Mord an Berta Cáceres: Verfahren mit Signalwirkung

Vor acht Jahren wurde Berta Cáceres von einem Killerkommando ermordet. Die Familie der honduranischen Umweltaktivistin versucht, auch die niederländische Entwicklungsbank FMO zur Verantwortung zu ziehen. Der von einem örtlichen Bauunternehmen in Auftrag gegebene Mord soll erst Dank der Gelder des halbstaatlichen Finanzunternehmens möglich geworden sein.

Kämpft dafür, dass alle an der Ermordung ihrer Mutter Beteiligten zur Verantwortung gezogen werden, auch um andere Umweltaktivist*innen besser zu schützen: Bertha Zúñiga Cáceres, eine Tochter der 2016 von einem Killerkommando getöteten honduranischen Umweltaktivistin Berta Cáceres. (Foto: UN Women/Ryan Brown/Flickr)

Am Ortseingang von La Esperanza hängt eine vergilbte Plakatwand mit dem Konterfei von Berta Cáceres, etwas weiter entfernt hat jemand die sechs Buchstaben COPINH auf die Rückseite eines Verkehrsschildes gemalt. mehr lesen / lire plus

Guatemala: Indigener Aufbruch

Anfang der Woche wurde in Guatemala der neue Präsident Bernardo Arévalo vereidigt. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte das zuletzt noch zu verhindern versucht. Sie ist damit jedoch gescheitert – dank internationalem Druck und massiver, indigen geprägter Proteste.

Schluss machen mit der Korruption: Die Proteste für die Bestätigung der Wahl von Bernardo Arévalo zum neuen Präsidenten Guatemalas waren maßgeblich von indigenen Ethnien getragen. (Foto: Knut Henkel)

Auch am 14. Januar, dem Tag der geplanten Vereidigung, war vor dem „Ministerio Público“, dem Amt der Generalstaatsanwaltschaft, in Guatemala-Stadt einiges los. Kardinal Álvaro Ramazzini machte um 10 Uhr morgens den Auftakt und las die Messe vor hunderten, meist indigenen Aktivist*innen. mehr lesen / lire plus

Globaler Olivenölmarkt: Das flüssige Gold wird knapp

Olivenöl wird weltweit deutlich teurer. Klimawandel, Hitzewellen und Waldbrände verringern die Ernte. Auch in Griechenland wird der Ertrag um mindestens ein Drittel zurückgehen, so die Prognosen. In der Region Kalamatas sind die Auswirkungen noch dramatischer.

Wassermangel zwingt die Olivenbauern zum Umdenken: Der Beschnitt aus den Olivenbäumen wird nicht mehr verbrannt, sondern als Dünger und Wasserspeicher verwendet. (Fotos: Knut Henkel)

Dimitri Vasilogiannakopoulos beobachtet, wie die Oliven, die er abgeliefert hat, Sack für Sack in den geräumigen Trichter gekippt werden und wenig später auf einem Förderband nach oben zur Waschstation laufen. Dank moderner Gebläse- und Rütteltechnik verabschieden sich dort auch die letzten Blätter, ehe die teilweise grünen, teilweise braunen und selten schwarzen Früchte zur nächsten Etappe weiterbefördert werden. mehr lesen / lire plus

Haftanstalten in Ecuador: Drehscheiben der Gewalt

Binnen sieben Jahren ist Ecuador zu einem der unsichersten Länder Lateinamerikas mutiert, obwohl es lange Zeit als Insel des Friedens galt. Grund dafür ist unter anderem, dass die organisierten Drogenbanden die Strafanstalten des Landes kontrollieren – wie früher auch in Kolumbien der Fall.

Vom Kriegsschauplatz zum Knast mit Modellcharakter: In der einst berüchtigten Haftanstalt „La Modelo“ in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá gibt es mittlerweile fünf Resozialisierungsprogramme. Unser Bild zeigt Häftlinge beim Fußballspiel. (Foto: Knut Henkel)

Der Malecón von Guayaquil ist verwaist. Es ist Mittagszeit und nur ein paar Angestellte aus den umliegenden Büros sind zum Mittagessen oder auf einen schnellen Kaffee an der Promenade von Ecuadors größter Stadt unterwegs. mehr lesen / lire plus

Erdölförderung in Ecuador: Referendum für den Regenwald

Zehn Jahre lang wurde ein Referendum über den Stopp der Erdölförderung im größten Nationalpark Ecuadors von den Behörden blockiert. Nun hat das Verfassungsgericht des Landes grünes Licht für die Abstimmung am 20. August gegeben. 
Ein Besuch bei der indigenen 
Waorani-Gemeinschaft in Ñoneno, die mitten in dem gefährdeten Schutzgebiet lebt.

Eine Barke transportiert neben Dingen des täglichen Bedarfs auch Tourist*innen durch den Yasuní-Nationalpark: Die hier lebenden Waorani setzen auf Ökotourismus als ökonomisches Modell. (Fotos: Knut Henkel)

Guíwa Cahuiya wartet vor dem geräumigen Haus, das neben dem Bootsanleger steht und hält Ausschau nach dem Pick-Up von José Chito. Der kleine, drahtige Mann ist der Fahrer seines Vertrauens. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: Schützen ohne Waffen

Brüchig ist das Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla FARC schon lang. In dem Konflikt zwischen abtrünnigen Splittergruppen, Paramilitärs und kriminellen Banden droht die Zivilbevölkerung zerrieben zu werden. Die pazifistischen „Guardia Indígena“ versuchen erfolgreich, indigene Gemeinden zu schützen, geraten dabei aber selbst ins Visier der rivalisierenden bewaffneten Gruppen.

Mitglieder der „Guardia Indígena“: Erkennbar sind die an ihren blauen Westen und dem mitgeführten „Bastón“, einem mit Silber beschlagenen und mit rot-grünen Bändern verzierten Stock aus Edelholz. (Foto: Knut Henkel)

Oveimar Tenorio steht am Rande der Tulpa, dem zu allen Seiten offenen Versammlungshaus von Tacueyó. Aufmerksam mustert er die Umgebung, während ein Pick-Up nach dem anderen auf den weiter oben liegenden Parkplatz rollt. mehr lesen / lire plus

Brasiliens Landlosenbewegung: Aufbruch und Erneuerung

Unter dem ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro stand Brasiliens „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (MST) mit dem Rücken zur Wand. Für einen Machtwechsel hat sich die Organisation daher ins Zeug gelegt. Nun wird sie landesweit wieder sichtbarer. Neben Landbesetzungen macht sie vor allem mit nachhaltigen agroökologischen Konzepten von sich reden.

Sogar über eine eigene Forschungs- und Lehreinrichtung verfügt die „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (MST): Schüler*innen der agroökologischen Schule „Egídio Brunetto“. (Fotos: Knut Henkel)

Jucino Guzman ist regelmäßig auf der Kaffeefarm seines Bruders im Einsatz. „Einerseits gibt es hier immer was zu tun, andererseits ist das Land nach wie vor nur besetzt – nicht unser Eigentum“, gibt er zu bedenken. mehr lesen / lire plus

Guatemala: Justiz im Visier des Staats

Ein vor kurzem angelaufenes Gerichtsverfahren könnte das Netzwerk von Militärs und konservativen Unternehmern aufdecken, das für viele Verbrechen während des guatemaltekischen Bürgerkriegs verantwortlich ist. Doch die alten Verbindungen funktionieren noch, und sie bedienen sich des Staatsapparats, um die Arbeit der Justiz zu hintertreiben.

Die Wände mit Plakaten der Gesichter von während des Bürgerkriegs Verschwundenen bedeckt: Straße in Guatemala-Stadt. (Foto: Knut Henkel)

Das Museum des „Guatemaltekischen Holocaust“ befindet sich gegenüber dem Büro von Héctor Reyes; die Wände der umliegenden Häuser in der Sexta Avenida von Guatemala-Stadt sind mit Plakaten der Gesichter von Verschwundenen bedeckt; Graffitis, die an die Justiz des Landes appellieren, endlich aktiv zu werden, kommentieren die anklagende Open-Air-Ausstellung zur Straflosigkeit. mehr lesen / lire plus

Proteste in Ecuador: Köchelnder Konflikt

In Ecuador droht ein neuerlicher Konflikt zwischen indigenen Organisationen und der Regierung. Präsident Guillermo Lasso wirbt für einen Dialog, trägt aber zugleich zur Eskalation bei. Anders als bei vorigen Protesten hält sich die Mittelschicht bislang von diesen fern.

Robuste Reaktion auf die Proteste: Ein Räumfahrzeug der ecuadorianischen Polizei bei der Beseitigung einer Straßensperre. (Foto: EPA-EFE/Jose Jacome)

Ecuadors Präsident Guillermo Lasso mag es martialisch. Der ehemalige Banker beweist auch eine Woche nach Beginn der Proteste indigener Gruppen noch wenig Fingerspitzengefühl: „Sie wollen der Präsidenten stürzen“, so Lasso über die von der „Dachorganisation indigener Völker Ecuadors“ (Conaie) koordinierten Proteste. „Ich bin hier, ich werde nicht fliehen“, versicherte er Anfang der Woche angesichts der landesweit organisierten Straßenblockaden der Protestierenden. mehr lesen / lire plus

Honduras: Ein neuer Wind

Wie erhofft, treibt die neue Regierung unter Präsidentin Xiomara Castro demokratische Reformen im zentralamerikanischen Honduras voran. So wurde die gesetzliche Grundlage für die umstrittenen Sonderwirtschaftszonen „Zede“ annulliert.

Will auch gegen die Straflosigkeit im Land vorgehen: Die honduranische Präsidentin Xiomara Castro am 6. Mai in ihrem Amtssitz in Tegucigalpa. (Foto: EPA-EFE/Gustavo Amador)

Auf der Rangliste der Pressefreiheit rangiert Honduras derzeit auf Platz 165 der insgesamt 180 gelisteten Länder. Das ließ die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ am 3. Mai, dem Welttag der Pressefreiheit, wissen: Für Journalistinnen und Journalisten sei das Land eines der gefährlichsten auf dem ganzen Kontinent, sie würden „regelmäßig angegriffen, Ziel von Schikanen und Einschüchterungskampagnen, Morddrohungen ausgesetzt und ins Exil gezwungen“. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: Die Rückkehr der Minen

Ganz im Süden Kolumbiens, nahe der Grenze zu Ecuador, ist der 2016 zwischen Guerilla und Regierung vereinbarte Frieden schon seit Längerem wieder vorbei. Rivalisierende Banden ehemaliger FARC-Guerilleros kämpfen um die Kontrolle der für den Koka-Anbau relevanten Region. Dabei werden Antipersonen-Minen eingesetzt.

Sprengfallen bleiben in Kolumbien auch nach dem Friedensschluss zwischen Staat und Guerilla eine große Gefahr: Spanische Soldaten bilden kolumbianische Militärs in der Minenräumung aus, hier im Dezember 2016 auf einer Militärbasis nahe Bogota. (Foto: EPA/Mauricio Duenas Castaneda)

Einige aus der Klasse kennen Luz Dary Landázury schon. Deren jüngste Tochter geht nämlich ebenfalls hier in der im Süden Kolumbiens gelegenen Stadt Candelillas zur Schule. mehr lesen / lire plus

Kolumbiens Präsident in Luxemburg: Der personifizierte Rückschritt

Der kolumbianische Präsident Iván Duque war diese Woche auf Arbeitsbesuch in Luxemburg. Zuhause steht er vehement in der Kritik: Er hat staatliche Institutionen mit Partei- und Jugendfreunden durchsetzt und so nicht nur die Unabhängigkeit der Justiz in Frage gestellt. Für die Wahlen im Mai befürchten viele Wahlbetrug.*

Die Proteste gegen seine Steuergesetzreform wuchsen sich im vergangenen Jahr zur massivsten sozialen Mobilisierung seit Dekaden aus: der kolumbianische Präsident Iván Duque. (Foto: EPA-EFE/Colombian Presidency)

13 Massaker mit 39 Toten in Kolumbien hat die Menschenrechtsorganisation „Indepaz“ seit Jahresbeginn registriert. Hinzu kommen laut gleicher Quelle 17 gezielte Morde an Aktivst*innen für Umwelt-, Menschen- und soziale Rechte. mehr lesen / lire plus

Honduras’ neue Präsidentin: Hohe Erwartungen an Castro

In Honduras steht die linke designierte Präsidentin Xiomara Castro vor großen politischen Problemen. Sie muss es mit Klientelismus und Korruption in Justiz und Politik aufnehmen. Doch das Land steckt in einer tiefen institutionellen Krise.

Steht von Anfang an unter großem politischen Druck: Die neue honduranische Präsidentin Xiomara Castro 
am vergangenen Sonntag bei der Wahl des Parlamentspräsidenten im Nationalkongress in der Hauptstadt Tegucigalpa. (Foto: EPA-EFE/Humberto Espinoza)

Die Euphorie der ersten Wochen nach der Wahl hat sich gelegt. „Natürlich ist es nach wie vor überwältigend, dass wir nach zwölf Jahren, in denen wir von einer korrupten und demokratiefeindlichen Clique um Juan Orlando Hernández regiert wurden, nun erstmals eine demokratisch legitimierte Präsidentin haben, die alles besser machen will. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: „Der Protest einer ignorierten Generation“

Seit Ende April halten Proteste Kolumbien in Atem. Auslöser war eine Steuerreform, doch die daraus resultierende Streikbewegung richtet sich allgemein gegen Armut, Korruption und Perspektivlosigkeit. Auch das brutale Vorgehen von Polizei und Militär gegen die Demonstrierenden facht den Unmut weiter an. Für den 20. Juli wird zu neuen Protesten aufgerufen. Die woxx hat mit dem Menschenrechtsanwalt Alirio Uribe Muñoz über die aktuelle Situation gesprochen.

„Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die Generalstaatsanwaltschaft nicht unabhängig ist“: Der Menschenrechtsanwalt Alirio Uribe Muñoz über die Chancen einer Strafverfolgung der Gewalt gegen Protestierende. (Foto: Knut Henkel)

woxx: Vergangene Woche ist der Bericht der „Interamerikanischen Menschenrechtskommission“ (CIDH) der „Organisation amerikanischer Staaten (OAS) erschienen, die Mitte Juni Kolumbien besucht hat. mehr lesen / lire plus

Präsidentschaftswahl in Peru: Zerreißprobe für die Demokratie

Trotz Korruptionsvorwürfen könnte die Rechtspopulistin Keiko Fujimori bei den Stichwahlen am 6. Juni die Wahl ums höchste Staatsamt Perus gewinnen. Für die dortige Demokratie wäre das ein Rückschlag. Auch der linke Gegenkandidat Pedro Castillo polarisiert. Er vermag es indes, indigene Wählerschichten zu mobilisieren.

Verpflichten sich zur Wahrung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit: Pedro Castillo (links) und Keiko Fujimori, die bei der Stichwahl um die peruanische Präsidentschaft am 6. Juni gegeneinander antreten. Unser Foto zeigt die beiden beim „Schwur auf die Demokratie“ am 17. Mai in Lima. (Foto: EPA-EFE/Paolo Aguilar)

Es ist bereits ihr dritter Versuch, in den Präsidentenpalast zurück zu gelangen: Nach der Scheidung ihres Vaters stand Keiko Fujimori dort einst als „first lady“ an seiner Seite. mehr lesen / lire plus

Bidens Mittelamerika-Politik: Panik unter den Eliten

Jahrelang hatten die korrupten Machtzirkel Zentralamerikas aus Washington kaum etwas zu befürchten. Mit der Regierung von Joe Biden könnte sich das nun zu ändern. Geplant ist unter anderem eine Antikorruptionskommission für die gesamte Region. Auch migrationspolitisch werden neue Akzente gesetzt.

Zählt zu den treibenden Kräften bei der Schaffung einer zentralamerikanischen Antikorruptionskommission: 
die demokratische Abgeordnete Norma Torres (links) auf einer Pressekonferenz 2019 in Guatemala-Stadt. Rechts neben ihr im Bild ist Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten. (Foto: EPA-EFE/Esteban Biba)

Minderjährig, allein und nur ein Ziel, das sind die drei Charakteristika, die US-Grenzbeamte derzeit häufig nennen. Die Rede ist dann von minderjährigen Flüchtlingen, die versuchen, über die Grenze in die USA zu gelangen. mehr lesen / lire plus

Kubas Kulturszene: Kein Tod fürs Vaterland

Seit Monaten schwellt ein Konflikt zwischen Kubas unabhängiger Kulturszene und der Regierung. Dutzende von Künstler*innen wehren sich gegen Repression, Regulierung und Zensur, fordern Meinungsfreiheit und freie Kunst. Nun sorgt ein Video für weitere Spannungen und internationale Aufmerksamkeit.

Solidarität mit den Aktivist*innen der „Bewegung San Isidro“ (MSI): Protestaktion vor dem kubanischen Kulturministerium in Havanna am 27. November 2020. (Foto: EPA-EFE/Ernesto Mastrascusa)

„Patria o muerto“, Vaterland oder Tod, lautet die omnipräsente Parole der kubanischen Revolution. Diesen markigen Worten, die auf Fidel Castro zurückgehen, steht Mitte Februar der Slogan „Patria y Vida“ gegenüber: Vaterland und Leben. So haben sechs kubanische Musiker ihre „Hymne der Hoffnung“ benannt und am 17. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: Gefährdete Justiz

Gegen den kolumbianischen Ex-Präsidenten Álvaro Uribe Vélez wird strafrechtlich ermittelt – mit ungeahnten Folgen. Angriffe, Diffamierungen und massive Drohungen gegen Justizmitarbeiter zählen dazu. Doch auch eine von der Regierung eingebrachte Vorlage für eine Reform der Justiz bedroht deren Unabhängigkeit.

„Duque raus“: Auch der amtierende kolumbianische Präsident ist bei vielen unbeliebt; Kritiker werfen ihm vor, er betreibe die Übernahme wichtiger Institutionen des Rechtssystems. (Foto: Knut Henkel)

Carlos Ojeda Sierra hat derzeit alle Hände voll zu tun. „Wir arbeiten an einem Bericht über die Risiken und konkrete Beispiele wie die Unabhängigkeit der Justiz in Kolumbien systematisch untergraben wird. Ziel ist es, ihn Ende des Jahres, spätestens im Januar zu publizieren. mehr lesen / lire plus

Journalismus in Nicaragua: „Wir werden als Terroristen diffamiert“

Die Existenz kritischer Medien in Nicaragua ist durch zwei Gesetze gefährdet, die im vergangenen Monat vom nicaraguanischen Parlament verabschiedet worden sind. Ein Gespräch mit dem Journalisten Carlos Fernando Chamorro über die aktuelle Situation.

„Die unabhängigen Medien haben sich bemüht, all das aufzudecken, was die Regierung über die Pandemie in Nicaragua verschleiert“: Der Journalist Carlos Fernando Chamorro. (Foto: Wilson Center)

woxx: Am 15. Oktober verabschiedete das nicaraguanische Parlament ein Gesetz zur Regulierung „ausländischer Agenten“, am 27. Oktober folgte ein Gesetz gegen Internetkriminalität. Welche Intention steht hinter diesen Schritten?


Carlos Fernando Chamorro: Eigentlich ist das eine Frage, die besser die Autoren der Gesetze und die Parlamentarier beantworten sollten. mehr lesen / lire plus

Flüchtlinge in Ecuador: „Die Solidarität ist weiter geschwunden“

Steigendes Misstrauen, schwindende Spenden- und Hilfsbereitschaft: Ein Gespräch mit Mauricio Burbano, Vizedirektor eines Flüchtlingshilfsdiensts in Ecuador, über die Situation venezolanischer Geflüchteter im Land.

„Viele Familien aus Venezuela wurden von ihren Vermietern auf die Straße gesetzt“: 
Der Jesuit und Soziologe Mauricio Burbano über die Schwierigkeiten der Flüchtlingshilfe in Ecuador. (Foto: Knut Henkel)

woxx: Ecuador ist nach Peru und Kolumbien das lateinamerikanische Land, das am meisten Migrantinnen und Migranten aus Venezuela aufgenommen hat – rund 400 000. Etwa zehn Prozent von ihnen sollen bereits zu Fuß über Kolumbien zurückgekehrt sein. Entspricht das Ihren Erfahrungen?


Mauricio Burbano: Ja und nein. Es ist richtig, dass etliche Venezolanerinnen und Venezolaner zurückgegangen sind, und noch mehr denken an eine Rückkehr. mehr lesen / lire plus