(cw) – Wenn ein Debüt „The Hawk, the Beak, the Prey“ – zu Deutsch: „Der Habicht, der Schnabel, die Beute“ heißt, dann soll das wohl suggerieren, dass nicht lange um den heißen Brei herumgeredet wird, sondern es gleich zur Sache geht. Es ist immer wieder erstaunlich, welch atmosphärische Dichte mit einer zurückgenommen Instrumentierung erzeugt werden kann: Die zehn Stücke von „The Hawk, the Beak, the Prey“ des Berliner Duos „Me And My Drummer“ kommen mit den Grundinstrumenten Klavier, Synthesizer, Schlagzeug und Gesang äußerst minimalistisch daher. Gewiss erinnern Stimme und Intonation der Sängerin Charlotte Brandi nicht selten an die Damen der Popmusik, besonders an Leslie Feist, Victorine Legrand von Beach House oder auch Florence Welch. Düstere Synthieflächen vervielfachen sich und überlappen sich mit sakralen Chor-Arrangements zu einem homogenen Ganzen zwischen Soul, Elektronica und Pop. Ihre Musik ist schwermütig, etwa in dem wabernden Song „You‘re a Runner“ oder in „The Wings“, der mit einer mahnender Choreinlage unterlegt wurde. Es gibt aber auch stimmungsvolle Tanzstücke etwa das rockigere „Down My Couch“. Brandi jongliert mit ihrer eindringlichen und schönen Stimme, und ist für Harmonien, Melodien und Texte verantwortlich. Trotzdem: Die Betonung auf „Drummer“ im Bandnamen ist durchaus berechtigt – Matze Prölloch gibt nämlich den Takt vor und sorgt für einen eingängigen Rhythmus, der sich wie ein Herzschlag durch das ganze Album zieht. „The Hawk, the Beak, the Prey“ ist auf jeden Fall ein ansprechendes Debüt.
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