Zugegeben, ein Buch über Fotografie ohne ein einziges abgedrucktes Foto ist entweder ein totales Wagnis oder ein total trockenes theoretisches Machwerk das sich an einige Puristen und Experten richtet. Marc Wilwerts kleines Büchlein „Momentaufnahmen“ entspricht sicher der ersten Kategorie. Der als Pressefotograf – vor allem für das „Wort“ – tätige Wilwert hat in diesem, von ihm selbst herausgegebenen Buch, seine Meditiationen über das Handwerk aber auch über die philosophischen Hintergründe seiner Tätigkeit zu Papier gebracht. Illustriert hat er dies mit selbst angefertigten Zeichnungen. Die Texte dazu sind keine drögen Exkurse sondern Aphorismen, die wie kleine fragmentarische Wahrheiten ziemlich allein auf dem weißen Papier stehen. Dabei beschreitet Wilwert zwar auch Allgemeinplätze wie „Ich fotografiere, also bin ich“, gibt aber auch tiefschürfendere Aussagen etwa über die schwärzende Eigenschaft des Lichts zum Besten. Für Menschen die schon immer wissen wollten was im Kopf eines Fotografen vorgeht, ist dieses Buch sicher ein lohnender Einstieg.
Momentaufnahmen, erhältlich in den libo-Bücherhandlungen und unter www.blurb.com.