Rund 90 Jahre luxemburgische Filmgeschichte von 13 bekannten Filmkennerinnen und -kennern anschaulich und gut lesbar niedergeschrieben – das bietet der Bildband „Lëtzebuerger Kino“ vom nationalen Filminstitut CNA. Auf über 230 Seiten erfährt der Filmfreund (fast) alles über den luxemburgischen Film, seine Entstehungsgeschichte, seine Höhen, seine Tiefen – das Ganze mit großformatigen Fotos (darunter viele aus dem CNA-Archiv) umrahmt. Vom dokumentarischen Heimatfilm, über Biografien, Erotikclips, Animationen und Langfilmen reicht die Palette. Auch dem boomenden Geschäft mit ausländischen Filmen ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Weil die AutorInnen es nicht bei einer Schilderung bloßer Fakten belassen, sondern die Produktionen vor dem jeweiligen historischen Kontext kritisch analysieren, werden „blinde Flecken“ deutlich: in der filmischen Auseinandersetzung mit der Rolle Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg etwa. Aber auch Widersprüche werden offen gelegt: Die moralische Entrüstung Anfang der Siebziger über Henry Millers freizügigen und Luxemburg-kritischen „Quiet Days in Clichy“ oder Bernardo Bertoluccis „Le dernier tango à Paris“ geschah ausgerechnet zu einer Zeit, als Luxemburgs Filmindustrie mit pornografischen Produktionen im Ausland Geschäfte machte.
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