Brasilien vor den Wahlen: Ein Land sucht einen Retter

Lula oder Bolsonaro? Vor den Präsidentschaftswahlen am 2. Oktober ist die Stimmung in Brasilien angespannt. Eindrücke aus einer extrem polarisierten Gesellschaft, wo der Streit um die politische Zukunft des Landes Freundschaften zu Bruch gehen lässt und bisweilen auch mit brutaler Gewalt ausgetragen wird.

Der Schlachtruf „Olé olé olá, Lula, Lula!“ erhallt von Neuem: Für seine Anhänger ist der ehemalige Präsident und abermalige Kandidat für das Amt, Lula da Silva, noch immer der größte Hoffnungsträger für eine demokratische und sozial gerechtere Gesellschaft Brasiliens. (Foto: EPA-EFE/Felipe Iruata)

Flach fällt das späte Licht des Wintertags über das „interior“, wie das ausgedörrte Hinterland des Bundesstaats São Paulo genannt wird. In der roten Erde speichert sich die Wärme. Wie verwaist liegt der kleine Provinzflughafen von Ribeirão Preto da. Die eben Angekommenen haben sich schnell auf die paar Autos derer verteilt, die sie abholen kamen. Vor dem Terminal dösen Straßenhunde auf dem Asphalt und blinzeln träge den letzten Sonnenstrahlen entgegen. Was sollte sie auch aufschrecken?

Die gleichmütigen Streuner stehen in scharfem Kontrast zur Art, wie Brasilien mich empfangen hat. Es ist mein erster Besuch seit Beginn der Pandemie, und das Land befindet sich in einem fiebrigen, nervösen Zustand. Die Kampagne zur Präsidentenwahl am 2. Oktober steht an. Lula da Silva, der linke Ex-Präsident und Herausforderer des seit 2019 amtierenden Jair Bolsonaro, liegt in Umfragen deutlich vor seinem rechtsextremen Konkurrenten, der schon seit einiger Zeit unablässig über drohende Wahlmanipulation schwadroniert. Die Zweifel an einem friedlichen Übergang nehmen zu. Am Abend nach meiner Ankunft explodiert bei einem Auftritt Lulas in Rio de Janeiro ein selbstgebastelter Sprengsatz, ohne jemand zu verletzen.

Auch im sozialen Umfeld von Larissa und Pedro ist einiges in Bewegung geraten. Die beiden sind Anfang 30 und haben seit unserer letzten Begegnung geheiratet. Schon auf der Fahrt vom Flughafen geht es um die politische Lage. Während sich die Dämmerung erst rot, dann golden über die Autobahn und das flache Agrarland legt, berichten sie, dass ihr Freundeskreis sich immer mehr teilt, in „bolsonaristas“, Anhänger des Präsidenten, und Gegner. Larissa, Leiterin der Verkaufsabteilung einer Firma, und Pedro, der als Schwimmlehrer arbeitet, gehören zu den letzteren.

In Barretos, einem staubigen, rund 100.000 Einwohner zählenden Städtchen im Norden des Bundesstaats São Paulo, sind sie damit in der Minderheit, meint Larissa. Beide machen sich große Sorgen – um die Demokratie im Land, die Wirtschaftskrise, die Zukunft. Sollte Bolsonaro die Wahl gewinnen, denken sie daran, nach Italien auszuwandern. Andererseits hängen sie an Barretos, auch wenn sich dort gerade ihr Umfeld auflöst. Pedro spielt ein Lied des Rappers Criolo Doido an, eine düster-lyrische Bestandsaufnahme des gesellschaftlichen Verfalls, der Umweltzerstörung, des drohenden Faschismus im Land. „Ainda Há Tempo“ heißt der Song, „Noch ist Zeit“. Neulich habe er das Stück gehört und dabei an die Freunde gedacht, die ihm abhandengekommen sind: „Ich habe geweint wie ein Kind.“

Erfolgreiche Propaganda

Warum wenden sich Teile seines Freundeskreises Bolsonaro zu? „Sie fallen auf all diese Propaganda herein“, erklärt Pedro bitter. Die Korruption bekämpfen, hart gegen die uferlose Kriminalität im Land vorgehen: wegen solcher Versprechungen wurde der Ex- Militär Bolsonaro, der heute Hauptmann der Reserve ist, ins Präsidentenamt gewählt. Zuvor war er fast drei Jahrzehnte lang als Hinterbänkler im Kongress gesessen. Seine Tiraden gegen Homosexuelle, Frauen und die nicht von Europäern abstammende Bevölkerung, Gewaltphantasien gegen linke Oppositionelle, die offene Bewunderung der brasilianischen Militärdiktatur, nahmen viele offenbar nicht ernst oder billigend in Kauf.

Doch wer nun Bilder der faschistischen Massenbewegungen Europas oder gar des deutschen Nationalsozialismus im Kopf hat, sollte das besser gleich vergessen. So offensichtlich das rabiate Herrenmenschentum Bolsonaros ist, so routinemäßig sieht ein großer Teil derer, die ihn wählen, darüber hinweg. Die Frage, ob er ein Faschist sei, stellt sich seinem Elektorat oft gar nicht erst. Das Provinzstädtchen Barretos, gelegen in einer von Landwirtschaft und Fleischproduktion geprägten Region, wo außer dem jährlichen Rodeo-Festival, einem der weltweit größten, nie etwas passiert, steht dabei für viele ähnliche Orte im Land.

Die Bar do Ney, die ich bei meinen Besuchen hier oft für einen Nachmittags-Drink im Viertel ansteuere, ist eine geschäftige Eckkneipe mit den obligatorischen Plastikstühlen und riesigen Kühlschränken. Leute aus der Nachbarschaft, Handwerker, die ihr Feierabendbier trinken und andere Gäste füllen hier ihre Bingo-Scheine aus. Man nippt an einem schwarzen Cognac mit Ingwer, plaudert oder schaut Fußball. Ney, der Inhaber, ist Mitte 50 und begrüßt mich enthusiastisch, als ich nach all der Zeit wieder vor seinem Tresen stehe. Über Politik sprachen wir früher nie.

Als ich Ney frage, wie er die Lage sieht, verkündet er, Bolsonaro wählen zu wollen. Wegen der Korruption unter Lula. Dessen Partido dos Trabalhadores (Arbeiterpartei; PT) hält man in konservativen Kreisen für die Mutter aller Bestechung im Land – ganz unabhängig davon, dass in der brasilianischen Politik überall geschmiert wird, was das Zeug hält. Ney findet, Bolsonaro habe nach den schwierigen Umständen der Pandemie eine neue Chance verdient, um zu zeigen, dass er ein guter Präsident sein kann.

Von Lula enttäuscht

Menschen wie Ney trifft man hier überall: herzlich im persönlichen Kontakt, politisch überzeugt von einem Mann, der als Covid-Leugner einen erheblichen Anteil am brasilianischen Pandemie-Drama hatte. Doch es gibt auch Leute wie Jorge José da Rocha Guaranho, ein Gefängniswärter und Bolsonaro-Anhänger, der am 9. Juli in Foz do Iguaçu, einem Ort an der Grenze zu Paraguay und Argentinien, den Polizisten Marcelo Arruda erschoss. Arruda, ein PT-Mitglied, feierte an jenem Abend seinen 50. Geburtstag, der Festsaal war im Rot seiner Partei und mit Lula-Plakaten dekoriert. Anders als der Mörder lehnt Ney politische Gewalt ab. Die beiden verbindet jedoch die Überzeugung, dass der PT die Wurzel allen derzeitigen Übels sei und Lula, so eine gängige Parole, ein „ladrão“, ein Dieb.

„Die Leute haben genug von der Korruption, dieser brasilianischen Art, hintenrum einen Weg zu finden. Deshalb stimmten sie für Bolsonaro”, sagt auch Ana Oliveira. Wie an den meisten Nachmittagen sitzt die rund 40-jährige Frau im Foyer des winzigen Museums von Barretos und wartet auf die spärlichen Besucher. Die Ereignislosigkeit der Stadt spiegelt sich in den Exponaten: es gibt leere Bierdosen zu sehen, Sondereditionen bekannter Brauereien mit dem Logo eines Rodeo-Bullen. „Früher wählte ich Lula. Aber er hat mich enttäuscht”, sagt Ana Oliveira. Dass die Gesellschaft zunehmend in zwei Lager geteilt ist, ermüdet sie. „Eigentlich würde ich gerne jemand ganz anderes wählen. Eine dritte Person.“

Spiel mit den Emotionen: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro während seiner Kür zum erneuten Kandidaten für das Amt auf dem Nationalkonvents der „Liberalen Partei“ am 24. Juli in 
Rio de Janeiro. (Foto: EPA-EFE/Andre Coelho)

Was sich an einem warmen Julisonntag (24. Juli) beim Nationalkonvent von Bolsonaros „Liberaler Partei“ in Rio de Janeiro abspielt, ist das völlige Gegenteil zu solchen nachdenklichen Zwischentönen. Seit mehr als einer Stunde wirbelt ein schwergewichtiger Einpeitscher wie aufgezogen über die Bühne der Maracanãzinho-Sporthalle. Seine Stimme ist kurz vor dem Überschlagen, denn der Präsident wird heute seine erneute Kandidatur bekanntgeben. „Jair!“, brüllt der Einpeitscher, einmal, zweimal, dreimal, viermal, es klingt wie Gewehrsalven. Trommelwirbel durchschneiden die Luft, eine Drohne fliegt unablässig durch den Innenraum der Halle. Bolsonaros Anhänger werden aufgefordert Selfies zu machen und in den sozialen Medien zu verbreiten, und tatsächlich recken Hunderte ihr Telefon in die Luft.

Dahinter steckt durchaus Methode. Das „celular“ seiner Anhänger ist ein essenzielles Werkzeug und Medium im Propagandakonzept des amtierenden Präsidenten. Wer dessen „social media“-Kanälen folgt, erlebt tagein, tagaus ein Feuerwerk an guten Nachrichten: Infrastrukturprojekte, tonnenweise sichergestelltes Kokain und Marihuana, Schulbusse für Kinder aus abgelegenen Gebieten. Arbeiten am Abwassersystem, so wenig Banküberfälle wie nie in den vergangenen sechs Jahren. Auch Fotos und Videos aus dem Präsidentenpalast werden regelmäßig verbreitet.

Zunehmende Radikalisierung

Unauffällig und durchschnittlich sehen sie aus, die Menschen, die an diesem Sonntag schon in aller Frühe vor dem Eingang des Sportkomplexes in der Schlange stehen. Besonders ist an ihnen nur, dass so gut wie jeder Accessoires in den Landesfarben Grün, Gelb und Blau trägt. Die Szenerie erinnert an ein Fußballspiel, manche in der Menge tragen Trikots der brasilianischen Nationalmannschaft. An den Wäscheleinen, an denen die Ware der Devotionalienhändler aushängt, finden sich allerdings auch ganz ähnlich aussehende Shirts mit Losungen wie „Meine Ideologie heißt Brasilien“, „Meine Partei heißt Brasilien“ oder Bolsonaros Wahlsprüchen: „Gott. Heimat. Familie. Freiheit.“, und „Brasilien über allem, Gott über allen.“

Der Flaggenverkäufer Evando ist an diesem Morgen um halb fünf aufgestanden, eine halbe Stunde später steht er schon vor dem Eingang der Halle. „Ich bin bei allen Events hier. Fußball, Karneval, alles!“ – „Und Bolsonaro?“ – „Und Bolsonaro!“ Evando hat den Präsidenten ebenfalls gewählt und wird das wieder tun. Wegen der Korruption, die auch er Lula anlastet, und damit das Land sich wandele, „vom Schlechten zum Guten“. Zur zunehmenden Gewalt von Seiten der Bolsonaro-Anhänger befragt, weicht er aus: „Es gibt Gute und Schlechte auf beiden Seiten.” Er selbst findet, Politik müsse friedlich bleiben. Zu Bolsonaros im vergangenen Wahlkampf geäußerter Drohung, als dieser sich ein Kamerastativ griff, es wie ein Maschinengewehr anlegte und dazu aufrief, PT-Mitglieder zu „füsilieren“, meint Evando: „Das war nur so daher gesagt. Eine Pose.“

Jedes Mal, wenn ein Bus der Militärpolizei vor dem Maracanãzinho vorbeifährt, jubeln die Wartenden den Beamten darin zu. Auch eine Bolsonaro-Puppe, die in einem Cabriolet vorbeigefahren wird, sorgt für frenetischen Applaus. Ein älterer Mann in der Schlange spielt unablässig Marschmusik aus einem mitgebrachten Player, und sogar die Popcornstände sind auf Heimat, Gott und Familie gepolt. Norma, eine Frau um die 50, und ihr Mann sind hier, weil „es reicht“. Sie haben genug von „PT, Lula, der Korruption“, und den immer stärkeren Gegensätzen in der Bevölkerung. Wer daran Schuld trägt? „Lula. Na gut, beide Seiten, aber Lula mehr, weil er sehr radikal und zynisch ist. Alles, was er selbst ist, wirft er anderen vor.“

Wo es ausgemachte Sache ist, dass der Ex-Präsident ein linker Satansbraten ist, kann sich der aktuelle mühelos als gottgesandter Erlöser inszenieren. Alle paar Minuten wird in der Halle die eigens komponierte Wahlkampfhymne „Der Hauptmann des Volkes“ eingespielt, in der Bolsonaro als Mann Gottes und Beschützer der brasilianischen Familie gepriesen wird. Als er in blütenweißem, kurzärmeligem Hemd auf der Bühne erscheint, entlädt sich ein wahrer patriotischer Orkan. Bolsonaro dankt zuerst seiner Frau Michelle, die dann das Wort ergreift, den vermeintlichen Frauenhasser als fürsorglichen Familienmann beschreibt und Brasilien in einem Kampf „zwischen Gut und Böse“ verortet.

Mit Herz und Hetze

Die Frau des Präsidenten, Mitglied einer evangelikalen Gemeinde, personifiziert die Verbindung zwischen Bolsonaro und den Freikirchen, die in Brasilien in jeder noch so kleinen Stadt Gemeinden haben. Auch deren Anhänger sind heute vor Ort und werden bedient: Ein heiserer Prediger fordert die Menge zum Gebet auf, „im Namen von Jesus“. Tausende von Armen richten sich nach oben, nicht zum faschistischen Gruß, sondern um den heiligen Geist zu empfangen. Die Präsidentengattin fingert sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

Bolsonaro und sein Kampagnenteam wissen genau: für einen Wahlsieg muss der patriotische Bombast mit religiöser Rührseligkeit abgeschmeckt werden. Die Suche nach dem richtigen Verhältnis von Herz und Hetze prägt die Rede des Präsidenten. Im Plauderton erzählt er Schwänke aus seinem Alltag, dankt einer engen Mitarbeiterin und auffällig oft den Frauen in seinem Team. Er klagt, die Lockdowns hätten der Ökonomie geschadet, und zieht unter großem Jubel gegen den Obersten Gerichtshof her, der die Aufhebung der Urteile wegen Korruption gegen Lula bestätigt hat. Der „Gewerkschafter Lula“, so Bolsonaro, führe einen „hasserfüllten Diskurs“. Die eben noch beseelt blickenden Gesichter verzerren sich umgehend zu Fratzen. Wütende Zwischenrufe klingen durchs Rund, der „Dieb“ müsse zurück ins Gefängnis.

Dieses hatte Lula Ende 2019 nach anderthalb Jahren Haft verlassen, allerdings aus prozessualen Gründen, freigesprochen wurde er nicht. Über die brasilianische Linke hinaus war das Verfahren gegen Lula als Schauprozess bezeichnet worden, um ihn für die Wahlen 2018 aus dem Verkehr zu ziehen, die Bolsonaro gegen ihn ansonsten kaum gewonnen hätte. Im Juli 2022 wurde der inzwischen 76-jährige ehemalige Präsident wieder als Kandidat benannt – von mehreren linken Parteien, die ihre Kräfte bündeln wollen.

Der Ort seiner Kür am 28. Juli ist keine Sporthalle, sondern ein modernes Veranstaltungszentrum in Brasilia. Geladen hat nicht der PT, sondern der Listenpartner „Partido Socialista Brasileiro“. Gegenüber liegt das Nationalstadion Mané Garrincha, erbaut für die WM 2014, die als Symbol für den brasilianischen Aufschwung nach dem Millennium dienen sollte, dann jedoch schon im Zeichen der Protestbewegung gegen die damalige linke Regierung stand. Acht Jahre später erscheint diese Ära als verlorenes Paradies, und den Schlüssel dazu hat für die Anwesenden der bärtige Mann mit der markanten krächzend-kämpferischen Stimme. Lula ist angesichts der autoritären Bedrohung für viele zur letzten Hoffnung auf eine demokratische Zukunft geworden.

Angst vor den Bolsonaristas

Seine Botschaft formuliert er auch als Warnung: Lula verweist auf die faschistische Gefahr: „Wir wissen, was in Italien und Deutschland geschah“, sagt er, und fordert demokratische Kräfte, Unternehmer und Intellektuelle zu einer Art brasilianischen Einheitsfront auf. „Unser Land hatte alles, was es brauchte, um zu wachsen“, so Lula, und erinnert an die Errungenschaften seiner Amtszeiten: Mindestlohn, Arbeit, Zugang zu den Universitäten, Bekämpfung des Hungers.

Die „Zerstörung der vorherigen Politik“, also der seinen, kreidet er der heutigen Regierung an. Es gibt 33 Millionen Brasilianer, die an Hunger leiden, eine schockierende Zahl, die unlängst bekannt wurde. „Es ist nicht normal, dass Kinder an Unterernährung sterben“, klagt er an. „Wir brauchen Leute, die an Humanismus glauben.“ Dann appelliert er an die Anwesenden, auf die Straßen zu gehen, die Demokratie zu verteidigen, zusammenzustehen, in diesem „wichtigsten Moment in der Geschichte dieses Landes“. Wie immer hängen die Anwesenden gebannt an seinen Lippen. Und wie immer singen sie, sobald seine Rede beendet ist, das Lied, das sie seit Jahrzehnten singen: „Olé olé olá, Lula, Lula!“

Ein paar Blöcke weiter stehen an diesem Nachmittag zwei junge Männer auf dem Grünstreifen abseits der Straße. Sie kommen aus dem 40 Kilometer entfernten Valparaiso. Auf zwei großen Transparenten fordern sie Lula auf, die Privatisierung des staatlichen Unternehmens „Electrobras“ rückgängig zu machen, um die Kosten für Elektrizität senken zu können. Gustavo ist 26 Jahre, sein Freund Danillo 22, beide sind arbeitslos. Was für Erinnerungen haben sie an die Zeit unter Lula, die begann, als sie Kinder waren?

„Das erste Auto, das meine Familie kaufen konnte, war dank Lula, und das erste Haus auch“, sagt Danillo entschieden. Gustavo nickt. „Lula ist auch heute noch die Hoffnung der Armen.“ Aus dem Fenster eines vorbeifahrenden Wagens schallt ihnen eine Tirade entgegen, von der nur der Name „Bolsonaro“ verständlich ist. Gustavo ist besorgt: „Ich habe Angst, dass Lula die Wahlen gewinnt, und die bolsonaristas darauf mit mehr Hass antworten. Eben fuhr ein Auto dreimal um uns herum, und jemand schrie: ‚Wir werden euren Präsidenten umbringen.‘“

Tobias Müller berichtet für die woxx vorwiegend aus Belgien und den Niederlanden. Für diese Reportage war er in Brasilien unterwegs.

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