Brasiliens Landlosenbewegung: Aufbruch und Erneuerung

Unter dem ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro stand Brasiliens „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (MST) mit dem Rücken zur Wand. Für einen Machtwechsel hat sich die Organisation daher ins Zeug gelegt. Nun wird sie landesweit wieder sichtbarer. Neben Landbesetzungen macht sie vor allem mit nachhaltigen agroökologischen Konzepten von sich reden.

Sogar über eine eigene Forschungs- und Lehreinrichtung verfügt die „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (MST): Schüler*innen der agroökologischen Schule „Egídio Brunetto“. (Fotos: Knut Henkel)

Jucino Guzman ist regelmäßig auf der Kaffeefarm seines Bruders im Einsatz. „Einerseits gibt es hier immer was zu tun, andererseits ist das Land nach wie vor nur besetzt – nicht unser Eigentum“, gibt er zu bedenken. mehr lesen / lire plus

Guatemala: Justiz im Visier des Staats

Ein vor kurzem angelaufenes Gerichtsverfahren könnte das Netzwerk von Militärs und konservativen Unternehmern aufdecken, das für viele Verbrechen während des guatemaltekischen Bürgerkriegs verantwortlich ist. Doch die alten Verbindungen funktionieren noch, und sie bedienen sich des Staatsapparats, um die Arbeit der Justiz zu hintertreiben.

Die Wände mit Plakaten der Gesichter von während des Bürgerkriegs Verschwundenen bedeckt: Straße in Guatemala-Stadt. (Foto: Knut Henkel)

Das Museum des „Guatemaltekischen Holocaust“ befindet sich gegenüber dem Büro von Héctor Reyes; die Wände der umliegenden Häuser in der Sexta Avenida von Guatemala-Stadt sind mit Plakaten der Gesichter von Verschwundenen bedeckt; Graffitis, die an die Justiz des Landes appellieren, endlich aktiv zu werden, kommentieren die anklagende Open-Air-Ausstellung zur Straflosigkeit. mehr lesen / lire plus

Proteste in Ecuador: Köchelnder Konflikt

In Ecuador droht ein neuerlicher Konflikt zwischen indigenen Organisationen und der Regierung. Präsident Guillermo Lasso wirbt für einen Dialog, trägt aber zugleich zur Eskalation bei. Anders als bei vorigen Protesten hält sich die Mittelschicht bislang von diesen fern.

Robuste Reaktion auf die Proteste: Ein Räumfahrzeug der ecuadorianischen Polizei bei der Beseitigung einer Straßensperre. (Foto: EPA-EFE/Jose Jacome)

Ecuadors Präsident Guillermo Lasso mag es martialisch. Der ehemalige Banker beweist auch eine Woche nach Beginn der Proteste indigener Gruppen noch wenig Fingerspitzengefühl: „Sie wollen der Präsidenten stürzen“, so Lasso über die von der „Dachorganisation indigener Völker Ecuadors“ (Conaie) koordinierten Proteste. „Ich bin hier, ich werde nicht fliehen“, versicherte er Anfang der Woche angesichts der landesweit organisierten Straßenblockaden der Protestierenden. mehr lesen / lire plus

Honduras: Ein neuer Wind

Wie erhofft, treibt die neue Regierung unter Präsidentin Xiomara Castro demokratische Reformen im zentralamerikanischen Honduras voran. So wurde die gesetzliche Grundlage für die umstrittenen Sonderwirtschaftszonen „Zede“ annulliert.

Will auch gegen die Straflosigkeit im Land vorgehen: Die honduranische Präsidentin Xiomara Castro am 6. Mai in ihrem Amtssitz in Tegucigalpa. (Foto: EPA-EFE/Gustavo Amador)

Auf der Rangliste der Pressefreiheit rangiert Honduras derzeit auf Platz 165 der insgesamt 180 gelisteten Länder. Das ließ die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ am 3. Mai, dem Welttag der Pressefreiheit, wissen: Für Journalistinnen und Journalisten sei das Land eines der gefährlichsten auf dem ganzen Kontinent, sie würden „regelmäßig angegriffen, Ziel von Schikanen und Einschüchterungskampagnen, Morddrohungen ausgesetzt und ins Exil gezwungen“. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: Die Rückkehr der Minen

Ganz im Süden Kolumbiens, nahe der Grenze zu Ecuador, ist der 2016 zwischen Guerilla und Regierung vereinbarte Frieden schon seit Längerem wieder vorbei. Rivalisierende Banden ehemaliger FARC-Guerilleros kämpfen um die Kontrolle der für den Koka-Anbau relevanten Region. Dabei werden Antipersonen-Minen eingesetzt.

Sprengfallen bleiben in Kolumbien auch nach dem Friedensschluss zwischen Staat und Guerilla eine große Gefahr: Spanische Soldaten bilden kolumbianische Militärs in der Minenräumung aus, hier im Dezember 2016 auf einer Militärbasis nahe Bogota. (Foto: EPA/Mauricio Duenas Castaneda)

Einige aus der Klasse kennen Luz Dary Landázury schon. Deren jüngste Tochter geht nämlich ebenfalls hier in der im Süden Kolumbiens gelegenen Stadt Candelillas zur Schule. mehr lesen / lire plus

Kolumbiens Präsident in Luxemburg: Der personifizierte Rückschritt

Der kolumbianische Präsident Iván Duque war diese Woche auf Arbeitsbesuch in Luxemburg. Zuhause steht er vehement in der Kritik: Er hat staatliche Institutionen mit Partei- und Jugendfreunden durchsetzt und so nicht nur die Unabhängigkeit der Justiz in Frage gestellt. Für die Wahlen im Mai befürchten viele Wahlbetrug.*

Die Proteste gegen seine Steuergesetzreform wuchsen sich im vergangenen Jahr zur massivsten sozialen Mobilisierung seit Dekaden aus: der kolumbianische Präsident Iván Duque. (Foto: EPA-EFE/Colombian Presidency)

13 Massaker mit 39 Toten in Kolumbien hat die Menschenrechtsorganisation „Indepaz“ seit Jahresbeginn registriert. Hinzu kommen laut gleicher Quelle 17 gezielte Morde an Aktivst*innen für Umwelt-, Menschen- und soziale Rechte. mehr lesen / lire plus

Honduras’ neue Präsidentin: Hohe Erwartungen an Castro

In Honduras steht die linke designierte Präsidentin Xiomara Castro vor großen politischen Problemen. Sie muss es mit Klientelismus und Korruption in Justiz und Politik aufnehmen. Doch das Land steckt in einer tiefen institutionellen Krise.

Steht von Anfang an unter großem politischen Druck: Die neue honduranische Präsidentin Xiomara Castro 
am vergangenen Sonntag bei der Wahl des Parlamentspräsidenten im Nationalkongress in der Hauptstadt Tegucigalpa. (Foto: EPA-EFE/Humberto Espinoza)

Die Euphorie der ersten Wochen nach der Wahl hat sich gelegt. „Natürlich ist es nach wie vor überwältigend, dass wir nach zwölf Jahren, in denen wir von einer korrupten und demokratiefeindlichen Clique um Juan Orlando Hernández regiert wurden, nun erstmals eine demokratisch legitimierte Präsidentin haben, die alles besser machen will. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: „Der Protest einer ignorierten Generation“

Seit Ende April halten Proteste Kolumbien in Atem. Auslöser war eine Steuerreform, doch die daraus resultierende Streikbewegung richtet sich allgemein gegen Armut, Korruption und Perspektivlosigkeit. Auch das brutale Vorgehen von Polizei und Militär gegen die Demonstrierenden facht den Unmut weiter an. Für den 20. Juli wird zu neuen Protesten aufgerufen. Die woxx hat mit dem Menschenrechtsanwalt Alirio Uribe Muñoz über die aktuelle Situation gesprochen.

„Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die Generalstaatsanwaltschaft nicht unabhängig ist“: Der Menschenrechtsanwalt Alirio Uribe Muñoz über die Chancen einer Strafverfolgung der Gewalt gegen Protestierende. (Foto: Knut Henkel)

woxx: Vergangene Woche ist der Bericht der „Interamerikanischen Menschenrechtskommission“ (CIDH) der „Organisation amerikanischer Staaten (OAS) erschienen, die Mitte Juni Kolumbien besucht hat. mehr lesen / lire plus

Präsidentschaftswahl in Peru: Zerreißprobe für die Demokratie

Trotz Korruptionsvorwürfen könnte die Rechtspopulistin Keiko Fujimori bei den Stichwahlen am 6. Juni die Wahl ums höchste Staatsamt Perus gewinnen. Für die dortige Demokratie wäre das ein Rückschlag. Auch der linke Gegenkandidat Pedro Castillo polarisiert. Er vermag es indes, indigene Wählerschichten zu mobilisieren.

Verpflichten sich zur Wahrung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit: Pedro Castillo (links) und Keiko Fujimori, die bei der Stichwahl um die peruanische Präsidentschaft am 6. Juni gegeneinander antreten. Unser Foto zeigt die beiden beim „Schwur auf die Demokratie“ am 17. Mai in Lima. (Foto: EPA-EFE/Paolo Aguilar)

Es ist bereits ihr dritter Versuch, in den Präsidentenpalast zurück zu gelangen: Nach der Scheidung ihres Vaters stand Keiko Fujimori dort einst als „first lady“ an seiner Seite. mehr lesen / lire plus

Bidens Mittelamerika-Politik: Panik unter den Eliten

Jahrelang hatten die korrupten Machtzirkel Zentralamerikas aus Washington kaum etwas zu befürchten. Mit der Regierung von Joe Biden könnte sich das nun zu ändern. Geplant ist unter anderem eine Antikorruptionskommission für die gesamte Region. Auch migrationspolitisch werden neue Akzente gesetzt.

Zählt zu den treibenden Kräften bei der Schaffung einer zentralamerikanischen Antikorruptionskommission: 
die demokratische Abgeordnete Norma Torres (links) auf einer Pressekonferenz 2019 in Guatemala-Stadt. Rechts neben ihr im Bild ist Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten. (Foto: EPA-EFE/Esteban Biba)

Minderjährig, allein und nur ein Ziel, das sind die drei Charakteristika, die US-Grenzbeamte derzeit häufig nennen. Die Rede ist dann von minderjährigen Flüchtlingen, die versuchen, über die Grenze in die USA zu gelangen. mehr lesen / lire plus

Kubas Kulturszene: Kein Tod fürs Vaterland

Seit Monaten schwellt ein Konflikt zwischen Kubas unabhängiger Kulturszene und der Regierung. Dutzende von Künstler*innen wehren sich gegen Repression, Regulierung und Zensur, fordern Meinungsfreiheit und freie Kunst. Nun sorgt ein Video für weitere Spannungen und internationale Aufmerksamkeit.

Solidarität mit den Aktivist*innen der „Bewegung San Isidro“ (MSI): Protestaktion vor dem kubanischen Kulturministerium in Havanna am 27. November 2020. (Foto: EPA-EFE/Ernesto Mastrascusa)

„Patria o muerto“, Vaterland oder Tod, lautet die omnipräsente Parole der kubanischen Revolution. Diesen markigen Worten, die auf Fidel Castro zurückgehen, steht Mitte Februar der Slogan „Patria y Vida“ gegenüber: Vaterland und Leben. So haben sechs kubanische Musiker ihre „Hymne der Hoffnung“ benannt und am 17. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: Gefährdete Justiz

Gegen den kolumbianischen Ex-Präsidenten Álvaro Uribe Vélez wird strafrechtlich ermittelt – mit ungeahnten Folgen. Angriffe, Diffamierungen und massive Drohungen gegen Justizmitarbeiter zählen dazu. Doch auch eine von der Regierung eingebrachte Vorlage für eine Reform der Justiz bedroht deren Unabhängigkeit.

„Duque raus“: Auch der amtierende kolumbianische Präsident ist bei vielen unbeliebt; Kritiker werfen ihm vor, er betreibe die Übernahme wichtiger Institutionen des Rechtssystems. (Foto: Knut Henkel)

Carlos Ojeda Sierra hat derzeit alle Hände voll zu tun. „Wir arbeiten an einem Bericht über die Risiken und konkrete Beispiele wie die Unabhängigkeit der Justiz in Kolumbien systematisch untergraben wird. Ziel ist es, ihn Ende des Jahres, spätestens im Januar zu publizieren. mehr lesen / lire plus

Journalismus in Nicaragua: „Wir werden als Terroristen diffamiert“

Die Existenz kritischer Medien in Nicaragua ist durch zwei Gesetze gefährdet, die im vergangenen Monat vom nicaraguanischen Parlament verabschiedet worden sind. Ein Gespräch mit dem Journalisten Carlos Fernando Chamorro über die aktuelle Situation.

„Die unabhängigen Medien haben sich bemüht, all das aufzudecken, was die Regierung über die Pandemie in Nicaragua verschleiert“: Der Journalist Carlos Fernando Chamorro. (Foto: Wilson Center)

woxx: Am 15. Oktober verabschiedete das nicaraguanische Parlament ein Gesetz zur Regulierung „ausländischer Agenten“, am 27. Oktober folgte ein Gesetz gegen Internetkriminalität. Welche Intention steht hinter diesen Schritten?


Carlos Fernando Chamorro: Eigentlich ist das eine Frage, die besser die Autoren der Gesetze und die Parlamentarier beantworten sollten. mehr lesen / lire plus

Flüchtlinge in Ecuador: „Die Solidarität ist weiter geschwunden“

Steigendes Misstrauen, schwindende Spenden- und Hilfsbereitschaft: Ein Gespräch mit Mauricio Burbano, Vizedirektor eines Flüchtlingshilfsdiensts in Ecuador, über die Situation venezolanischer Geflüchteter im Land.

„Viele Familien aus Venezuela wurden von ihren Vermietern auf die Straße gesetzt“: 
Der Jesuit und Soziologe Mauricio Burbano über die Schwierigkeiten der Flüchtlingshilfe in Ecuador. (Foto: Knut Henkel)

woxx: Ecuador ist nach Peru und Kolumbien das lateinamerikanische Land, das am meisten Migrantinnen und Migranten aus Venezuela aufgenommen hat – rund 400 000. Etwa zehn Prozent von ihnen sollen bereits zu Fuß über Kolumbien zurückgekehrt sein. Entspricht das Ihren Erfahrungen?


Mauricio Burbano: Ja und nein. Es ist richtig, dass etliche Venezolanerinnen und Venezolaner zurückgegangen sind, und noch mehr denken an eine Rückkehr. mehr lesen / lire plus

Bergbau in Peru: Pandemie lässt Konflikte aufbrechen

Die Corona-Pandemie macht strukturelle Defizite und die fehlende Präsenz des Staates in den peruanischen Bergbauregionen sichtbar. Das heizt die Konfrontation zwischen der lokalen Bevölkerung und der Minengesellschaften an.

Rund 12.000 Bergarbeiter sollen sich in den vergangenen Wochen in der peruanischen Andenregion Espinar mit dem Coronavirus infiziert haben: Mahlwerk zur Kupfergewinnung in der Mine Antapaccay. (Foto: Knut Henkel)

Am 3. September hat in der Andenprovinz Espinar im südlichen Peru im Konflikt um die Bergbaumine Antapaccay eine neue Verhandlungsrunde begonnen. Laut Jaime Borda, Koordinator von „Red Muqui“, dem Netzwerk der Entwicklungsorganisationen, könnte das dafür sorgen, dass jüngst wieder aufgeflammte Auseinandersetzungen langfristig befriedet werden. mehr lesen / lire plus

El Salvador: Das Gesicht der Sehnsucht

Mit rigorosen Maßnahmen hat der salvadorianische Präsident Nayib Bukele früh auf die Pandemie reagiert. Wegen seines autoritären Politikstils wird er im In- und Ausland kritisiert. Seiner Popularität hat das bislang nicht geschadet, doch nun steigen die Corona-Fallzahlen bedenklich an.

Lässig in der Lederjacke: Der salvadorianische Präsident Nayib Bukele Ende Mai auf einer Pressekonferenz mit dem Botschafter der USA. (Foto: EPA-EFE/Rodrigo Sura)

Patienten, die auf dem Fußboden liegen müssen, mangelnde Sauerstoffreserven, fehlende Schutzkleidung – dagegen haben Ärzte und Krankenschwestern in El Salvador in letzter Zeit mit Kundgebungen und kritischen Kommentaren an die Adresse der Regierung von Nayib Bukele in San Salvador öffentlich protestiert. mehr lesen / lire plus

Kuba: Weiße Armee als Hoffnungsschimmer

Kubas medizinische Brigaden sind dieser Tage nicht nur in Italien im Kampf gegen das Corona-Virus unterwegs. Die gut ausgebildete „Armee der weißen Kittel“ ist in den letzten zwanzig Jahren auch zu einer wichtigen Einnahmequelle für den kubanischen Staat geworden. Doch das allein wird die von US-Sanktionen gebeutelte Inselökonomie kaum über Wasser halten.

Mehr als nur schöner Schein: Laut der Weltgesundheitsbehörde WHO zählt die medizinische Versorgung Kubas zur Weltspitze. (Foto: Knut Henkel)

In Boliviens Boomtown El Alto haben kubanische Ärzte einen guten Ruf. „Jahrelang waren sie hier im Einsatz, zum Beispiel im Gesundheitsposten Chacaltaya“, erklärt Humberto Pacosilla Mamani. Der 37-jährige Journalist berichtet für den Sender „Tele Estrella“ und mehrere Regionalradios über die Gesundheitsversorgung in der zweitgrößten Stadt Boliviens in Zeiten der Corona-Pandemie. mehr lesen / lire plus

Peru: Neues Personal fürs Parlament

Die peruanischen Parlamentswahlen am 26. Januar sollen das korruptionsgeplagte Land einen entscheidenden Schritt weiterbringen. Dafür jedoch wäre nicht zuletzt eine Erneuerung im Parteienspektrum vonnöten.

Hat die Siegespose nicht verlernt: Die mit Korruptionsvorwürfen konfrontierte Politikerin Keiko Fujimori von der rechten „Fuerza Popular“ am 29. November vergangenen Jahres nach ihrer Entlassung aus der Untersuchungshaft. (Foto: EPA-EFE/Paolo Aguilar)

Nur ein paar Steinwürfe vom peruanischen Parlament entfernt sind noch immer verschiedene Wandbilder mit dem Konterfei von Keiko Fujimori und dem Logo ihrer Partei zu erkennen, der rechten „Fuerza Popular“. Dass die Malereien verblichen sind, könnte allerdings symbolträchtiger nicht sein. Denn für Marco Arana, der bei den am 26. mehr lesen / lire plus

Bolivien: „Wir brauchen eine Verhandlungslösung“

Nachdem Ex-Präsident Evo Morales das Land verlassen und die liberalkonservative Senatorin Jeanine Áñez eine Übergangsregierung gebildet hat, ist die Situation in Bolivien massiv eskaliert. Nahe der Provinzhauptstadt Cochabamba gab es bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und demonstrierenden Kokabauern mehrere Tote. Im woxx-
Interview erläutert der Soziologe Marco A. Gandarillas den Konflikt.

Ist der Meinung, dass Boliviens Ex-Präsident Evo Morales eine Mitverantwortung für die Todesopfer 
der vergangenen Tage trägt: 
der Soziologe und Menschenrechtler 
Marco A. Gandarillas. (Foto: Knut Henkel)

woxx: Die Situation in Bolivien ist derzeit von Gewalt geprägt. Vor den Toren von Cochabamba haben sich Ordnungskräfte und Anhänger von Evo Morales am letzten Wochenende blutige Auseinandersetzungen mit neun Toten und vielen Verletzten geliefert. mehr lesen / lire plus

Bolivien: Umstrittener Abgang

Nach anhaltenden Protesten hat Evo Morales seinen Rücktritt eingereicht und ist nun in Mexiko im Exil. In letzter Minute zog der erste indigene Präsident Boliviens damit die Konsequenzen aus einer verfehlten Strategie des Machterhalts. Unklar ist, ob die Bildung einer legitimen Übergangsregierung gelingen wird, die das Land zu Wahlen führt.

Sind seit dem Rücktritt von Präsident Evo Morales 
eher selten so entspannt wie auf unserem Foto: Kräfte der Bereitschaftspolizei in der bolivianischen Hauptstadt La Paz. (Foto: Knut Henkel)

Für Federico Chipana war die Nacht von Sonntag auf Montag dieser Woche der blanke Horror. „In den Straßen von El Alto gab es viel Gewalt und wir haben in der Nachbarschaft die Schule und den Nachbarschafts-
treff bewacht, damit nichts geraubt oder zerstört wird“, seufzt der Sozialarbeiter. mehr lesen / lire plus