Bolivien: „Wir brauchen eine Verhandlungslösung“

Nachdem Ex-Präsident Evo Morales das Land verlassen und die liberalkonservative Senatorin Jeanine Áñez eine Übergangsregierung gebildet hat, ist die Situation in Bolivien massiv eskaliert. Nahe der Provinzhauptstadt Cochabamba gab es bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und demonstrierenden Kokabauern mehrere Tote. Im woxx-
Interview erläutert der Soziologe Marco A. Gandarillas den Konflikt.

Ist der Meinung, dass Boliviens Ex-Präsident Evo Morales eine Mitverantwortung für die Todesopfer 
der vergangenen Tage trägt: 
der Soziologe und Menschenrechtler 
Marco A. Gandarillas. (Foto: Knut Henkel)

woxx: Die Situation in Bolivien ist derzeit von Gewalt geprägt. Vor den Toren von Cochabamba haben sich Ordnungskräfte und Anhänger von Evo Morales am letzten Wochenende blutige Auseinandersetzungen mit neun Toten und vielen Verletzten geliefert. mehr lesen / lire plus

Bolivien: Umstrittener Abgang

Nach anhaltenden Protesten hat Evo Morales seinen Rücktritt eingereicht und ist nun in Mexiko im Exil. In letzter Minute zog der erste indigene Präsident Boliviens damit die Konsequenzen aus einer verfehlten Strategie des Machterhalts. Unklar ist, ob die Bildung einer legitimen Übergangsregierung gelingen wird, die das Land zu Wahlen führt.

Sind seit dem Rücktritt von Präsident Evo Morales 
eher selten so entspannt wie auf unserem Foto: Kräfte der Bereitschaftspolizei in der bolivianischen Hauptstadt La Paz. (Foto: Knut Henkel)

Für Federico Chipana war die Nacht von Sonntag auf Montag dieser Woche der blanke Horror. „In den Straßen von El Alto gab es viel Gewalt und wir haben in der Nachbarschaft die Schule und den Nachbarschafts-
treff bewacht, damit nichts geraubt oder zerstört wird“, seufzt der Sozialarbeiter. mehr lesen / lire plus

Bolivien: Ungewisser Übergang

Nach dem Rücktritt von Präsident Morales ist die Zukunft Boliviens unklar. Vieles hängt daran, wie das Militär sich weiter verhalten wird.

Demonstration für den zurückgetretenen Präsidenten Evo Morales am 11. November in der bolivianischen Stadt El Alto. (Foto: Agencia de Noticias Redacción/Wikimedia)

„Es schmerzt mich, das Land aus politischen Gründen zu verlassen, aber ich werde mich immer kümmern. Bald komme ich mit mehr Kraft und Energie zurück.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der ehemalige bolivianische Präsident Evo Morales am Montag nach seinem Rücktritt ins mexikanische Exil. Sein Versprechen, er werde zurückkehren, werden nicht wenige wohl als Drohung begreifen, wogegen für seine Anhänger*innen so ein Hoffnungsschimmer bleibt. mehr lesen / lire plus