KOSOVO: Unter falscher Flagge

Auf die Proklamation der Unabhängigkeit des Kosovo wird kein souveräner Staat folgen, sondern der Übergang von einem Protektorat der Uno zu einem der EU. Die serbischen Proteste könnten unterdessen eskalieren. Die Kfor musste bereits einschreiten.

Zumindest
die Außentemperaturen erinnern an Pristina:
Straßenfeier
zur Unabhängigkeit
des Kosovo im kanadischen Toronto. (Foto: Pena Musaraj/flickr)

Viele Tausende Kosovo-Albaner zogen am Sonntag jubelnd durch die Straßen von Pristina. Sie wollten dabei sein, wenn „Geschichte gemacht“ wird, wie es überall hieß. Höhepunkt der Feiern war die Rede des Ministerpräsidenten Hashim Thaci im Parlament. „Wir, die demokratisch gewählten Führer unseres Volkes, erklären das Kosovo mit dieser Deklaration zu einem unabhängigen und souveränen Staat“, rief der ehemalige UCK-Kommandant vor den begeisterten Abgeordneten. mehr lesen / lire plus

KOSOVO: „Ohne Kompromiss kein Frieden“

Statt eine „Lösung“ für den Kosovo zu erarbeiten, bereitet die internationale Diplomatie den Boden für neue Ethnokonflikte.

Ob der Weg in die Unabhängigkeit auch der Weg aus der Armut ist, darf bezweifelt werden: Knapp 40 Prozent der Menschen im Kosovo leben von weniger als 1,37 Euro pro Tag. (Foto: Andrew Curran/ Flickr)

Ungewissheit auf dem Balkan. Nach dem Scheitern der Direktgespräche zwischen der serbischen Regierung und den Selbstverwaltungsorganen der Kosovo-Albaner über den zukünftigen völkerrechtlichen Status des Kosovo dominieren Durchhalteparolen. In Belgrad erklärt Premierminister Vojislav Kostunica täglich, seine Regierung beharre unter allen Umständen auf der „territorialen Integrität“ Serbiens. In Pristina hält der designierte Regierungschef der Kosovo-Albaner, der frühere UCK-Kommandant Hashim Thaci, dagegen eisern an der Forderung nach Unabhängigkeit fest. mehr lesen / lire plus