KINO: Lachende Münder, starrende Augen

Mit „After the Wedding“ gelingt Susanne Bier ein emotionales Familiendrama zwischen Dogmaästhetik und Seifenoper.

Schöne Fassade für tiefe Abgründe: Die Familie ist immer noch der Ort der schlimmsten Psychodramen.

Trotz aller Hingabe und Liebe, mit der er sich der Kinder annimmt, hat Jacob wenig Sanftes an sich. Er ist ein wütender Mensch. Seine Bewegungen wirken abrupt, seine Stimme ist nicht ohne Schärfe. Es sind nicht nur Ideale, die den dänischen Auswanderer in Indien festhalten, wo er ein Waisenhaus leitet. Sein selbst auferlegtes Exil in Mumbai, einem farbenprächtigen Meer aus Lärm und Leben, ist auch eine Flucht vor quälenden Erinnerungen und bitterer Enttäuschung. mehr lesen / lire plus

THEATRE: „Plusieurs vies“

Mettre en scène un texte antique – et surtout aussi cryptique que les „Métamorphoses“ d’Ovide – est un défi que le metteur en scène Silviu Pucarete a choisi de relever.

Veut faire revivre les textes anciens: le metteur en scène Silviu Pucarete. (photo: woxx)

woxx: Pourquoi avoir choisi un texte aussi reculé que les „Métamorphoses“ d’Ovide?

Silviu Pucarete: J’ai été invité par Claude Frisoni, qui voulait que je fasse un spectacle ici, dans cet espace précisément. Il n’y avait donc rien d’autre que le projet de faire un spectacle pour ce lieu. Puis j’ai proposé plusieurs directions, plusieurs pistes de réflexion – et je me suis dit dès le début que l’idée de chercher un texte serait un mauvais point de départ. mehr lesen / lire plus

IMMIGRATION: Tous égaux … mais différents quand même

L’avant-projet de loi sur la circulation et l’immigration est enfin rédigé. Malgré certaines améliorations par rapport à la législation actuelle, le texte s’incline devant la logique européenne de l’immigration choisie.

Blandine Kriegel explique identité et immigration aux ministres luxembourgeois-es
(photo: SIP)

„Il était plus que temps“, estime Jean Lichtfous de l’Association de soutien aux travailleurs immigrés (Asti). Pour Franco Barilozzi, secrétaire général du Comité de liaison des associations d’étrangers (Clae), „l’avant projet de loi a le mérite d’exister“. C’est que beaucoup l’attendaient depuis longtemps, au moins depuis la déclaration gouvernementale du premier ministre de Jean-Claude Juncker (CSV) en 2004, qui avait alors annoncé à la Chambre que la nouvelle majorité entendait élaborer une loi encadrant l’immigration. mehr lesen / lire plus

UNION EUROPEENNE: Constitution à reprendre

Plutôt que de critiquer ce que réalise et ne réalise pas le mini-traité, la gauche devrait se réjouir: en renonçant à l’idée d’une constitution, la droite européenne lui cède le flambeau de la construction européenne.

Politik ass (k)ee Spill
(photo: www.eu2005.lu/TomWagner )

Le mini-traité décidé le 23 juin lors du Sommet européen à Bruxelles ne fait pas beaucoup d’heureux. Si les leaders britannique, polonais, français et allemande ont des raisons particulières d’être content-e-s, l’accueil de la classe politque dans son ensemble a été mitigé. La gauche du oui regrette en général que nombre d’éléments positifs du texte initial soient passés à la trappe. mehr lesen / lire plus

JAFAR PANAHI: Mullahs ausgetanzt

Zahmes Wunschdenken oder unbequeme Kritik? In „Offside“ lässt Jafar Panahi iranische Sittenwächter sehr alt aussehen

Frauen und Fußball: In der westlichen Welt immer noch belächelt, wird diese Problematik im Iran zum Politikum.

„Es lebe Iran! Nieder mit Bahrain!“ skandiert die aufgeputschte Menge bereits lange vor dem Anpfiff. Ganz Teheran fiebert der WM-Qualifikation der iranischen Fußballelf entgegen. Doch abseits des Spielfeldes hat eine ganz andere Partie längst begonnen.

Stadionbesuche gehören, wie so vieles, nicht zu dem, was sich für iranische Frauen ziemt. Wüst fluchende Fans und nackte Fußballeroberschenkel können die Mullahs ihnen beim besten Willen nicht zumuten. Weiblichen Fans bleibt demnach nichts anderes übrig als sich mit Fahnen und Kappen zu vermummen und ihre Stimmen eine Oktave tiefer zu schrauben, um die Posten an den Stadiontoren zu umdribbeln. mehr lesen / lire plus

DITO MONTIEL: Ohne Rücksicht auf Verluste

Geschichte eines Sommers:
Mit „A Guide To Recognizing your Saints“ gelingt Dito Montiel ein fulminantes und vielfach prämiertes Filmdebüt.

Wird sich seiner Vergangenheit stellen müssen, egal wie hart sie war: Channing Chatum als Dito.

„My name’s Dito. I’m gonna leave everybody in this film.“ So stellt er sich vor, und so ist es. Ditos Geschichte handelt von der Flucht eines Jungen und der Rückkehr eines Mannes, nach zwanzig langen Jahren, für vieles zu spät, fast zu spät für alles. Erst als die Stimmen seiner Mutter und seiner alten Freunde ihn ans Krankenbett des Vaters rufen, stellt er sich seiner Vergangenheit. Von Kalifornien, einst ein rettender Strohhalm und längst seine Heimat, in der er es als Schriftsteller zu Geld und Ansehen brachte, kehrt er zurück zu seinem New Yorker Viertel und zu der schwülen Hitze jenes kurzen Sommers, in dem so viele Leben sich entschieden. mehr lesen / lire plus

JOHN CAMERON MITCHELL: Shortbus

John Cameron Mitchells „Shortbus“ kreist um Verbindungen und das prekäre Gleichgewicht zwischen Identitätsbildung und der Sehnsucht nach deren Auflösung.

Immer dann, wenn man sich dabei erwischt, wie man mittelmäßigen Hollywoodproduktionen und lauwarmen französischen Beziehungskomödien doch noch Positives abgewinnt, taucht ein Film auf, der einem schön und schmerzlich in Erinnerung ruft, was Kino sein kann. Mitchells „Shortbus“ ist so ein Film.

Die amerikanische Indieproduktion beginnt mit einer sexuellen Ouvertüre, fortissimo: Ein junger Mann verrenkt sich, um sich selbst einen zu blasen. Dabei filmt ihn ein Spanner vom Nachbarhaus aus. Im Sinkflug folgen wir der Kamera in eine andere New Yorker Wohnung, in der ein Paar einen komplizierten sexuellen Reigen aufführt. mehr lesen / lire plus

DANNY BOYLE: Sunshine

Mit „Sunshine“ gelingt Danny Boyle ein erstklassiger Science-Fiction-Film, von kathartischer Schönheit und spiritueller Intensität.

Wir schreiben das Jahr 2057. Die Sonne droht zu erlöschen, vier Milliarden Jahre früher als erwartet, und mit ihr alles Leben. Die letzten Hoffnungen der Menschheit begleiten die Icarus II und ihre Crew von acht jungen Männern und Frauen, die mit einer atomaren Sprengladung zur Sonne geschickt werden, um den Stern von Neuem zu entzünden. Eine weitere Chance wird es nicht geben. Die Uranvorkommen der Erde sind verbraucht.

Danny Boyles „Sunshine“ beginnt sehr langsam und ruhig. Im Schatten eines riesigen Schildes aus reflektierenden Panelen, der sie vor den immer intensiveren Sonnenstrahlen schützt, gleitet die Icarus II durchs Weltall. mehr lesen / lire plus

WASSERGESETZ: Teures Nass

Wie das Wasser in Luxemburg künftig genutzt wird, soll ein neues Gesetz festlegen. Die Schwierigkeit ist, die Kosten fair zwischen Kleinverbrauchern, Großabnehmern und der Landwirtschaft aufzuteilen.

Idyllische, aber veraltete Kläranlage in Insenborn. Eine gestaffelte „taxe de rejet“ soll Druck auf die Nachzügler machen. (Foto:RK)

„Wasser ist ein knappes Gut; indem wir seinen Preis erhöhen, fördern wir einen verantwortlichen Umgang damit.“ Dank der Sensibilisierungskampagnen im Vorfeld des neuen Wassergesetzes dürfte diese Ansicht in Luxemburg weit verbreitet sein. Sie ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig – das dürfte sich bei der Diskussion über den jetzt vorliegenden Gesetzentwurf herausstellen.

Der Eindruck, das Wasser sei hierzulande knapp, geht vor allem auf die „phases oranges“ und „rouges“ zurück, die alle paar Jahre im Hochsommer ausgerufen werden: Dann muss während mehrerer Tage auf Autowaschen und Rasensprengen verzichtet werden. mehr lesen / lire plus

RICHARD EYRE: Notes on a Scandal

Notes on a Scandal überzeugt als bewegendes Psychodrama mit schauspielerischen Leistungen auf höchstem Niveau.

Wenn der Wunschtraum zum Verfolgungswahn wird, verwischen sich die Grenzen der Realität

Sie ist eine dieser älteren Frauen, die nicht mehr als Frauen, sondern als älter wahrgenommen werden. Eine dieser Lehrerinnen, die von Schülern und Kollegen respektiert werden, ohne beliebt zu sein. Barbara Covett (Judi Dench) lehrt Geschichte an einem mittelprächtigen Londoner Gymnasium, doch nach einer langjährigen Karriere versteht sie ihren Job vornehmlich als crowd control. Modische pädagogische Konzepte weist sie mit demselben unterkühlten Sarkasmus von sich mit dem sie sich ihre Mitmenschen vom Leib hält. Letzteres sehr erfolgreich: Zuhause erwarten sie nur eine Katze und ein Tagebuch. mehr lesen / lire plus

CLINT EASTWOOD: Letters from Iwo Jima

Mehr als ein Kriegsfilm: Clint Eastwoods Letters from Iwo Jima erhebt die Darstellung des Krieges selbst zum Thema.

Vom Kaiser verlassen, von den Amis umzingelt und doch denken die japanischen Soldaten nicht ans Aufgeben.

Als amerikanische Marinesoldaten im Februar 1945 den Strand von Iwo Jima stürmen, wächst auf der Insel längst kein Grashalm mehr. Monatelange Bombardements haben Iwo Jima in eine Wüstenlandschaft verwandelt und die japanischen Verteidiger zermürbt. In einem Netzwerk von Gräben und Tunnels verschanzt, ohne Hoffnung auf Unterstützung und Nachschub, erwarten die Japaner den Angriff der überlegenen US-Truppen und rüsten zum aussichtslosen Kampf in einem bereits verlorenen Krieg.

Erzählte Flags of Our Fathers die Schlacht um Iwo Jima aus der Sicht der siegreichen Alliierten, so wechseln wir in Letters from Iwo Jima, dem zweiten Teil von Clint Eastwoods Kriegsdrama, die Seiten. mehr lesen / lire plus

BERLINALE: In den Fußstapfen von Daniel Craig

Jules Werner vertritt Luxemburg als Shooting Star beim diesjährigen Filmfestival in Berlin.Der 29-Jährige ist in einer Nebenrolle des Wettbewerbsbeitrags von Sam Gabarski an der Seite von Marianne Faithfull zu sehen.

woxx: Im Kurzfilm „Derrière la tête“ von Sebastien Tasch stecken Sie in der Rolle des Patienten, in „Irina Palm“ spielen Sie den Arzt der Großmutter, die mit Sexarbeit eine lebensrettende Operation ihres Enkels finanziert. Was erwartet uns als Nächstes?

Jules Werner: Vielleicht ein sadistischer Krankenhausdirektor (lacht). Nein, im Ernst, meine Rollen sind Zufall. In „Nuit d’Arabie“ zum Beispiel, für den wir vor einem Monat die Dreharbeiten abgeschlossen haben, spiele ich einen Lokomotivführer. mehr lesen / lire plus

RIDLEY SCOTT: Wilder Lavendel

A Good Year: Scott sei Dank wissen wir jetzt, was bei einer Kreuzung von François Ozons „Swimming Pool“ mit irgendetwas von Rosamunde Pilcher herauskommt.

Nicht nur ihm hängt der Schmalz zu den Ohren raus: dem Zuschauer geht es ganz ähnlich.

Hätte Rosamunde Pilcher sich nicht an der malerischen Felsenküste Cornwalls, sondern in Südfrankreich niedergelassen, hätte sie das Drehbuch zu Ridley Scotts „A Good Year“ aus dem Ärmel schütteln können. So musste Peter Mayle ran, ein Autor, der nach Anfängen in der Werbebranche ein vielschichtiges Oeuvre erschaffen hat, mit Titeln wie „A Year in Provence“, „Toujours Provence“, „Encore Provence“ und dem für jüngere LeserInnen sehr lehrreichen „What’s Happening to Me?“. mehr lesen / lire plus

DEEPA MEHTA: Nach dem Honeymoon

Engagiertes Kino im Gewand einer ergreifenden Liebesstory: Deepa Mehtas „Water“ prangert die Ausgrenzung indischer Witwen an.

Ausgegrenzt auf Lebenszeit: Indischen Witwen wird nach dem Ableben des Mannes jeglicher Zugang zum sozialen Leben verweigert.

„Water“ ist kein wütender Film geworden. Das Fehlen jeglicher Rage will nicht recht zu den hysterischen Reaktionen passen, die „Water“ bereits vor seiner Fertigstellung hervorrief. Vor sechs Jahren mussten die Dreharbeiten im indischen Benares gestoppt werden, nachdem hinduistische Fundamentalisten das Set verwüsteten und die Filmcrew obszöne Anrufe und Morddrohungen erhielt. Erst im vergangenen Jahr wagte Regisseurin einen zweiten Anlauf, diesmal in Sri Lanka und unter strenger Geheimhaltung.

Nachdem sie in den beiden ersten Teilen ihrer Elements-Trilogie mit weiblicher Homosexualität (Fire) und ethnischen Konflikten (Earth) bereits zwei empfindliche Punkte berührte, greift Deepa Mehta in „Water“ einen Gegenstand auf, der offensichtlich für manche Teile der indischen Gesellschaft weiterhin tabu ist: Die durch religiöse Texte legitimierte Abschiebung von Witwen in gefängnisartige Aschrams, wo ihnen ein Leben in Armut und Schande beschieden ist. mehr lesen / lire plus

LETTRE A LA REDACTION: Le Klimabündnis, une machine à sous?

Le Klimabündnis, une machine à sous?
Le budget 2006 du Klimabündnis est disponible sur le site meteo.lcd.lu en première page (1). Sa lecture vous édifiera. Sur un budget total de 290.838,36 euros, plus de 80 % vont dans des frais administratifs et de voyage. 28.000 euros seulement vont dans des projets de développement.
Et cela d’après le rapport essentiellement pour des films, des diapositives et des bricolages pour écoles primaires luxembourgeoises (coffre du pétrole, exposition „Klima, Kanu, Quetschekraut“, des animations en „village africain“, un film sur le village indien Karnatka).
Il est difficile de savoir combien reste sur le terrain pour les villageois indiens, africains ou péruviens, qui ne verront sans doute de toute cette manne que la trombine de quelques écolos luxembourgeois en vadrouille. mehr lesen / lire plus

STELLUNGNAHME: Zum Leserbrief „Le Klimabündnis,…“

Als Koordination des Klimabündnis Lëtzebuerg fühlen wir uns verpflichtet, die falschen Behauptungen der Leserbrief-Schreiber richtigzustellen:
1. Die Ziele des Klimabündnis sind der Schutz des Weltklimas und die Unterstützung von Projekten in den tropischen Regionen der Welt. Das geht nicht ohne einen Bewusstseinswandel und Verhaltensänderungen im Norden.; wir versuchen, dies durch kontinuierliche Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit hier bei uns in Luxemburg herbeizuführen. Das im Leserbrief erwähnte Budget des Klimabündnis beinhaltet ausschließlich die Ausgaben für hiesige Aktivitäten, also gar keine Mittel für Projekte im Süden der Welt. Die 28.000 Euro in der Position „Projekte und Aktionen“, die die Verfasser als Mittel für Projekte im Süden glauben identifiziert zu haben, sind in Wirklichkeit für Bildungsprojekte und –aktionen hier in Luxemburg bestimmt. mehr lesen / lire plus

MARTIN SCORSESE: Jenseits von Scorsese

Im packenden Gangsterfilm „The Departed“ inszeniert Scorsese eine Welt, die seine Obsessionen um moralische Verkommenheit und Erlösung nicht länger teilt.

Doppeltes Spiel: Zwischen Mafiaboss und Verräter scheint noch alles in Ordnung.

Priester und Gangster, die katholische Kirche und die Mafia, so meinte Martin Scorsese einst, regierten Little Italy, das New Yorker Viertel, in dem der Regisseur seine Kindheit verbrachte. Religiosität mit ihren Schuldgefühlen und Erlösungssehnsüchten und die Brutalität der Straße bilden den Themenkomplex, um den die meisten seiner Filme kreisen, von „Mean Streets“, Scorseses künstlerischem Durchbruch, bis zu „The Departed“, seinem jüngsten Werk, das zur Zeit in den Kinos anläuft.

Nachdem er mit „The Aviator“ einen Ausflug in das Biopic-Genre wagte, kehrt Scorsese zu seinem ureigenen Gegenstand zurück. mehr lesen / lire plus

KLIMA, ENERGIE, FRIEDEN: Bedrückende Wahrheiten

Bei der Senkung des weltweiten CO2-Ausstoßes ringt man vor allem um die Lastenverteilung. Doch ohne einen allseitigen weitgehenden Verzicht auf Erdöl drohen sogar militärische Auseinandersetzungen um Ressourcen.

Seit Monaten verkündet der US-Politiker Al Gore auf den Kinoleinwänden der Erde „eine unbequeme Wahrheit“: Die Welt erwärmt sich rapide. Vor drei Wochen ist der Bericht des Wirtschaftswissenschaftlers Nicholas Stern hinzu gekommen, der den Klima-bedingten Schaden auf bis zu 15 Prozent des weltweiten Sozialprodukts schätzt. Doch trotz Gore-Movie und Stern-Review: Eine Woche nach Abschluss der Klimakonferenz von Nairobi ist die Erderwärmung kaum mehr Thema in den Medien.

Dabei wird gerade das Gastland von den mutmaßlichen Folgen des Klimawandels hart getroffen: Nach der Dürre im Frühjahr kämpfen die KenianerInnen derzeit mit Überschwemmungen, die Menschenleben und Ernten gefährden. mehr lesen / lire plus

FOTOGRAFIE: Die permanente Auflehnung

Noch bis zum 11. November stellt die Galerie Salzinsel in der Escher Kulturfabrik in Zusammenarbeit mit der woxx Porträts von Frauen im Gefängnis aus. Ein Interview mit der Künstlerin Eva Haule.

Widerstand gegen den Wahn, alles auszulöschen, was über die kapitalistische Ordnung hinausweist: die Fotografin Eva Haule. (Foto: Selbstporträt)

woxx: Sie haben erst im Knast mit dem Fotografieren begonnen. Inwiefern hat das Fotografieren Ihre Wahrnehmung verändert?

Eva Haule: Meine Wahrnehmung hat sich nicht verändert. Ich bin durch den Knast kein anderer Mensch geworden. Das Fotografieren ist nur ein neues und zusätzliches Mittel für mich, das ich hoffentlich nutzen kann bei dem, was mir immer noch das Wichtigste ist: die gesellschaftlichen Verhältnisse umwälzen. mehr lesen / lire plus

AL GORE: An Inconvenient Truth

Al Gore erklärt uns den Treibhauseffekt. Die Fakten sprechen für sich, jetzt müssen wir’s anpacken.

Ein Mann und seine Slideshow gegen den Rest der Welt:
Al Gore bei einer seiner vielen Präsentationen.

Ob der nächste amerikanische Präsident Al Gore heißen wird, ist völlig egal. Dabei wird die Frage, ob der Mann, den vor sechs Jahren die meisten schon im weißen Haus wähnten, sich noch einmal in einen Wahlkampf stürzen wird, nicht nur in den USA aufgeregt diskutiert, seit „An Inconvenient Truth“ in den Kinos läuft. Der Film sieht ganz nach dem fulminanten Auftakt einer Wahlkampagne aus.

Dass in „An Inconvenient Truth“ Al Gores Person inszeniert wird, ändert nichts an der Brisanz seines Gegenstandes: Der Treibhauseffekt und seine Folgen. mehr lesen / lire plus