Die mittlerweile zweite Ausstellung des britisch-deutschen Künstlers David Russon bei Nosbaum & Reding setzt sich mit der Medienwirklichkeit auseinander. Im Grunde jedoch ist es keine Auseinandersetzung und vielleicht liegt hierin auch der Makel der kleinen Ausstellung. Russon greift auf kleinen Formaten – größtenteils Holzträgern, die er mit Akrylfarben bemalt hat – filmische Momentaufnahmen auf. Sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß hat er – wenn auch gekonnt – Filmstills am Fernseher festgehalten, die teilweise verschwommene Momentaufnahmen der Wirklichkeit vermitteln. Auch greift er kleine Elemente aus dem Gesamtkontext eines solchen Filmstills heraus, die er auf eine leere Leinwandfläche plaziert oder mit der Stichsäge ausgeschnitten hat. Die Wahl seiner Motive ist dabei auch politisch, insofern er etwa die Umrisse eines protestierenden Menschenpulks, eine angelegte Schusswaffe oder eine Trauergemeinschaft mit Sarg festhält. Leider gehen seine Bildaussagen jedoch nicht über den kopierten Ausschnitt hinaus; etwas Poesie verleihen ihnen nur die teils originellen Titel.
In der Galerie Nosbaum & Reding noch bis zum 17. März.