Deutschland und der Holocaust: Zerstörte Sprache, verdrängte Schuld

Wie gehen die Deutschen mit der Schuld am Judenmord und am Zweiten Weltkrieg um? Das fragte eine Studie vor knapp siebzig Jahren, die nun erst veröffentlicht wurde. Sie ist weit mehr als nur ein Zeitdokument.

Auch im Sprechen über das Holocaust-Mahnmal in Berlin äußern sich unbewusste Schichten des Denkens: Deutschland werde um die Erinnerungsstätte „beneidet“, so ein Historiker anlässlich eines Festakts; der Radiosender „Deutsche Welle“ wiederum bezeichnete den Ort jüngst als „Besuchermagnet“ und fragte sich, was diesen „so einzigartig“ macht. (Foto: EPA-EFE/Clemens Bilan)

Mit einer von ihm selbst als „zugespitzt“ bezeichneten These hat sich der Politikwissenschaftler Samuel Salzborn Anfang dieses Jahres in Deutschland an die Öffentlichkeit gewagt: Die angebliche „Erfolgsgeschichte der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der bundesdeutschen Geschichte“, habe es in Wahrheit nicht gegeben. mehr lesen / lire plus

Befreit und doch gefangen

Zum 75. Mal jährt sich dieser Tage in Luxemburg und Belgien die Befreiung von der nationalsozialistischen Besatzung. Doch viele der Befreiten wurden das, was sie bis dahin erdulden mussten, ihr ganzes Leben lang nicht mehr los. Für den Horror, den sie durchlebten, steht nicht zuletzt die Festung Breendonk unweit von Brüssel.

„Brussels Liberation Day“: Eric Adam vom belgischen Heer in historischer US-Uniform. Gewartet und unterhalten werden die Fahrzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg im Museum von Bastogne. (Foto: woxx)

Es ist eine beachtliche Kolonne an Militärfahrzeugen, die sich an diesem 3. September über die Esplanade des Park Cinquantenaire in Brüssel schiebt: Panzer, Kettenfahrzeuge, Lkw, Motorräder und Jeeps. mehr lesen / lire plus