
Wer hätte das gedacht? Arizona liegt nicht in weiter Ferne, sondern inmitten der Conterner Industriezone, hinter den Mauern eines grauen Bürokomplexes. Zwischen Palmen und Kakteen präsentiert der luxemburgische Künstler Fränz Dasbourg 24 Flachreliefs und 7 Skulpturen.
Der Kontrast zwischen dem lockeren südamerikanischen Ambiente und Dasbourgs Werken sticht sofort ins Auge. Keine Spur von Unbeschwertheit in den Werken des Künstlers: unverblümt und schnörkellos, manchmal grotesk, meißelt er den Menschen mit seinen Konflikten, Problemen und Träumen ins Holz. „Es sind tragische Helden, Opfer des Schicksals, denen es nicht gelingt sich zu befreien“, erklärt Dasbourg.
So werden Beruf, Sucht oder Liebe im Werk des Künstlers zum ausbruchsicheren Gefängnis. Dem Elektriker ist das Kabel wie eine Schlinge um den Hals gewickelt, dem Trompeter sind die Hände zusammengebunden und im Körper des Drogensüchtigen stecken gleich mehrere Spritzen. „The End of the Tune“ betitelt Dasbourg fatalistisch ein der Liebe gewidmetes Relief. Wehmütig teilt der verliebte Flötenspieler sein Instrument mit dem lauernden Tod, einem Skelett das mit breitem Grinsem hinter ihm steht. Dasbourgs tragische Figuren stimmen nachdenklich, sie bewegen und berühren. Und auch wenn sich vielleicht nicht jeder mit ihnen identifiziern kann, lohnt sich ein Abstecher nach „Arizona“ auf jeden Fall.