de-loused in the comatorium
Zeit sollte man sich für de-loused in the comatorium unbedingt nehmen. Das Debütwerk, ein Konzeptalbum der ehemaligen Bandmitglieder Omar Rodriguez-Lopez und Cedric Bixler Zavala von „At the Drive-In“ klingt alles andere als eingängig. Die musikalische Hommage an einen verstorbenen Freund, der 1996 bei dem Versuch, sich das Leben zu nehmen, zunächst ins Koma fiel, ist nichts für schwache Nerven – zu vertrackt die Soundlinien, zu komplex das orchestrale Mit- und Gegeneinander von Frickel-Gitarren, atemlosem Bass (gespielt von Red Hot Chilli Pepper Flea), sphärischen Keyboards, hämmerndem Schlagzeug und schließlich Cedrics bombastischem Gesang.
Die abgedrehten Höhenflüge von The Mars Volta besiegeln zwar die Abkehr vom früheren Punkrock à la Fugazi. Ihre Wurzeln haben die beiden Texaner dennoch nicht vergessen: Konsequent entwickelte, anspruchsvolle Musik, die mit jedem Hören grandioser wird, jetzt irgendwo anzusiedeln zwischen Progressive Rock, psychedelischer Jazz-Fusion und Spaceshuttle-Punk.
The Mars Volta, „de-loused in the comatorium“, Universal Records