
(© Netflix)
Kathryn Bigelow, bekannt für „The Hurt Locker“ und „Zero Dark Thirty“, entwirft in „A House of Dynamite“ ein bedrückend realistisches „Was-wäre-wenn“-Szenario: Eine atomar bestückte Rakete steuert auf die USA zu. Niemand weiß, von wem sie stammt oder ob sie überhaupt zündet. Im Pentagon, im Oval Office, im Situation Room, auf verschiedenen Militärstützpunkten – überall ringen Menschen mit Angst und Überforderung. Der Film zeigt die wenigen Minuten zwischen der Entdeckung der Rakete und deren Aufprall dreimal aus leicht unterschiedlichen Perspektiven – ein Kunstgriff, der zum Mitdenken zwingt und einfache Spannung verweigert. Zwar wirken die Dialoge mitunter etwas holprig, doch dafür sind die schauspielerischen Leistungen herausragend. Insgesamt überzeugt der Film als vielschichtiges Drama, das weniger Heldentum als Menschlichkeit ins Zentrum rückt – und indirekt die beunruhigende Frage aufwirft, was geschähe, wenn in einer solchen Lage weniger kompetente und verantwortungsbewusste Menschen am Steuer seien.
USA 2025 von Kathryn Bigelow. Mit Rebecca Ferguson, Idris Elba, Tracy Letts und Greta Lee. 112’. Ab 12. Auf Netflix
Bewerrtung der woxx: XX

