Polen vor den Parlamentswahlen: Weiter rechts geht immer

Wenige Wochen vor der Parlamentswahl am 15. Oktober führt die in der bisherigen Regierung dominierende Partei PiS in den Umfragen. Sie könnte jedoch wohl nur mit der rechtsextremen „Konfederacja“ eine neue Regierung bilden. Auch die oppositionelle liberalkonservative Bürgerplattform schlägt in der Migrationspolitik rechte Töne an.

Rechts geht’s lang: Polens Premierminister Mateusz Morawiecki bei einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei „PiS“ („Recht und Gerechtigkeit“) am 8. September in Tomaszow Lubelski. (Foto: EPA-EFE/Wojtek Jargilo)

Einen symbolträchtigeren Tag hätte sich die als Schwergewicht innerhalb der Koalition regierende Partei „Prawo i Sprawiedliwość“ („Recht und Gerechtigkeit“; PiS) nicht aussuchen können: Am 17. September, dem 84. Jahrestag des Einmarschs der Sowjetunion in Polen, veröffentlichte sie im Internet ein Video, in dem Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak (PiS) schwere Vorwürfe gegen den Vorsitzenden der liberalkonservativen „Platforma Obywatelska“ („Bürgerplattform“; PO), Donald Tusk, erhebt: „Achtung! mehr lesen / lire plus

USA: Erholen vom China-Schock

Die US-Regierung Joe Bidens verspricht eine „Außenpolitik für die ‚middle class‘“ und will verhindern, dass China den USA in Hightech-Branchen den Rang abläuft. Dabei geht es auch darum, Investitionen in sogenannte grüne Technologie so zu verkaufen, dass selbst Republikaner sie nicht ablehnen können.

Gutbezahlte Jobs für alle – bei sinkenden Lohnkosten, um gegenüber China und anderen konkurrenzfähig zu bleiben: US-Präsident Joe Biden versucht sich mit seiner Industriepolitik in der Quadratur des Kreises. (Foto: EPA-EFE/Michael Reynolds)

Am 9. August erließ Präsident Joe Biden ein Dekret zum Verbot von Investitionen aus den USA in die chinesische Hightech-Industrie. Betroffen sind unter anderem Firmen, die hochentwickelte Mikrochips, Künstliche Intelligenz und Quantencomputer herstellen. mehr lesen / lire plus

Lettland: Schmerzhafte Loslösung

Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine sind für Lettland gravierend, haben zu einer wachsenden Staatverschuldung und stark gestiegenen Energiepreisen geführt. Dennoch werden die Sanktionen gegen Russland bislang von der großen Mehrheit der Bevölkerung unterstützt.

Abriss eines Vermächtnisses: 
Das Denkmal des Sieges der Roten Armee über die Nationalsozialisten in Riga bei seiner Demontage Ende August. Als „Denkmal für die Befreier von Sowjet-Lettland und Riga von den deutsch-faschistischen Invasoren“ gedacht, war es für viele Letten zugleich ein Symbol der Sowjetherrschaft über das Land. (Foto: EPA-EFE/Valda Kalnina)

Im Zentrum der lettischen Hauptstadt Riga findet man sie fast in jeder Straßenecke: Ukrainische Flaggen, mal zusammen mit der lettischen Nationalfahne, mal für sich alleine, hängen vor Hotels und Wohnhäusern oder in den Fenstern von Bars. mehr lesen / lire plus

Russlands Krieg gegen die Ukraine: „Einiges deutet auf eine Teilung hin“

Russlands Präsident Wladimir Putin lässt sich bei seinen Entscheidungen offenbar auch von emotionalen Faktoren leiten. Ein Gespräch mit dem ukrainischen Politologen Serhiy Kudelia über mögliche russische Kriegsziele und deren Auswirkungen auf die Zukunft der Ukraine.

„So brutal, wie in Russland gegen Proteste vorgegangen wird, ist eine große Mobilisierung gegen das Regime derzeit schwer vorstellbar“: der ukrainische Politologe Serhiy Kudelia über möglichen Druck auf die russische Regierung seitens der Bevölkerung. (Foto: Wilson Center)

woxx: Waren Sie überrascht, als am Morgen des Donnerstags voriger Woche der russische Einmarsch in die Ukraine begann?

Serhiy Kudelia: An dem Morgen war ich nicht überrascht. Am Tag zuvor hatte Russland sein diplomatisches Personal aus Kiew, Odessa und Lwiw abgezogen, da war mir klar, dass es passieren würde. mehr lesen / lire plus

Krise im System der Lieferketten: „Seeleute haben am meisten gelitten“

Die Coronapandemie hat gezeigt: Lieferketten, die immer effizienter organisiert sind, werden auch immer fragiler. Zugleich sind die katastrophalen Arbeitsbedingungen in einigen Branchen sichtbar geworden. Ein Gespräch mit dem Historiker und Logistikexperten Sergio Bologna.

„Die derzeitige Krise in den Lieferketten hat gezeigt, wie wichtig die Arbeitskräfte eben doch sind“: Der operaistische Historiker Sergio Bologna erinnert daran, dass die gesellschaftliche Situation immer auch am Grad der Ausbeutung bestimmbar ist. (Foto: Flickr)

woxx: In diesem Jahr sind die Preise in der Containerschifffahrt stark angestiegen, ebenso die Lieferzeiten für viele Produkte. Steckt die Schifffahrt in einer Krise?


Sergio Bologna: Es ist nicht nur die Schifffahrt, sondern das ganze System der globalen Lieferketten, das in einer Krise steckt. mehr lesen / lire plus

Ukraine: Der Donbass ist zerstört

Vor fünf Jahren begann der Krieg in der Ostukraine. Der designierte Präsident Wolodymyr Selenskyj, der die Wahl am Sonntag mit über 70 Prozent der Stimmen gewann, will die Einwohner der separatistischen Gebiete für die Ukraine zurückgewinnen. Doch die sozioökonomische Krise in der Region macht eine Lösung des Konflikts schwierig.

Steht auch für die Hoffnung auf Frieden: 
Der designierte ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhielt umso mehr Stimmen, je näher ein Wahlbezirk am Kriegsgebiet liegt. (Bild: EPA-EFE/Tatyana Zenkovich)

„Hier leben Menschen“, schrieben Bewohner des Donbass in großen Lettern auf ihre Häuser, als 2014 der Krieg begann. Sie wollten damit verhindern, beschossen zu werden. mehr lesen / lire plus