STEVEN SPIELBERG: War of the Worlds

In „War of the Worlds“ inszeniert Steven Spielberg
den Untergang der Welt als Invasion böser Außerirdischer. Aus den Kinosesseln haut das aber keinen.

Es beginnt wie ein gewöhnliches Unwetter. Gleißende Blitze reißen den düster grauen Himmel über der kleinen Stadt in Connecticut auf, erst einmal, zweimal, dann immer öfter. Doch der Donner, der kurz darauf das Haus des Lagerarbeiters Ray (Tom Cruise) erschüttert, stammt nicht von aufeinander prallenden Wolkenmassen. Er kommt aus dem tiefsten Innern der Erde – und mit ihm tödliche schwarze Maschinen. Die erheben sich haushoch über die Menschen und vernichten per Laserstrahl alles, was sich ihnen in den Weg stellt. mehr lesen / lire plus

REFERENDUM: Wie weiter?

Nach dem Referendum befindet sich die Linke im Aufwind. Doch die unterschiedlichen Motive beim Nein sorgen auch für mulmige Gefühle.

Einmal im Mittelpunkt des World Wide Web stehen: Luxemburgs Referendum vom 10. Juli.
(Foto: Renée Wagener)

„Unser Einsatz hat sich gelohnt.“ André Kremer vom „Comité pour le Non“ ist zufrieden. Schließlich habe niemand im Komitee zuvor eine Referendumskampagne organisiert. 56,52 Prozent Stimmen für den EU-Verfassungsvertrag und 43,48 Stimmen für das „Nein“ am 10. Juli – so ein Ergebnis kann sich in der Tat sehen lassen. Binnen weniger Monate geschah, womit noch Anfang des Jahres niemand gerechnet hatte: Die LuxemburgerInnen erlebten eine der größten und kontroversesten politischen Debatten der vergangenen Jahrzehnte. mehr lesen / lire plus

CNA: Lëtzebuerger Kino

„Lëtzebuerger Kino – Aspects du cinéma luxembourgois“, CNA (Hrsg.) Edition Ilôt 2005, 239 Seiten, 59 €

Rund 90 Jahre luxemburgische Filmgeschichte von 13 bekannten Filmkennerinnen und -kennern anschaulich und gut lesbar niedergeschrieben – das bietet der Bildband „Lëtzebuerger Kino“ vom nationalen Filminstitut CNA. Auf über 230 Seiten erfährt der Filmfreund (fast) alles über den luxemburgischen Film, seine Entstehungsgeschichte, seine Höhen, seine Tiefen – das Ganze mit großformatigen Fotos (darunter viele aus dem CNA-Archiv) umrahmt. Vom dokumentarischen Heimatfilm, über Biografien, Erotikclips, Animationen und Langfilmen reicht die Palette. Auch dem boomenden Geschäft mit ausländischen Filmen ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Weil die AutorInnen es nicht bei einer Schilderung bloßer Fakten belassen, sondern die Produktionen vor dem jeweiligen historischen Kontext kritisch analysieren, werden „blinde Flecken“ deutlich: in der filmischen Auseinandersetzung mit der Rolle Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg etwa. mehr lesen / lire plus

PSYCHIATRIE: Ein neuer Anlauf

Der „Rössler“-Bericht bestätigt, was ohnehin alle wissen: Will Luxemburgs Psychiatrie endlich internationale Standards erreichen, muss viel geschehen. Und das kostet Geld.

Helle, renovierte Räume neben verwaisten schäbigen Abteilungen, von deren Wänden der Putz bröckelt. So präsentiert sich das Ettelbrücker Hochhaus des Centre hospitalier neuropsychiatrique (CHNP), auch „Building“ genannt, derzeit seinen Besuchern. Dass Luxemburgs Psychiatrie eine Baustelle ist, an der seit Jahrzehnten ohne viel Erfolg herumgedoktert wird, ist bekannt. Damit sich das ändert, hat Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo (LSAP) Ende 2004 eine Studie in Auftrag gegeben, die den aktuellen Zustand der Psychiatrie erfassen und Wege zu ihrer Verbesserung aufweisen soll. Sie liegt nun in einer ersten Kurzversion vor. mehr lesen / lire plus

KLISCHEES REFLEKTIERT: Sommersturm

Realistisch, ohne allzu viel Kitsch und Pädagogik gelingt es Martin Kreuzpainter, ein inzwischen nicht mehr ganz so ungewöhnliches Phänomen zu thematisieren: das Coming-out. Das liegt daran, dass der deutsche Regisseur die Klischees, mit denen Schwule sonst so gerne bedacht werden, reflektiert statt sie einfach abzubilden. Und auch nicht vor erotischen Darstellungen zurückschreckt.

Im Utopia mehr lesen / lire plus

Jérome Sallé: Anthony Zimmer

„Anthony Zimmer“ von Jérôme Sallé ist ein zurecht gezimmerter Krimi, der partout nicht zusammenhalten will.

Ein Mann und eine Frau begegnen sich zufällig im Zug nach Nizza. Ein paar tiefe Blicke, ein Reißverschluss, der klemmt und schon bald geraten zumindest seine Hormone aus dem Häuschen. Dass die unbekannte Schöne (Sophie Marceau) die Geliebte des berüchtigten, polizeilich gesuchten Wirtschaftskriminellen Anthony Zimmer ist und ihn gezielt als Köder für die heranrückenden Kriminalbeamten auserkoren hat, davon ahnt der Pechvogel (Yvan Attal) offenbar nichts. Schon bald beginnt eine rasante Verfolgungsjagd kreuz und quer durch Nizza, mit falschen Fährten und listigen Lockvögeln.

Vielleicht sind es diese Irrungen, die einen Kritiker dazu veranlasst haben, Jérôme Salles Debüt mit Alfred Hitchcocks „North by Northwest“ zu vergleichen. mehr lesen / lire plus

SYDNEY POLLACK: Set vor Story

Mord im UN-Gebäude? In seinem neuesten Politthriller macht Sydney Pollack das Unglaubliche wahr – auf Kosten des grandiosen Schauspiels von Nicole Kidman und Sean Penn.

Sean Penn und Nicole Kidman glänzen in Sydney Pollacks „The Interpreter“ trotz schwachem Drehbuch.

Der Versprecher war ihr peinlich. „Ich finde ihn sehr sexy in diesem Film“, hatte Nicole Kidman über ihren Schauspielerkollegen Sean Penn ausgeplaudert, als sie Berlin für die Europapremiere von „The Interpreter“ einen Besuch abstattete. Und war, das schrieben die Berliner Zeitungen entzückt, gleich darauf errötet.

Mit Sex hat der neueste Film von Oscar-Preisträger Sydney Pollack („The Firm“, „Out of Africa“) allerdings nichts zu tun. mehr lesen / lire plus

BILDUNG: Hausaufgabe: Argumentieren

Das Unterrichtsministerium will die Hausaufgaben reduzieren und erntet dafür heftige Proteste. Die Debatte um den Sinn des Büffelns kommt bei aller Polemik aber zu kurz.

Zwei Bücher lesen und zusammenfassen, eins in Deutsch und eins in Französisch. So lautete die Hausaufgabe, die ein elfjähriger Schüler im März dieses Jahres mit in die Osterferien nahm. Seine MitschülerInnen mussten ihre Nasen ebenfalls in Bücher stecken statt sich vom Schulstress zu erholen. Damit soll künftig Schluss sein. „Aucun travail ne peut être imposé aux élèves pour les périodes de vacances“, schreibt Unterrichtsministerin Mady Delvaux-Stehres unmissverständlich im diesjährigen Frühjahrsbrief, dem ersten seit Amtsantritt. Auch das Wochenende habe hausaufgabenfrei zu bleiben. mehr lesen / lire plus

EU-VERFASSUNG: Am Bürger vorbei

Eine demokratische und kontroverse Debatte über die EU-Verfassung findet hier zu Lande nicht statt. Die PolitikerInnen fürchten das Ergebnis.

Good cop, bad cop. Die Methode erfreut sich auch in der Politik einiger Beliebtheit. Bundeskanzler Gerhard Schröder als der Gute warb diese Woche in Paris für die EU-Verfassung und fand dabei viele freundliche Worte. Den Part des gestrengen Gegenspielers übernimmt derweil Jean-Claude Juncker. Nach der Drohung im eigenen Land, im Falle eines Nein vom Amt des Premiers zurückzutreten, folgte nun eine offene Warnung an Frankreichs Europa-SkeptikerInnen. Zwei Jahrzehnte werde man verlieren, sollten die Franzosen beim Referendum im Mai „Non“ stimmen. Zudem würde ein Nein nur die USA erfreuen, behauptete der amtierende EU-Ratspräsident vor kurzem in einem Interview. mehr lesen / lire plus

DEI LENK: Ungewisse Zukunft

Nach der Wahlniederlage im Juni 2004 sucht déi Lénk neue Wege, um linke Inhalte jenseits der Chamber unters Volk zu bringen. Das EU-Referendum könnte dabei helfen.

„Lasst uns den Franzosen nacheifern“, rief ein déi-Lénk-Mitglied auf dem Kongress. Kommende Woche schon will déi Lénk ihre Non-Kampagne zur EU-Verfassung starten.

„Mama, mir spille Krich“, so der begeisterte Ausruf eines kleinen Jungen im voll besetzten Konferenzsaal des Centser Kulturzentrum am vergangenen Sonntag. Für den Bruchteil einer Sekunde ist es still. Dann brechen die etwa 70 BesucherInnen in schallendes Gelächter aus. Viel mehr zu lachen, hatten die TeilnehmerInnen des vierten déi-Lénk-Kongresses aber nicht. Fast ein Jahr nach der Wahlniederlage steht der 1999 gegründeten linken Sammelbewegung, wie sich die Partei selbst nennt, eine weitere Nagelprobe bevor: die Gemeindewahlen im Herbst. mehr lesen / lire plus

GLEICHSTELLUNG: Geld hat (k)ein Geschlecht

Gesetze sind nicht neutral, und auch der Haushalt ist es nicht. Eine gendersensible Analyse des Staatsbudgets soll mittelfristig die Frage nach der (Geschlechter-) Gerechtigkeit beantworten.

Als Luxemburgs Frauenministerin Marie-Josée Jacobs Anfang März nach New York zur UN-Konferenz über Peking + 10 flog, hatte sie etwas Besonderes im Gepäck. Weil Luxemburg derzeit dem Europäischen Rat vorsitzt, sprach die christlich-soziale Politikerin in ihrer Rede nicht nur für Luxemburg, sondern vertrat sämtliche 25 EU-Mitgliedstaaten. Ihre Erklärung fiel recht progressiv aus. Neben dem üblichen Geplänkel, dass in Sachen Gleichstellung etliches geschafft sei, es aber weiterhin viel zu tun gebe, nannte Jacobs Prioritäten für die zukünftige Geschlechterpolitik der Union. mehr lesen / lire plus

KAPUZINERLESUNGEN: Bei den Dazwischenleuten

„Bei den Dazwischenleuten – 5 Jahre Kapuzinerlesungen“, Editions des Cahiers Luxembourgeois, 15 €.

Luxemburgs Jungautorin Claudine Muno zwischen Alt-Schriftsteller Martin Walser und Nobelpreisträger Günter Grass? Eine deutsch-französisch-luxemburgische Textsammlung des nunmehr 20-jährigen Kapuzinertheaters macht es möglich. Mit „Bei den Dazwischenleuten“ haben AutorInnen, die in den fünf Jahren seit Bestehen der Kapuzinerlesungen vor hiesigem Publikum lasen, eine Art Gäste-Tagebuch geschrieben. Das Meiste davon klingt allzu lieblich und nett, wohl um die Gast(Geld-)geber nicht zu verprellen. Ab und zu gibt es allerdings auch andere Beobachtungen. So schreibt Peter O. Chotjewitz, vielen bekannt durch sein Romanfragment „Die Herren des Morgengrauens“ (eine Auseinandersetzung über den deutschen Herbst 1977) über Luxemburg: „klein wie ein Dorf“, „mit einer Ansammlung gut beleuchteter moderner Bürogebäude“. mehr lesen / lire plus

PISA-DEBATTE: Liberale Maskerade

Die Elite stützen, den Status quo schützen: Ex-Bildungsministerin Anne Brasseur attackiert die Arbeit ihrer Nachfolgerin und zeigt, was Bildungsoffensive für die DP wirklich heißt.

Ginge es nach der ehemaligen Bildungsministerin dürfte „lamentabel“ wohl das Wort sein, das die gegenwärtige Bildungspolitik der Regierung am besten beschreibt. In ihrer Rede zur Pisa-Debatte in der Chamber am vergangenen Dienstag ließ Anne Brasseur (DP) an ihrer sozialistischen Nachfolgerin Mady Delvaux-Stehres kein gutes Haar. Das ist an sich nicht erstaunlich, schließlich treten DP und LSAP für unterschiedliche Werte ein. Wo die einen die Leistungen des Einzelnen und den Markt sehen, betonen die anderen Chancengleichheit und eine Schule für alle. mehr lesen / lire plus

GESUNDHEIT: Dauerpatient Psychiatrie

Die Psychiatriereform kommt in Gang. Weil das Ettelbrücker CHNP Betten abbauen muss, fürchtet dessen Personal Entlassungen. Die sind bisher aber nicht in Sicht.

Wenn die Psyche verrückt spielte, blieb früher oft nur das CHNP in Ettelbrück. Künftig soll die akute Behandlung absoluten Vorrang haben. (Foto: AdH)

Angst, Unsicherheit und Misstrauen. So beschrieben MitarbeiterInnen des „Centre hospitalier neuro-psychiatrique“ (CHNP) ihre Gefühle in einer Petition, die sie Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo (LSAP) im Dezember überreicht hatten. Hintergrund der Aufregung: die geplante Reform der Luxemburger Psychiatrie.

Deren grobe Marschrichtung ist längst bekannt. Schon 1991 hatte Psychiatrie-Professor Heinz Häfner in seiner gleichnamigen Studie die Dezentralisierung der Luxemburger Psychiatrie dringend empfohlen. mehr lesen / lire plus

INTERNATIONALE STUDIENHILFE: Deutschsprachig studieren

Internationale Medienhilfe, „Deutschsprachige Studiengänge weltweit“, September 2004, ISBN 3-00-012699-6 oder direkt bei verlag@imh-service.de

Auf Deutsch studieren, aber nicht in Deutschland – das geht nicht nur in Luxemburg, Liechtenstein, Österreich oder der Schweiz. Auch wenn viele StudentInnen es nicht wissen: Von Australien über China und Kanada bis hin zur Ukraine reicht die Liste der Studienländer, in denen Hochschulen existieren, an denen (auch) in deutscher Sprache gelehrt wird. Eine Broschüre der Internationalen Medienhilfe (IMH) hat alle deutschsprachigen Studiengänge an ausländischen Universitäten auf mehr als 120 Seiten zusammengefasst. Übersichtlich und je nach gewünschtem Fach sortiert, listet die Broschüre über 500 Kontaktadressen in aller Welt auf, zum Beispiel Europäische Studien in Cluj-Napoca (Klausenburg) in Rumänien oder Informatik in Kairo. mehr lesen / lire plus

MICHAEL CUNNINGHAM: „It’s not a Biggie“

Zwei Männer, eine Frau, ein Baby. Die viel versprechende Geschichte über eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung von Michael Cunningham ist zu blass und zu dünn inszeniert, um wirklich zu überzeugen.

Unkonventionelle Familie oder konservatives Wertemodell? Sissy Spacek mit Colin Farrell und Robin Wright Penn.

„It’s just love, man“, sagt Hippie Carlton zu Bruder
Bobby, als dieser ihn mit einer Freundin beim Sex überrascht. Es ist das Jahr 1967. Der kleine Bobby aus Cleveland wächst dank großem Bruder und freakigen Eltern ganz im Sinne von Love, Peace und Happiness auf. An einer solchen Pädagogik sind freilich Zweifel angebracht: Würde ein Teenager tatsächlich mit einem Neunjährigen derlei Geheimnisse teilen, und kurz darauf sogar eine Kapsel mit LSD? mehr lesen / lire plus

MICHAEL WITTERBOTTOM: 9 Songs

Im Utopia

„Schlichtes Gebumse mit popmusikalischer Kontrastierung“ schrieb der Kritiker der alternativen Tageszeitung in Berlin. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Statt mit miesen Konzertaufnahmen (Black Rebel Motorcycle Club, Franz Ferdinand, Von Bondies u.a.) und wackeligen Fickszenen einen noch dazu gänzlich inhaltslosen Zwitter aus Konzert- und Sexfilm zu basteln, hätte sich Michael Winterbottom besser auf ein Genre beschränken sollen. mehr lesen / lire plus

SCHULE: „Stillstand heißt Rückschritt“

Luxemburgs Schulpolitik braucht dringend einen Kurswechsel, so das Fazit von Pisa-Chef Andreas Schleicher. Tatsächlich entdeckt das Bildungsministerium allmählich die professionelle Schulentwicklung.

Sie macht ihre Hausaufgaben. Luxemburgs Bildungsverantwortliche auch? (Foto: Archiv)

Mehr als 20 Projekte habe er schon mitgemacht. Keines sei konsequent evaluiert worden. Nun habe er keine Lust mehr. Die wahre Geschichte eines frustrierten Lehrers, die Bildungsministerin Mady Delvaux-Stehres auf einer LSAP-Veranstaltung am vergangenen Dienstag erzählte, ist kein Einzelfall. So dürfte es vielen engagierten Lehrkräften ergehen.

Und noch einen Vorfall wusste die Ministerin in ihrem Vortrag „Was gibt es Neues in der Schulpolitik?“ zu berichten: Auf einer Visite im Régime préparatoire traf sie auf einen ausländischen Schüler, der vor der siebten Klasse lediglich die erste und zweite Klasse der Primärschule besucht hatte – der Neuankömmling war zudem noch sitzengeblieben. mehr lesen / lire plus

VERBRECHENSBEKÄMPFUNG: Grenzenlose Akteneinsicht

Organisiertes Verbrechen, Geldwäsche und Betrugsdelikte – das sind nur einige Einsatzbereiche von Eurojust. Luxemburg hat nun offiziell die Weichen für eine Beteiligung an der Ermittlungsbehörde gestellt.

Allgemeine Zustimmung und kaum Kritik – die Parlamentssitzung zum Gesetzesprojekt Eurojust vom vergangenen Dienstag ist schnell zusammengefasst. Drei der Abgeordneten, die den Entwurf in der juristischen Kommission ausgearbeitet hatten, ließen sich entschuldigen. Eine Diskussion fiel deshalb aus. Statt dessen wurde rasch zur Abstimmung geschritten. Dabei dürften wohl die wenigsten Deputierten wissen, was sich hinter Eurojust genau verbirgt.

„Renforcer la coopération entre les Etats membres dans le domaine de la lutte contre la criminalité, y compris contre le terrorisme“, nennt der Gesetzestext eine der Aufgaben der europäischen Behörde. mehr lesen / lire plus

BOLKESTEIN: Wachsam bleiben

Luxemburgs EU-Ratspräsidentschaft hat das Soziale entdeckt und eine Überarbeitung der Dienstleistungsdirektive begrüßt. Die Gefahr einer Deregulierung öffentlicher Dienste ist damit nicht gebannt.

„Die Luxemburger Präsidentschaft sagt ‚Ja‘ zu freien Dienstleistungen, aber ‚Nein‘ zu sozialem Dumping“, beteuerte Arbeitsminister François Biltgen (CSV) auf einer Pressekonferenz zu den arbeits- und sozialpolitischen Prioritäten der EU-Ratspräsidentschaft diese Woche. Er zitierte damit Premierminister Jean-Claude Juncker – und vollführte einmal mehr, was Luxemburgs EU-Politiker offenbar bestens beherrschen: Schlingerkurs fahren und klare Positionen vermeiden. Auch soziale Standards sollen laut Biltgen und Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo (LSAP) nun also bei der Liberalisierung des Dienstleistungsmarktes eine Rolle spielen. Schon das „Auch“ macht hellhörig. mehr lesen / lire plus