(greta) – „Paintings or Pain-things“ betitelt Jean-Marie Biwer seine jüngste Ausstellung in der Galerie Clairefontaine. Unweigerlich verrät die Bezeichnung auch das Anliegen des Künstlers: Über die ästhetische Stimmigkeit hinaus möchte er fundamentale Gefühle zum Ausdruck bringen und verarbeitet mittels Malerei Eindrücke, die ihn auf besondere Weise bewegt haben. Zum Beispiel Erinnerungen an den Vater. Dieser durchlitt das KZ. Die Gartenarbeit half ihm dann, die schreckliche Zeit aus seinen Gedanken zu verdrängen. Folglich kontrastriert Biwer in seinen Bildern heile Natur und menschliche Zerstörung, Barbarei. Dabei bleibt er seinem Malstil treu und greift wie gewohnt auf Ölfarben zurück. Warme, zarte, Pastelltöne wie Pink und Korngelb steigen wie Nebel aus der Bildoberfläche auf, umgeben eine Baumwurzel und formen sich wie von selbst zu wolkenartigen Gebilden. Die dargestellte Harmonie wird durch dunkle, aschgraue bis schwarze Bilder, die mit kräftig roten Tupfern und Flecken übersät sind, durchbrochen. Biwers Werke widerspiegeln unterschiedliche, gegenläufige emotionale Empfindungen: ein malerisches Beziehungsgeflecht zwischen Verzweiflung und Zeichen der Hoffnung. Sehenswert sind vor allem die Exponate im Espace 2.
Bis zum 19.1.2002 in der Galerie Clairefontaine