Edition Tiamat: „Jede Mehrheitsmeinung war ihm suspekt“

Für „verlegerischen Mut“ und ein „außergewöhnliches Verlagsprogramm“ hat die Berliner Edition Tiamat den Deutschen Verlagspreis 2020 erhalten. Ein Gespräch mit Verleger Klaus Bittermann über die Gründungsjahre, Guy Debord, Hunter S. Thompson und den laut eigener Auskunft wichtigsten Autor des Verlags, den Gesellschaftskritiker Wolfgang Pohrt.

Misstraut der Aussage, schreiben 
mache Spaß: 
der Verleger 
Klaus Bittermann. (Bildquelle: Klaus Bittermann)

woxx: Im Gründungsjahr 1979 der Edition Tiamat war die Bundesrepublik noch immer vom „Deutschen Herbst“ zwei Jahre zuvor geprägt. Welche Rolle hat das damalige politische Klima bei der Gründung des Verlags gespielt?


Klaus Bittermann: Sie hatte mit dem politischen Hintergrund, den Sie erwähnen, eigentlich wenig tun. mehr lesen / lire plus

68er-Bewegung: „Im Gegensatz zu allem Bekannten“

Rodolphe Gasché, 80, ist emeritierter Professor für Comparative Literature an der State University of New York in Buffalo. 1964 war der gebürtige Luxemburger Mitbegründer der „Subversiven Aktion“, deren Berliner Ableger um Rudi Dutschke die Studentenrevolte anführen wird. Ein Gespräch.

Hat das Luxemburgische mittlerweile verlernt : Rodolphe Gasché, vergangene Woche in Berlin als Gast des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (ZFL). (Photo : privat)

woxx: Das Jahr 1968 jährt sich zum fünfzigsten Mal. Wie denken Sie an diese für Europa so wichtige Zeit der Infragestellung der Nachkriegsgesellschaft zurück? 


Rodolphe Gasché: Im April erinnerte mich eine Bekannte daran, dass am 11. des Monats vor nunmehr fünfzig Jahren das Attentat auf Rudi Dutschke in Berlin stattgefunden hatte. mehr lesen / lire plus