Hate Speech: Noch Mitte oder schon rechts?

Mit seiner Kritik an Simone Beissel wollte das CET Aufklärungsarbeit leisten. Was es jedoch erreicht, ist das genaue Gegenteil.

Quelle: CET

Von allen Reaktionen, die in den vergangenen Wochen auf die antiziganistischen Äußerungen von Simone Beissel (DP) erfolgten, stach die vom Centre pour l’égalité de traitement (CET) wohl am meisten hervor. Wie das CET der woxx auf Nachfrage hin bestätigt, ist es das erste Mal seit seiner Gründung im Jahr 2006, dass das Zentrum sich zu den Aussagen einer Einzelperson äußert.

Man habe die Öffentlichkeit darüber aufklären wollen, dass Aussagen wie jene von Simone Beissel auf Apart TV „diskriminierend und deshalb strafbar“ seien. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Das Lehrerzimmer

Eine Lehrerin versucht, alles richtig zu machen, macht dann jedoch einen folgenreichen Fehler. „Das Lehrerzimmer“ entzieht sich einer eindeutigen Lesart, gerade das macht den Film so spannend.

Carla wird nicht müde, ihre Kolleg*innen zu tadeln. Aber macht sie wirklich alles besser? (© Filmcoopi)

Eine Reihe von Diebstählen an einem Gymnasium sorgt bei der Belegschaft für Anspannung und Paranoia. Zu wie vielen es bereits gekommen ist, erfahren die Zuschauer*innen nicht, die Ernsthaftigkeit, mit welcher auf das Problem reagiert wird, soll uns aber vermitteln: Hier liegt etwas gewaltig im Argen.

Erzählt wird aus der Perspektive der erst seit Kurzem an der Schule unterrichtenden Mathematik- und Sportlehrerin Carla Nowak (Leonie Benesch). mehr lesen / lire plus

Feminismus in die Verfassung

Jeanne Menjoulet / flickr.com

In Frankreich ist das Recht auf Schwangerschaftsabbruch seit dieser Woche grundlegend gesichert. Mit überwältigender Mehrheit stimmten die zwei Kammern des Parlaments am Montag für diese historische Änderung in der Verfassung. Der Artikel 34 wurde um die „garantierte Freiheit der Frau, Zugang zu einem freiwilligen Schwangerschaftsabbruch“ ergänzt. Die Maßnahme gilt aus feministischer Sicht deshalb als elementar, weil das dem Verfassungszusatz entsprechende Recht nicht mehr von einer anders gesinnten Regierung eingeschränkt oder kassiert werden kann: Gesetze müssen nämlich im Einklang mit der Konstitution sein. In den Vereinigten Staaten etwa, wo das Recht auf Schwangerschaftsabbruch nicht in der Verfassung verankert ist, konnte der Supreme Court vor knapp zwei Jahren das bundesweite Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch ohne weiteres kippen. mehr lesen / lire plus

Queerness auf dem LuxFilmFest: Reas

„Reas“ von Lola Arias erzählt von einer Gruppe mehrheitlich queerer Häftlinge und verwendet dabei sowohl Theater-, Doku- als auch Musicalkonventionen. Ein gelungenes Experiment?

Die Darsteller*innen in „Reas“ sind allesamt Laien und ehemalige Inhaftierte. (Quelle: Luxbox)

Wer am vergangenen Sonntag dem Pressescreening von Lola Arias’ „Reas“ im Kineopolis Kirchberg beiwohnte, mag sich über dessen Kategorisierung als Dokumentarfilm gewundert haben. Gleich zu Beginn stellt man nämlich fest: Der gängigen Definition einer Doku entspricht dieser Streifen nicht, denn die Darsteller*innen interagieren auf Basis vorgegebener Dialogzeilen. Und dennoch handelt es sich hier um einen der insgesamt sechs Filme, die in der diesjährigen Ausgabe des Luxemburg City Film Festivals im Wettbewerb um die beste Doku gegeneinander antreten. mehr lesen / lire plus

Im Kino und im Stream: La sociedad de la nieve (Society of Snow)

Im Oktober 1972 stürzte in den schneebedeckten Anden zwischen Chile und Argentinien eine Maschine der uruguayischen Luftwaffe ab. An Bord: 45 Menschen, darunter eine Rugbymannschaft aus Montevideo. Auf dem gleichnamigen Buch des Autors Pablo Vierci beruhend, zeigt „La sociedad de la nieve“ des spanischen Regisseurs J. A. Bayona den wochenlangen Überlebenskampf der 28 Passagiere, die den Absturz unbeschadet überstanden hatten. Was macht das Ringen mit dem Tod mit gesellschaftlichen Normen und moralischen Prinzipien? Wie weiter hoffnungsvoll bleiben, wenn man nicht weiß, ob jemals Hilfe kommen wird? Der Film thematisiert diese philosophischen Fragen, ist gleichzeitig aber auch ein packend gefilmter Überlebensthriller.

Bewertung der woxx: XX

Am 12. mehr lesen / lire plus

LuxFilmFest 2024: Drag, Blut und Konversionstherapie

Auch in diesem Jahr erwartet Besucher*innen des Luxembourg City Film Festival wieder ein interessantes Angebot an LGBTIQA-Filmen. Die woxx stellt vier Highlights vor.

(© Luxbox)

Toll

Vergangenen September feierte „Toll“, der mittlerweile zweite Langfilm der brasilianischen Filmemacherin Carolina Markowicz auf dem Toronto Film Festival (Tiff) Weltpremiere. Der Film handelt von Suellen (Maeve Jinkings), die mit illegalen Mitteln versucht, ausreichend Geld aufzutreiben, um ihren Sohn Tiquinho (Kauan Alvarenga) zu einem Priester in die Konversionstherapie zu schicken. Mit ihrem Film ist Markowicz nicht an Schwarz-Weiß-Malerei oder Schuldzuweisungen interessiert: Stattdessen ist „Toll“ eine nuancierte Analyse einer komplizierten Mutter-Sohn-Beziehung. Tiquinho ist nie nur wehrloses Opfer. mehr lesen / lire plus

Besserer Zugang zu Sozialhilfen

Staatliche Beihilfen werden hierzulande in unzureichendem Maße in Anspruch genommen – so lässt sich das Ergebnis einer von der Salariatskammer (CSL) in Auftrag gegebenen und von Liser und Statec durchgeführten Studie zusammenfassen. Nur 60 Prozent der Berechtigten fragen laut Studie die Allocation de vie chère an, nur 20 Prozent den ihnen zustehenden Mietzuschuss. Der Befund ist umso alarmierender, weil es hier um Menschen in prekären Lebenslagen geht. Wie aus den im Rahmen der Studie durchgeführten Interviews mit 40 Betroffenen hervorgeht, ist diese Schieflage in erster Linie auf den bürokratischen Aufwand zurückzuführen, der mit der Beantragung von Hilfsleistungen einhergeht. Viele Betroffene wüssten zudem schlicht nicht, dass sie ein Anrecht auf die jeweiligen Unterstützungsmaßnahmen haben. mehr lesen / lire plus

Flüchtlinge im Film: Stereotype und politische Statements

In den vergangenen Jahren sind immer mehr Filme entstanden, die die Flucht nach Europa thematisieren. Je nachdem, wer die Kamera hält und mit welcher Intention, ist das Ergebnis sehr unterschiedlich.

„Green Border“ zeigt die betroffenen Flüchtlinge in dokumentarisch anmutenden Bildern. (© trigon-film)

Anonyme Menschenströme in undefinierbaren Landschaften, ebenso anonyme Massen auf Schlauchboten: Wer sich Filme anschaut, die von Flüchtlingen handeln, wird wohl kaum einen finden, der diese Aspekte nicht in der einen oder anderen Form enthält. So auch „Io Capitano“, der bis Anfang dieser Woche in luxemburgischen Kinos lief.

Der Spielfilm erzählt von Seydou (Seydou Sarr), der gemeinsam mit seinem Cousin Moussa (Moustapha Fall) vom Senegal nach Libyen aufbricht, um von dort aus nach Europa zu gelangen. mehr lesen / lire plus

Im Kino: All of us Strangers

Der neue Streifen des britischen Filmemachers Andrew Haigh enttäuscht leider. Was als interessante Meditation über zwischenmenschliche Verbindungen, Coming out und verpasste Chancen beginnt, entwickelt sich im Laufe des Films immer mehr zu einem kitschigen Heulwettbewerb. Aufgrund seiner übertriebenen Sentimentalität weiß der Film nicht einmal zu berühren, neue Impulse bezüglich der gestreiften Problematiken setzt er ebenfalls keine. Wer bessere Produktionen über Schwulsein und die Schwierigkeit, sich auf andere Menschen einzulassen, sehen will, seien stattdessen Haighs Film „Weekend“ (2011) und seine Serie „Looking“ (2014-2015) angeraten.

Bewertung der woxx: X

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True Detective – Night Country: Auf Spurensuche in Alaska

Die frauendominierte neue Staffel von True Detective stieß in den vergangenen Wochen auf viel, nur zum Teil berechtigte Kritik.

Liz und Evangeline arbeiten nur ungern zusammen. (Quelle: HBO)

Kilometerlange Autofahrten über Permafrostboden, kleine Hütten zum Eisfischen, Schlittschuhfahrer*innen auf einem gefrorenen See – schon allein die Unverbrauchtheit der visuellen Ästhetik macht „True Detective – Night Country“ zu etwas Besonderem. Die Serienstaffel handelt von der fiktionalen Kleinstadt Ennis, Alaska, einem Ort, so wird suggeriert, der von nichts außer Eis und Schnee umgeben ist. Das Gefühl, nicht von dieser Welt zu sein, wird zusätzlich durch das abwesende Sonnenlicht verstärkt: Die erste Folge markiert den letzten Tag vor einer dreimonatigen Polarnacht. mehr lesen / lire plus

Zu viele Kinder im Heim

Foto: George Hodan/publicdomainpictures.net

Bei der Fremdplatzierung von Kindern werden in Luxemburg nach wie vor Heime gegenüber Pflegefamilien bevorzugt. Dieser Befund geht aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Kinderhilfswerks Unicef hervor. Luxemburg, so heißt es weiter, gehöre damit zu den sechs einzigen europäischen Ländern, die einen solchen Ansatz verfolgen. Damit handelt das Großherzogtum der Empfehlung des Comité des droits de l’enfant zuwider, „d’éliminer progressivement les placements en institution et de favoriser la prise en charge des enfants en milieu familial chaque fois que cela est possible, et de développer le système de placement en famille d’accueil pour les enfants qui ne peuvent pas être maintenus dans leur famille, afin de réduire le nombre d’enfants placés en institution“. mehr lesen / lire plus

Adipositas bei Kindern: Viele Fragen, wenig Antworten

Vergangene Woche präsentierte das Observatoire de la santé Zahlen rund um die Gesundheit von Kindern. Der Fokus, der dabei gesetzt wurde, riskiert, dickenfeindliche Ansichten zu reproduzieren.

Süßigkeiten weglassen und schon wird man dünn? (Marco Verch / CC-BY-2.0 / ccnull.de)

„Jedes fünfte Kind wiegt zu viel“, hieß es vergangene Woche in gleich drei Luxemburger Tageszeitungen. Anlass für die Schlagzeile gab ein am 31. Januar vorgestellter Bericht des Observatoire national de la santé (ObSanté). Darin stand allerdings nicht etwa das Gewicht von Kindern, sondern deren Gesundheit insgesamt im Fokus.

Das eigentlich Besorgniserregende an den darin beschriebenen Befunden lässt sich mit dem weit weniger zum Klicken ermunternden Titel „Des enfants inégaux face à la santé“ des Quotidien zusammenfassen: Kinder mit niedrigem sozioökonomischem Status empfinden ihren Gesundheitszustand als schlechter, haben mehr psychische Beschwerden, essen weniger Obst und Gemüse, machen weniger Sport und sind häufiger übergewichtig oder adipös als Kinder aus wohlhabenden Familien. mehr lesen / lire plus

Auf Netflix: Leave the World Behind

Wie verhalten sich Menschen im Falle eines apokalyptischen Ereignisses? Wer rückt zusammen? Wer wird ausgegrenzt? In seiner Verfilmung des gleichnamigen Romans von Rumaan Alam spielt der US-amerikanische Filmemacher Sam Ismail, der kreative Kopf hinter der Serie „Mr. Robot“, dieses Szenario am Beispiel zwei bürgerlicher Familien unterschiedlicher Hautfarbe durch. Dabei grenzt Ismail die Auswirkungen der die Welt lahmlegenden Cyberattacke weitestgehend aus; im Fokus stehen die zwischenmenschlichen Beziehungen und die zunehmend bedrohliche Atmosphäre. Ein packender Psychothriller, der hochaktuelle Problematiken aufgreift. mehr lesen / lire plus

Quality of Work Index: Negativtrend

Um die Work-Life-Balance der in Luxemburg arbeitenden Menschen steht es zunehmend schlecht. Das ist eine der Erkenntnisse des Quality of Work Index 2023, der am Donnerstag in der Salariatskammer (CSL) vorgestellt wurde. Als einen der Gründe nannte David Büchel, Arbeitspsychologe und einer der Autor*innen der Studie, die seit der Pandemie abnehmende Erlaubnis von zuhause aus zu arbeiten. Ein weiterer Faktor ist der Arbeitsweg: Mehr als die Hälfte der 2.732 Studienteilnehmer*innen benötigt mehr als eine halbe Stunde um ihren Arbeitsplatz zu erreichen, 20 Prozent sogar mehr als eine Stunde. Davon sind wenig überraschend vor allem Grenzgänger*innen betroffen: Sie verbringen im Schnitt 9,6 Stunden pro Woche auf dem Arbeitsweg. mehr lesen / lire plus

Umgang mit der Presse: Unnötiges Trial-and-Error

Als „übertrieben“ bezeichnete der Premierminister vergangene Woche die Debatte rund um das Bettelverbot und offenbarte damit ein mangelndes Verständnis für die Rolle der Presse.

Es braucht scheinbar nicht viel, damit Premierminister Luc Frieden von der hiesigen Presse genervt ist. (© SIP/Jean-Christophe Verhaegen)

In der Debatte rund um das Bettelverbot kommen DP- und CSV-Politiker*innen nicht mehr aus den Negativschlagzeilen heraus. Ironischerweise liegt das mindestens genauso viel an dem fragwürdigen Demokratieverständnis, das manche Akteur*innen in den vergangenen Wochen zum Ausdruck brachten, wie am Sachbestand selbst. So bezeichnete etwa die hauptstädtische Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) Kritik an der Maßnahme als „ungesunde Polemik“ und Innenminister Léon Gloden (CSV) setzte ein Gedicht von Künstler Serge Tonnar mit einem Aufruf zur Gewalt gegen ihn und seine Familie gleich. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Here

Wieso hier bleiben wenn ich auch ganz woanders sein könnte? So scheint die Prämisse von „Here“, dem neusten Film des belgischen Regisseurs und Drehbuchautors Bas Devos zu lauten. Für den Protagonisten, ein in Belgien lebender rumänischer Bauarbeiter, der kurz vor der Abreise in den Heimaturlaub steht, ist sein reparaturbedürftiges Auto ein Grund dafür. Allerdings ein nebensächlicher gegenüber seinem Bedürfnis, die aus Essensresten in seinem Kühlschrank gekochte Suppe reihum bei Freund*innen und Bekannten vorbeizubringen. „Here“ ist ein Film über zwischenmenschliche Begegnungen, über die Schönheit des Profanen, über die Erfahrungen, die sich ergeben, wenn man bereit ist, sich auf den Moment einzulassen.

Bewertung der woxx: XXX
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Im Kino: The Zone of Interest

Wie macht man einen guten Film über den Holocaust? Mit „The Zone of Interest“ liefert Jonathan Glazer eine eher ungewöhnliche Antwort auf diese Frage.

Von den angrenzenden KZ-Mauern lässt sich Familie Höß nicht die Laune verderben. (© Filmcoopi)

Im Jahr 1940 wurde Rudolf Höß damit beauftragt, im besetzten Polen das Konzentrationslager Auschwitz aufzubauen. Während der Folgejahre verordnete er dort den Tod von rund 1,1 Millionen Jüd*innen und anderen politischen Häftlingen. 1947 wurde er im Rahmen der Nürnberger Prozesse zum Tode verurteilt. Höß gilt heute als einer der Hauptverantwortlichen der in Nazideutschland begangenen Kriegsverbrechen; er steht im Zentrum unzähliger Bücher, Filme und Serien. mehr lesen / lire plus

Migrationspolitik: Rolle rückwärts?

In einem Gutachten bezieht der Flüchtlingsrat Position zum Kapitel „Migration“ im Koalitionsabkommen – und spart dabei nicht an Kritik.

(Marco Verch/flickr.com, CC BY 2.0)

Restriktiv und repressiv – der Kurs, der zurzeit in der EU-Migrationspolitik eingeschlagen wird, regt zur Sorge an. Nationale Regierungen, die aktuell ihre Asylpolitik verschärfen, sind in guter Gesellschaft. Dass Interessenverbände und Menschenrechtler*in- nen genau hinschauen, ist wichtiger denn je.

Es ist vor allem diese Botschaft, die der Luxemburger Flüchtlingsrat (LFR) vergangene Woche mit seinem Gutachten zum Koalitionsabkommen an die CSV-DP-Regierung sendete. Inhaltlich stellt der Text nämlich vor allem eine Wiederholung langjähriger Forderungen dar – eine Wiederholung, die, liest man das entsprechende Kapitel im Koalitionsabkommen, mehr als nötig zu sein scheint. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Poor Things

„Poor Things“ ist eine visuell beeindruckende schwarze Komödie. Die der Buchvorlage zugrunde liegende Kapitalismuskritik bleibt jedoch enttäuschend oberflächlich.

Gesellschaftliche Missstände bringen Bella zur Verzweiflung. (© Searchlight Pictures)

Seit „Poor Things“, der neuste Streifen des griechischen Filmemachers Yorgos Lanthimos auf den Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte, wird er mehrheitlich gelobt. Der Film beruht auf dem 1992 erschienen gleichnamigen Roman des schottischen Autors Alasdair Gray. Darin fungiert die Erzählung aus Mary Shelleys „Frankenstein“ lose als Grundlage für eine sowohl feministische als auch sozialistische Kritik an einem neoliberal geprägten Menschenbild. Handlungsort des Romans ist Glasgow, eine Stadt, die, wie der 2019 verstorbene Gray stets bedauerte, trotz ihrer Schönheit nur selten als Schauplatz fiktionaler Erzählungen dient. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Priscilla

Für ihr neustes Werk „Priscilla“ nimmt die US-amerikanische Filmemacherin Sofia Coppola die auf den Memoiren „Elvis and me“ Geschehnisse zur Vorlage, um die für ihre Filme charakteristische Ästhetik zur Geltung kommen zu lassen. Von der Handlung der Buchvorlage weicht sie nur minimal ab, die Schauspieler*innen sagen ihren Text mit wenig Emotion. „Priscilla“ hat mehr Ähnlichkeit mit der oberflächlichen Ästhetik mancher Musikvideos – der Film erinnert einmal mehr daran, woher Künstler*innen wie Lana del Rey ihre Inspiration beziehen – als mit einem klassischen Biopic. Wer Coppolas spezifischen Filmstil mag, wird mit „Priscilla“ auf seine*ihre Kosten kommen.

Bewertung der woxx: XX

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