Guy Helminger: Die Lombardi-Affäre

„Die Lombardi-Affäre“ ist mehr als nur eine kalte Abrechnung mit der hiesigen Kultur-Schickeria. Guy Helmingers semi-autobiografischer Roman gewährt auch einen Einblick in die unendlichen Weiten und Möglichkeiten der Literatur – die alles vernetzt.

Das hat RTL nun davon: Gewährt der luxemburgische Monopol-Sender von Staatsgnaden einmal einem Schriftsteller Einblick hinter die Kulissen, schon findet er sich in einem seiner Romane wieder. In „Die Lombardi-Affäre“ greift Helminger seine Zeit als Moderator einer Kultur- und einer Krimisendung auf und spart nicht mit Kritik. Die Rahmenhandlung des Romans liefert ein Geständnis, das ein Schriftsteller einem Polizeipsychologen abgibt, nachdem er seinem Nachbarn auf offener Straße die Kehle durchtrennt hat.

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Guy Helminger : Die Lehmbauten des Lichts

Vor etwas mehr als zehn Jahren reiste der luxemburgische Autor Guy Helminger im Rahmen einer Autorenresidenz in den Jemen. Sein Buch gibt Eindrücke über ein inzwischen völlig zerstörtes Land.

Für viele ist der Jemen erst in den letzten Jahren auf der Landkarte erschienen – als bombardiertes Land am Zipfel der arabischen Welt, in dem sich die regionalen und internationalen Großmächte einen blutigen Stellvertreterkrieg mit westlichen Waffen liefern. Aber der Jemen ist viel mehr: Eine Zivilisation, die als Wiege der arabischen und muslimischen Kultur gilt, die eine komplexe rezente Geschichte aufzuweisen hat (sozialistische Experimente inklusive) und deren Vielfältigkeit und Komplexität in der Region einzigartig sind – beziehungsweise waren. mehr lesen / lire plus

Guy Helminger : Die Allee der Zähne

Luxemburgs größter in Köln lebender Autor beschreibt in „Die Allee der Zähne“ einen dreiwöchigen Aufenthalt im Iran. Eine Aufzeichnung jenseits der Klischees über ein Land, das sich schwertut mit seiner eigenen Schizophrenie zurecht zu kommen.

Es fängt an mit einem Klischee: Kurz ehe er ins Flugzeug nach Teheran steigt, besucht der Autor den Kölner Karneval. Als er einem Trinkkumpanen erzählt wo er hinfliegt, gibt dieser ihm spontan ein Bier aus: „Vielleicht dein letztes“, sagt dieser, unwissend, dass im Land der Mullahs auch ziemlich heftig gezecht wird, wenn auch hinter verschlossenen Türen, wie Helminger ein paar Tage später feststellen wird.

Das Bemerkenswerte an „Die Allee der Zähne“ ist, dass Helminger gar nicht erst versucht den Eindruck zu erwecken, er würde den „richtigen“, den „authentischen“ Iran entdecken. mehr lesen / lire plus