cuisine française et luxembourgeoise
Letzebuerger Kascht
(thor 520/00) – Seit Kurzem ist unsere nationale Kochheldin und „Bocuse d’or“-Trägerin Léa Linster auch in der Hauptstadt präsent. Au Quai de la Gare heißt das Lokal, das sie im 1. Stockwerk des Bahnhofgebäudes eröffnet hat. Ein erster Besuch in der Vorweihnachtszeit war alles andere als eine Offenbarung: Die Deckendekoration mit herabhängendem Lametta erinnert an eine Kantine zur Karnevalszeit. Das Personal hetzte, trotz der wenigen Gäste, gestresst durch den Saal und lief quasi mit dem düster dreinschauenden Saalchef um die Wette.
Aber man kam ja zum Essen. Die Speisekarte sollte besänftigen, was fast gelang, wäre da nicht der ganzseitige Werbedruck einer deutschen Brauerei gewesen. Die Auswahl auch lokaler Spezialitäten, sowie die vernünftigen Preise ließen aber hoffen. Die Gerichte waren in Ordnung, vor allem der „Kuddelfleck“ war sehr lecker. Nur ein Haken hatte die Sache: nämlich die Portionen. Wer nur ein Hauptgericht bestellt, wird mit unbefriedigtem Hunger bestraft. Also unbedingt volles Programm durchziehen.
Zum Abschied ein kurzes Nicken des Saalchefs, ein letzter Blick auf den im Saal weilenden sozialistischen Promi, und das Gefühl, dass hier irgend etwas (noch) nicht stimmt.
Au Quai de la Gare: Place de la Gare, Luxembourg, Tel. 40 67 67.