Afghanistan: „Es droht eine Hungersnot“

Der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze befürchtet, das es zu einer völligen Abkoppelung Afghanistans vom Weltmarkt kommen könnte. Insbesondere Frauen hätten unter einer Verschlimmerung der ohnehin prekären sozialen Lage zu leiden.

Der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze auf dem „World Economic Forum“ im Januar 2019 in Davos. Thema der damaligen Gesprächsrunde: der Zusammenbruch globaler Ordnungen. (Foto: World Economic Forum / Walter Duerst)

woxx: Afghanistan steht vor einer ungewissen Zukunft. Wie ist die ökonomische Lage nach dem Ende des 20jährigen Militäreinsatzes der USA und ihrer Verbündeten?

Adam Tooze: Denkbar schlecht. Die afghanische Gesellschaft ist trotz der Entwicklungsgelder aus dem Westen und Asien bettelarm, das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Jahr ist mit 500 bis 600 US-Dollar sehr gering. mehr lesen / lire plus

Iran nach den Wahlen: „Raisi ist der Präsident des Klerus“

Am 3. August wird Ebrahim Raisi sein Amt als iranischer Präsident antreten. Der sozialistische Historiker Arash Azizi gibt Auskunft darüber, wie der Jurist und Kleriker innerhalb des iranischen Machtgefüges einzuordnen ist und erläutert, weshalb das Regime den Westen ideologisch ablehnt und sich zugleich doch an diesem orientiert.

Stand bislang an der Spitze des Justizapparats: der neue iranische Präsident Ebrahim Raisi. (Foto: EPA-EFE/Abedin Taherkenareh)

woxx: Die Präsidentschaftswahlen im Iran waren 2009 mit vielen Hoffnungen verbunden, anschließend kam es zu Protesten, die brutal niedergeschlagen wurden. Die jüngsten Wahlen Mitte Juni fanden dagegen kaum Beachtung; die Wahlbeteiligung war so niedrig wie nie zuvor. Was ist gefährlicher für das Regime – enttäuschte Hoffnungen oder desillusionierte Resignation?
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Iran
: „Der Islamische Staat wird noch länger bestehen“


Im Iran kam es jüngst zu Demonstrationen von Kurdinnen und Kurden gegen das islamistische Regime, das die kurdischen Gebiete nach seiner Machtübernahme militärisch besetzt hat. Ein Gespräch mit Mustafa Hijri, dem Generalsekretär der Demokratischen Partei des Iranischen Kurdistan über die Lage im Iran, die Konflikte in der Region und die Beziehungen zu anderen kurdischen Parteien.

Legt nahe, dass die abrückende irakische Armee den Kämpfern des Islamischen Staates absichtlich Kriegsgerät überlässt: Mustafa Hijri, Generalsekretär der Demokratischen Partei des Iranischen Kurdistan (DPKI). (Foto: DPKI)

Legt nahe, dass die abrückende irakische Armee den Kämpfern des Islamischen Staates absichtlich Kriegsgerät überlässt: Mustafa Hijri, Generalsekretär der Demokratischen Partei des Iranischen Kurdistan (DPKI). (Foto: DPKI)

woxx: Können Sie die jüngsten Ereignisse in den kurdischen Gebieten im Iran beschreiben?


Mustafa Hijri: In den kurdischen Gebieten und überhaupt im Iran werden viele Dinge zum Anlass genommen, um gegen das Regime zu protestieren. mehr lesen / lire plus