60 Jahre Römische Verträge: Der Abgesang von Ventotene
Die Verträge von Rom haben die europäische Einigung als rein ökonomisches Projekt definiert. Für die Legitimität der EU in den Augen der BürgerInnen reicht das nicht aus.
Es sind „vor sechzig Jahren die Fundamente für das Europa gelegt worden, das wir heute kennen“, schreibt die EU auf der Website, die dem Jubiläum der Verträge von Rom gewidmet ist. Diese Feststellung ist richtig, weil man sie immerhin auch sarkastisch lesen kann. Doch man hat vergessen, eines zu präzisieren: Damals wurden die Grundsteine nicht der Wiege, sondern des Mausoleums der Idee eines „friedlichen und gerechten Europas“ zementiert. Und während Jean-Claude Juncker in seinem anlässlich des Jahrestages vorgestellten „Weißbuch zur Zukunft Europas“ noch an das „Manifest von Ventotene“ erinnert, mit dem nach seinen Worten alles begann, so versäumt auch er zu erwähnen, dass die Verträge von Rom das Dementi, und nicht die Verwirklichung des Traums von Ventotene waren. mehr lesen / lire plus