Im März 1999 wurde die Ausstellung „Der Weg der Unabhängigkeit: Feminismus und politische Aktion in der Zwischenkriegszeit“ zum ersten Mal im Escher Café Ubu eröffnet. Nun hat die Wanderausstellung über Catherine Schleimer-Kill (1884-1973) nach vier Jahren Tingeln durch Luxemburger Gemeinde- und Schulsäle den Weg zurück in die Minette-Metropole gefunden: In der Post ist aus Anlass der Herausgabe einer Briefmarke mit dem Kopf der Escher Frauenrechtlerin aus der Zwischenkriegszeit die Ausstellung noch einmal zu sehen. Bei der Vernissage Ende April wurde sie zugleich von ihrer Initiatorin, dem Cid-femmes, in die Hände der Escher Gemeinde übergeben. Übrigens pünktlich zu einem 75-jährigen Jubiläum: Es war im Jahr 1928, als Catherine Schleimer-Kill mit ihrer „Action féminine“ zu den Gemeindewahlen antrat – und auf dieser reinen Frauenliste einen Sitz ergatterte. Ein auch im internationalen Kontext bemerkenswertes historisches Ereignis, das sich die Escher Gemeinde nach Jahrzehnten des Ignorierens nun anschickt zu würdigen. Schöffin Vera Spautz kündigte nämlich bei der Vernissage nicht nur an, dass der Schleimer-Kill-Ausstellung ein fester Platz zugesprochen wird, sondern dass demnächst ebenfalls eine Straße nach der Escherin benannt werden soll. Übrigens: Die Ausstellung ist nicht nur für Feministinnen interessant, sondern bietet auch einen ansprechenden Einblick in das gesellschaftliche Leben der Zwanziger- und Dreißigerjahre in Luxemburg.
Die Ausstellung in der Escher Post ist noch bis zum 16. Mai zu sehen.
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