Luftqualität: Ungesund trotz guter Werte

Die Luftqualität in Luxemburg sei gut, verkündete die Umweltverwaltung zufrieden. Der Haken an der Sache: Obwohl sich die Messwerte verbessert haben, liegen sie über den Werten, die als nicht gesundheitsschädlich gelten.

Die Messstationen für Stickstoffdioxid sind in unscheinbaren Plastikrohren untergebracht. Es handelt sich um sogenannte Passivsammler, die im Labor ausgewertet werden müssen. (Foto: ja/woxx)

Seit Januar 2018 werden die Stickstoffdioxid-Werte (NO2) in Luxemburg über ein dichtes Netzwerk von Messgeräten erfasst. An 72 Messpunkten in 24 Gemeinden erfasst die Umweltverwaltung mithilfe sogenannter Passivsammler die Luftbelastung durch NO2. Vergangenen Freitag veröffentlichte die Verwaltung in einem Jahresbericht die Werte für 2021. Darin ist zu lesen, dass die Luftqualität sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert hat. mehr lesen / lire plus

Esch 2022: Eigenlob stinkt

Esch 2022 zieht eine Zwischenbilanz zum Kulturjahr. Ein Interesse an einem ausgewogenen Resümee, das auch Kritik miteinbezieht, besteht vonseiten der Organisator*innen offenbar nicht.

Entpuppt sich Esch 2022 schon jetzt als Erfolgsgeschichte? Im Juli wurden die Ergebnisse einer Umfrage zur Zufriedenheit mit den Angeboten von Esch 2022 veröffentlicht, im August weitere zur öffentlichen Wahrnehmung der Minett-Region. Die Befragten zeigen sich darin von den Veranstaltungen begeistert. Manche lassen sich gar dazu hinreißen, vom Wandel des Minetts von einer Industriebrache zum kulturellen Hotspot zu träumen.

Für beide Umfragen haben Mitarbeiter*innen des Meinungsforschungsinstituts Ilres Personen vor Ort befragt, die gerade eine Veranstaltung von Esch 2022 besucht hatten. mehr lesen / lire plus

Energieknappheit im Kultursektor: The Heat Is On

Die drohende Energieknappheit durch die angespannte Weltlage betrifft auch den Kultursektor. In Deutschland ziehen Museen deshalb jetzt den Stecker und wollen Energie einsparen. Was plant die luxemburgische Kulturszene?

Wer im Kultursektor Energie sparen will, sollte nicht nur wahllos Klimaanlagen aussortieren. (Foto: Pexels/Tom Fisk

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Es war eine etwas ungewöhnliche Ankündigung, die das saarländische Museum vergangene Woche in einer Pressemitteilung machte: „In Anbetracht der anstehenden Energieknappheit in diesem Winter möchte auch das Historische Museum Saar seinen Beitrag zum Energiesparen leisten.“ Von September bis April werde unter anderem auf die Beleuchtung der Gebäudefassade verzichtet und die Klimatisierung der Ausstellungshallen um einen Grad angepasst. mehr lesen / lire plus

Brasilien vor den Wahlen: Ein Land sucht einen Retter

Lula oder Bolsonaro? Vor den Präsidentschaftswahlen am 2. Oktober ist die Stimmung in Brasilien angespannt. Eindrücke aus einer extrem polarisierten Gesellschaft, wo der Streit um die politische Zukunft des Landes Freundschaften zu Bruch gehen lässt und bisweilen auch mit brutaler Gewalt ausgetragen wird.

Der Schlachtruf „Olé olé olá, Lula, Lula!“ erhallt von Neuem: Für seine Anhänger ist der ehemalige Präsident und abermalige Kandidat für das Amt, Lula da Silva, noch immer der größte Hoffnungsträger für eine demokratische und sozial gerechtere Gesellschaft Brasiliens. (Foto: EPA-EFE/Felipe Iruata)

Flach fällt das späte Licht des Wintertags über das „interior“, wie das ausgedörrte Hinterland des Bundesstaats São Paulo genannt wird. mehr lesen / lire plus

CO2 kompensieren: Die Regierung macht’s vor

Ob es sinnvoll ist, persönlich verursachten CO2-Ausstoß mit Kompensationsmaßnahmen auszugleichen, ist ein heiß umstrittenes Thema. In der Antwort auf eine Question parlementaire bestätigt Xavier Bettel (DP) die Ankündigung aus seiner Rede zur Lage der Nation im Oktober 2021, alle Dienstflüge von Regierungsmitgliedern und staatlichen Vertreter*innen durch eine entsprechende Aufstockung des Klima- und Energiefonds zu kompensieren. Die Regierungsantwort, auch von der grünen Klimaministerin Joëlle Welfring unterzeichnet, könnte allerdings zu zweifelhaften Schlussfolgerungen verleiten. Schließlich wird die Nutzung der Dienstwagen nicht kompensiert, ganz so, als sei der Flug- und nicht der Straßenverkehr die Hauptemissionsquelle. Außerdem sollen die Kompensationsmaßnahmen in der Dritten Welt getätigt werden – was zur Ansicht verleiten könnte, der reiche Norden tue schon genug und der Klimaschutz sei jetzt Sache des globalen Südens. mehr lesen / lire plus

Richtung 22 zieht Escher*innen vor Gericht

Nach der Besetzung der Escher „Place de la Résistance“ Anfang Juli tritt das Künstler*innenkollektiv Richtung 22 (R22) jetzt in Belval auf: In dem Theaterstück „Barbara contre Esch City Plus“, das R22 dort auf dem „Plancher des coulées“ (3, avenue du Rock ‘n’ Roll) präsentiert, entscheidet ein Gericht darüber, wer im Zuge der Gentrifizierung weiterhin in Esch leben darf. Auch eine Ex-Journalistin, Barbara, muss sich vor dem Tribunal verantworten. Barbara, die für die ehemalige Zeitschrift „La lingua rossa della Minett“ schrieb, ist übrigens eine der Leitfiguren der Aktionen von R22 im Rahmen des Kulturjahres. Sie war unter anderem an der Besetzung der „Place de la Résistance“ beteiligt. mehr lesen / lire plus

Trans Sportler*innen in Luxemburg: Erratum

Im Artikel „Trans Sportler*innen in Luxemburg: Ratlosigkeit und Widersprüche“ (woxx 1697) war fälschlicherweise von einer Studie die Rede, die eindeutige wissenschaftliche Evidenz dafür liefere, dass die Relation zwischen Testosteron und Leistungsfähigkeit Regulierungen nicht rechtfertige. Richtig hätte es lauten müssen, dass existierende Studien zur Wirkung von Testosteron keine Basis für oder gegen allgemeine Regulierungen bieten. Zudem beruhte die Feststellung, dass LASEL und FLGym vor Redaktionsschluss nicht auf eine Nachfrage der woxx geantwortet hatten, auf einem technischen Problem. Beide Verbände hatten reagiert, allerdings nur um ihre vorherigen Aussagen zu bekräftigen, zusätzliche Informationen lieferten sie keine. mehr lesen / lire plus

Mehr Zahlen zu sexuell übertragbaren Infektionen

Es gibt keine exponentielle Steigerung sexuell übertragbarer Infektionen (STI) in Luxemburg. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, wurde dies nunmehr von Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) ins rechte Licht gerückt: Seit 2019 bestehe eine Meldepflicht für verschiedene Krankheiten, weswegen seither wesentlich mehr Fälle wie vor diesem Zeitpunkt gemessen wurden. Das machte Lenert in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Nancy Arendt (CSV) deutlich. Nach einer einjährigen Testphase haben die medizinischen Labors im Januar 2020 begonnen, STIs an das Gesundheitsministerium zu melden. Dadurch sei es unmöglich, die Zahlen von 2020 und 2021 mit jenen aus den Jahren davor zu vergleichen, so die zuständige Ministerin. mehr lesen / lire plus

Better Call Saul: Fulminantes Ende

Sechs Jahre vor den Ereignissen der Erfolgsserie „Breaking Bad“ situiert, trat „Better Call Saul“ an, um uns die Anfänge des Serienhelden Saul und seiner Anwaltskanzlei näherzubringen. Sechs Staffeln später wissen wir nun: geliefert wird noch viel mehr. Eine Eloge auf die drei Geniestreiche der Serienmacher.

Um zu erfahren, wie und weshalb die Schuhe dahin gelangten, muss man die entsprechende Folge zu Ende sehen. (Fotos: Sony Pictures Television/ AMC)

Die Leinwandpräsenz von Saul Goodman hätte eigentlich nur kurz sein sollen. Drei Folgen lang, um genau zu sein. Für mehr hatte „Breaking Bad“-Erfinder Vince Gilligan den schmierigen Anwalt ursprünglich nicht eingeplant. Es sollte eine kleine, unterhaltsame Anspielung an den im wahren Leben in Albuquerque praktizierenden Ron Bell sein, der Gilligan dort wegen seiner pompösen Werbeanzeigen und – spots („I sue drunk drivers!“) mehr lesen / lire plus

Literatur: „Gibt es Science Fiction in Luxemburg?“

Mit ihrem Online-Fanzine „Aner Welten“ verfolgen die Germanistin Sandy Heep und der Autor Cosimo Suglia ein klares Ziel: spekulative Fiktion aus Luxemburg fördern, die sich erst seit zehn Jahren hervortut. Wie hat sich das Genre entwickelt? Und welche Rolle spielen dabei marginalisierte Autor*innen? Ein Austausch.

Sandy Heep und Cosimo Suglia wollen mit „Aner Welten“ luxemburgische Literaturgeschichte schreiben. (Foto © Sandy Heep, Cosimo Suglia)

woxx: In der Präsentation Ihres Online-Fanzines „Aner Welten“ sprechen Sie von einem „Stigma“, das der spekulativen Fiktion und der Science Fiction anhafte und dem wollen Sie mit Ihrer Publikation entgegenwirken. Worin besteht diese negative Kennzeichnung konkret?


Sandy Heep: Die Stigmatisierung von Science Fiction macht sich schon dadurch bemerkbar, wo die entsprechenden Bücher in den Buchhandlungen einsortiert werden: Oft sind sie in der Abteilung für Kinder- und Jugendliteratur zu finden, statt zum Beispiel im Bereich für Krimis. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Paulette Penje – La Air

Foto: Joas Strecker

Wenn Kinder es tun, gibt es Ärger, bei Paulette Penje ist es Kunst: Die deutsche Video- und Performancekünstlerin spuckt Rote Beete Saft gegen Wände und versucht die Farbe abzulecken, bevor sie den Boden berührt. Das Video zur Performance präsentiert sie in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung „La Air“ in der Stadtgalerie Saarbrücken. Ein Kinderspiel ist Penjes Werk jedoch nicht: Mit Performances und Videoarbeiten wie diesen will sie Kunst insgesamt, aber auch ihr eigenes Handeln hinterfragen. In einem kurzen Video auf der Internetseite der Stadtgalerie entziffert die Künstlerin einige ihrer Werke – es ist ratsam, sich dieses anzuschauen, um den Sinn hinter ihren Spuckfiguren zu erkennen. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Asako I & II (Netemo sametemo)

C’est certainement au succès de « Doraibu mai kâ » (Drive My Car) que l’on doit la présence en salles au grand-duché de ce film de Ryûsuke Hamaguchi sorti en France en… 2019. Mais cela permettra aux cinéphiles d’apprécier sur grand écran cette histoire d’amour singulière à la ligne épurée, qui dégage un charme empreint de nostalgie des premiers émois.

L’évaluation du woxx : XX
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