
„TMSIDNWTA“ überschreibt der Künstler Rafael Springer seine Ausstellung, die zurzeit in der Galerie Schlassgoart in Esch/Alzette zu sehen ist. Das Kürzel steht für „Too many stories I don’t wanna talk about“. Reden tut er dann auch nicht, er malt und bildhauert gegen die unerträgliche Hektik der modernen Welt an. In der Broschüre beschreibt er in einem kurzen Einführungstext, wie eine defekte Waschmaschine das Leben des Menschen aus den Fugen bringen kann. „Der absurde Lärm dieser hastigen Welt wird immer lauter.“ Deshalb drängen sich in seinen Gemälden die bunten Linien eng aneinander – sie verwirren sich nicht und sind dennoch verwirrend für die BetrachterInnen. Wie Schnee auf einem Fernsehbildschirm: Je eindringlicher man darauf starrt, desto unentzifferbarer wird das Bild. Auch kosmischer Sternenregen oder mikroskopisches Gewimmel werden zur Darstellung des allgegenwärtigen Chaos‘. Springer verkehrt das Normale zur Absurdität. „La belle à la peau d’orange“ nennt er eine Skulptur in Menschengröße, die ganz aus Orangenschalen besteht. Diese Werke erzählen in der Tat keine Geschichten, sie wirken eher wie eine Bestandsaufnahme des Überflusses an Information, der droht, die Kreativität lahm zu legen. Oder wie der Künstler selbst schreibt: „Öde Langeweile in der trostlosen Sehnsucht.“ Seine Kunst trifft genau die Mitte zwischen beiden Extremen.
Bis zum 8. Juli.