Karl-Markus Gauß, Die Hundeesser von Svinia. Zsolnay Verlag, Wien 2004, 120 Seiten, 12,90 €
Auf eine Reise in die Ostslowakei nimmt der Österreicher Karl-Markus Gauß die LeserInnen in seinem jüngsten Buch Die Hundeesser von Svinia mit. Dort, am äußersten Rand der EU, leben die ärmsten EuropäerInnen: die Roma. Gauß zeichnet ein präzises Bild dieser Region, in der Roma schon zu sozialistischen Zeiten in Wohnkolonien zusammengepfercht und von der übrigen Bevölkerung isoliert wurden. So erfährt der/die LeserIn Wesentliches über die slowakischen Roma, ihre Geschichte, ihre Lebensweisen. Gauß zeigt die Spuren einer rassistischen Kommunalpolitik, die lange Zeit alle Roma-Kultur zu tilgen versucht hat, und benennt zugleich die Schwierigkeiten eines Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen. Wie ein Reporter bleibt Gauß dabei ganz nah am Menschen. Gerade das macht seine Schilderungen so eindringlich. Und weil auch das Literarische bei ihm nicht zu kurz kommt, ist dies ein eher schönes Buch über die Roma – trotz erschütternder Fakten.