GPT und Co. mehr lesen / lire plus

Kampf um Bergkarabach: Mehrere Niederlagen

Mit der Kapitulation der armenischen Region Bergkarabach nach einem Angriff Aserbaidschans könnte auch Russlands Rolle als Schutzmacht Armeniens und regionaler Hegemon im Kaukasus zu Ende gehen.

Zehntausende versuchen das armenische Siedlungsgebiet Bergkarabach zu verlassen: Ein LKW mit Flüchtlingen passiert einen Schützenpanzer der russischen Armee, die in der Region als „Friedenstruppe“ fungieren soll, in Richtung Armenien. (Foto: EPA-EFE/Roman Ismayilov)

Aserbaidschans Propaganda nahm sich wohl Russland zum Vorbild. Am 19. September überfiel die weit überlegene aserbaidschanische Armee ein weiteres Mal die überwiegend von Armeniern bewohnte Region Bergkarabach. Wenige Tage zuvor war in den Medien und Netzwerken des südkaukasischen Landes ein umgekehrtes „A“ aufgetaucht, das die endgültige Eroberung der armenischen Siedlungsgebiete signalisieren sollte, ähnlich wie Russland den Buchstaben „Z“ verwendet, der den Angriffskrieg gegen die Ukraine symbolisiert. mehr lesen / lire plus

Krieg und Getreide: Putins Rekordernte

Russland hat das Abkommen zur Verschiffung von Getreide über das Schwarze Meer nicht mehr verlängert. Es hatte dazu beigetragen, die Getreidepreise zu stabilisieren und die weltweite Nahrungsmittelknappheit zu lindern.

In der Ukraine wird die Weizenernte eingebracht, ob sie exportiert werden kann, ist unsicher. (FOTO: EPA-EFE/Sergey Dolzhenko)

Das russische Regime will nun wieder verstärkt Getreideknappheit zur politischen Erpressung benutzen. Nach rund einem Jahr ist das russisch-ukrainische Getreideabkommen, in dessen Rahmen ukrainisches Getreide sicher über das Schwarze Meer exportiert werden konnte, am 18. Juli an Russlands Weigerung gescheitert, es abermals zu verlängern. In den Tagen darauf folgten heftige russische Raketenangriffe auf die ukrainische Hafenstadt Odessa, bei denen schätzungsweise 60.000 Tonnen Getreide und vor allem für den Export notwendige Hafeninfrastruktur zerstört wurden – unter dem Vorwand, dort gebe es militärische Ziele. mehr lesen / lire plus

Eigene Währung für die Brics-Länder: Das Geld der Aufsteiger

Die Gruppe der Brics-Länder wird wirtschaftlich immer leistungsfähiger. Nun will man sich auch eine eigene Währung verschaffen, um die Hegemonie des US-Dollars zu beenden. China hat in dem Staatenbündnis eine dominierende Position.

Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch sind die Brics-Staaten eine Macht: Treffen der Außenminister*innen Brasiliens (Mauro Vieira, zweiter von links), Russlands (Sergei Lawrow, rechts), Indiens (Subrahmanyam Jaishankar, zweiter von rechts) und Südafrikas (Naledi Pandor, Mitte) Anfang Juni in Kapstadt; China hatte den stellvertretenden Außenminister geschickt (Ma Zhaoxu, links). (Foto: EPA-EFE/Halden Krog)

Im August soll es – nach etlichen mehr oder weniger konkreten Ankündigungen seit 2012 – endlich so weit sein: Die Gruppe der Brics-Länder will auf ihrem kommenden Gipfel in Südafrika die Pläne zum Aufbau einer eigenen Währung konkretisieren, um der globalen Hegemonie des US-Dollar offen entgegenzutreten. mehr lesen / lire plus

Afghanistan: Diplomatie mit Jihadisten

In Moskau verhandelten die Taliban mit ihren Nachbarländern und Regionalmächten wie Russland und China. Beide Staaten streben in erster Linie die Festigung der Taliban-Herrschaft an, von der sie sich stabile Verhältnisse erhoffen. Das islamistische Regime kommt damit dem Ziel näher, international anerkannt zu werden.

Gespräche zwischen China und den Taliban zu Beginn der Woche auch in Katar: der chinesische Außenminister Wang Yi bei einem Treffen mit Mullah Abdul Ghani Baradar, dem stellvertretenden Premierminister der Übergangsregierung der Taliban. (Foto: EPA-EFE/Nikku)

Es war der wohl wichtigste diplomatische Auftritt der Taliban seit ihrer Machtergreifung: Am Mittwoch voriger Woche trafen sich in Moskau Vertreter asiatischer Staaten zu Verhandlungen mit den in Afghanistan herrschenden Islamisten. mehr lesen / lire plus

Klimawandel
: Das Ende der Utopie


Neue Studien gehen davon aus, dass selbst eine grundlegende Änderung der ökonomischen Entwicklung den Klimawandel nicht mehr aufhalten kann. Dennoch wäre die Überwindung des Kapitalismus für ein Überleben der Menschheit unabdingbar.

Gegen den selbstzerstörerischen Verwertungszwang des Kapitalismus: DemonstrantInnen während des G20-Gipfels in Hamburg. (Foto: EPA / Focke Strangmann)

Es kommt immer schlimmer als angenommen – deshalb müssen alle Jahre wieder die langfristigen klimatischen Prognosen revidiert werden. In der Frühzeit der Erforschung des Klimawandels, in den Achtziger- und frühen Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts, wurde dieser als ein langfristiger, gradueller Prozess begriffen, der Jahrtausende in Anspruch nehmen würde. Bis die Analyse prähistorischer Eisbohrkerne und Sedimentablagerungen der Wissenschaft die klimageschichtlichen Tatsache offenbarte, dass ein Klimasystem binnen weniger Dekaden kippen kann. mehr lesen / lire plus