Annes Weltreise (3/6): Stell dir vor, es gibt 
eine Hauptstadt und 
keiner geht hin

Anne Schaaf hat den März in Myanmar verbracht, jenem Staat, der seit seiner Öffnung im Jahr 2011 nicht nur verstärkt Reisende, sondern auch Investoren anzieht. Reiseportale und Agenturen locken mit Bildern von traumhaft schönen Landschaften, unberührten Heiligtümern und scheinbar wunschlos glücklichen Menschen. Unsere Reiseautorin hat versucht, sich der überzogenen Romantisierung des Landes zu widersetzen.

Eine von François Bauschs Inspirationen für die A3? 
Leere Autobahnen und Pagoden prägen Myanmar. (Foto: Anne Schaaf)

Schon als Kind mochte ich Hütten und mysteriöse, verlassene Orte. So war schnell klar, dass ich Naypyidaw, Myanmars vielbeschriebene Geisterstadt, die seit 2005 als neue Hauptstadt fungiert, unbedingt erkunden musste. mehr lesen / lire plus

Annes Weltreise (2/6): Good Evening Vietnam


Anne Schaaf hat mittlerweile Südostasien erreicht und denkt nach einer einmonatigen Reise vom Süden in den Norden Vietnams über Souvenirs, die Zukunft und die Enden der Welt nach.

Mobiler Kleiderladen in Hanoi. (Fotos: Anne Schaaf)

Hier sitz ich nun also im 6. Stock auf dem Balkon eines schmutzigen Hostels in Hanoi, lausche der Kakophonie von nicht nur gefühlten Millionen von Auto- und Zweiradhupen und muss meine Sitzposition alle drei Minuten ändern, weil ich von blauen Flecken übersät bin und eine prächtige Schürfwunde mein Knie ziert. Ein Einheimischer meinte kürzlich zu mir, diesen Körperschmuck bezeichne man in Vietnam als „Touristentattoo“. Ich habe also quasi Tagebuch auf meiner Haut geführt. mehr lesen / lire plus

Serie Annes „Weltreise“ (1/6): Kalte Pizza und verbrannte Pobacken


Pobacken und mehr – in Australien feiert man etwas anders.

2017 steht ganz im Zeichen von Kauderwelsch, durchgelatschten Birkenstock-Sandalen und unverständlichen Flugzeugdurchsagen, die so klingen, als würden mehrere „Sinnlos im Weltall“-Folgen gleichzeitig abgespielt. Anfang Januar hat Anne Schaaf deshalb bewusst die europäischen Gefilde verlassen, 
und nun stehen sechs Länder innerhalb von sechs Monaten auf 
der „bucket-list“.

Die ersten 32 Tage, die ich hauptsächlich in Südaustralien verbrachte, sind um, und während ich mich von physischem Gepäck trennen konnte, habe ich jetzt neue emotionale Päckchen zu tragen. Von deren Inhalt und Gewicht möchte ich erzählen. Wer sein eigenes Land verlässt, verlässt auch häufig eine Position in einem sozialen Gefüge. mehr lesen / lire plus