An diesen heißen Sommertagen wirken die kühlen, in einer minimalistischen geometrischen Abstraktion gehaltenen Gemälde von Jens Wolf regelrecht erfrischend. Seine Malerei ist eine Art von künstlerischer Aneignung: Wolf greift die Formensprache der Vorgänger des 20. Jahrhunderts auf – etwa des Hard Edge oder des Konstruktivismus – durchbricht allerdings das Perfekte dieser Gestaltungsweise, indem er ungrundiertes Sperrholz als Bildträger verwendet. Auch lässt er Spuren des Malprozesses wie ausgefranste Farbränder oder Schmutzflächen stehen. Seine gestaffelten, linearen oder auch mal konzentrisch ausgreifenden Farbstreifen sind flächige Formen, die keine Raumtiefe erzeugen und nicht an Gegenständlichem orientiert sind. Auch die Farbgebung ist reduziert: Wolf verwendet einen dunklen Blau- oder Grünton, schwarze oder weißE Farbstreifen und manchmal ein grelles Orange, das er auf die mit Maserungen versehenen Holzplatten aufträgt. Seine Bilder sind rationale Experimente, strukturelle Farbträger und kommen ohne jeden anekdotischen Input aus. Eine Ausstellung für Freunde der Konzeptkunst.
Noch bis zum 29. Juli in der Galerie Alimentation Generale.
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