(cw) – Auch wenn der Titel der neuen CD von Beirut „The Flying Club Cub“ ein Zungenbrecher ist, so bleibt die Musik doch sehr eingänglich: Ein ethnomusikalisches Zusammenspiel von Bläsern, Akkordeon, Cello, Schellenkranz, Ukulele, Gitarren sowie der sanften Stimme des jungen Sängers Zach Condon. Wie aus einer anderen Zeit wirken das emotional-melancholische Auf und Ab und die teils im Walzertakt dahertänzelnden Kompositionen, die sich aus einer Vielzahl unterschiedlichster europäischer Musikstile zusammensetzen. Schon mit seiner Debütplatte „Gulak Orkestar“ hatte Beirut, die Ein-Mann-Band von Condon, für Furore gesorgt. Setzte er sich hier noch mit Balkan-Folk auseinander, so ist sein zweites Album „Flying Club“ eine Hommage an Frankreichs Kultur. Im Beiheft zum Album lässt er die verwelkte französische Geschichte wieder aufleben: Auf sepiafarbenen historischen Aufnahmen sind Frauen in Charleston-Kleidern und die Herren im Kolonial-Outfit abgebildet. Auch wenn das „typisch“ französische auf der Platte letztlich nur momenthaft durchschimmert, setzt doch jeder Song Akzente, indem einzelne Instrumente heraus gearbeitet wurden: Etwa das von Perkussion und Klavier strukturierte „In The Mausoleum“, die Pianoballade „Un Dernier Verre (Pour La Route)“ oder das wunderbare „Nantes“, in dem der Gesang Zach Condons zunehmend von einer Rhythmustruppe übertönt wird. Insgesamt ein schönes Album – pittoresk und mit großartigem Songwriting.
-
Die neuesten Artikel
Newsletter
woxx Podcasts