WIEDERENTDECKT: Reichtum eines Lebens

Vierzig Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen als literarische Sensation erkannt, ist „Stoner“ von John Williams nun auch auf Deutsch erschienen.

Lange Zeit vergessen: Der Autor John Williams. (Foto: Copyright University of Denver)

Es ist ein Rätsel, warum manche großen Bücher kaum Beachtung finden. So etwa der Roman „Stoner“ des amerikanischen Schriftstellers John Williams (1922-1994), der 1965 erschien, rasch in Vergessenheit geriet und lange Zeit eher als Geheimtipp kursierte. Erst die Neuauflage des Buches 2006 bei New York Review Books Classics löste bei Kritik und Leserschaft wahre Begeisterungsstürme aus. Innerhalb kurzer Zeit verkauften sich 40.000 Exemplare, mittlerweile ist der Roman in zahlreichen Übersetzungen erschienen, einige weitere sind geplant. mehr lesen / lire plus

KRIEG & NATIONALISMUS: Bittere Erinnerung

Anfang der Neunzigerjahre berichtete Miljenko Jergovi´c aus dem belagerten Sarajewo. Nun hat der 44-Jährige einen fantastischen Roman über den Zustand der postjugoslawischen Gesellschaft geschrieben.

Der 66-jährige Karlo Adum ist Gymnasiallehrer für Geschichte und lebt vereinsamt in einer Hochhaussiedlung in Zagreb. Seit seiner Pensionierung und dem plötzlichen Tod seiner Frau hat für ihn das Leben jeden Reiz verloren. Eigentlich wartet er nur noch auf den Tod, bis ihn ein Telegramm aus seiner Lethargie reißt. Er soll nach Sarajewo zur Testamentseröffnung seines Onkels kommen. Sarajewo, das ist der Ort seiner Kindheit, den er vor über fünfzig Jahren mit seiner Mutter verließ, um nie mehr zurückzukehren. mehr lesen / lire plus

UNTERWEGS: Auf in die Walachei!

Eine grandiose Roadnovel, nicht nur für Vierzehnjährige: In Wolfgang Herrndorfs neuestem Buch entdecken zwei Jungs die Welt. Deren Bewohner sind gar nicht so feindselig wie befürchtet ? dafür aber ziemlich seltsam.

Wenn man keinen Spitznamen hat, kann es zwei Gründe dafür geben: Entweder man hat keine Freunde oder man ist langweilig. So sieht das zumindest Maik Klingenberg, vierzehnjähriger Schüler eines Gymnasiums in Berlin-Marzahn. In seinem Fall, so fürchtet er, trifft leider beides zu. Die Dinge verändern sich für ihn erst, als der aus Russland kommende Tschick in der Klasse aufkreuzt. In vier Jahren hat er es von der Förderschule bis aufs Gymnasium geschafft. mehr lesen / lire plus