Niederlande: Verseucht in alle Ewigkeit

Jahrzehntelang hat die Chemiefabrik „Chemours“ im niederländischen Dordrecht die Umwelt verschmutzt und die Gesundheit der Anwohner*innen massiv gefährdet. Doch deren Protest trägt langsam Früchte. Auch im restlichen Europa wird die Forderung nach einem Verbot sogenannter „Ewigkeitschemikalien“ lauter.

Protestaktion vor dem Werkstor des Chemieunternehmens „Chemours“ in Dortrecht: Hier werden gesundheitsschädliche sogenannte „Ewigkeitschemikalien“ verarbeitet. Links im Bild mit dem Mikrofon in der Hand steht Meta Kamphuis von einer örtlichen Bürger*inneninitiative. (Foto: Tobias Müller)

Das Rathaus des Städtchens Papendrecht ist einladend erleuchtet. Die Menschen, die aus der frühen Dunkelheit hineinströmen, werden dort freundlich von Mitarbeiter*innen der Kommune empfangen, im Foyer warten heiße Getränke. Doch was hier an diesem Dezemberabend geschieht, ist alles andere als eine besinnliche Adventsfeier. mehr lesen / lire plus

Niederlande: Das Dorf, die Angst und die Hetze

Wer in den Niederlanden einen Asylantrag stellen will, muss nach Ter Apel. Wer den jüngsten Erdrutschsieg der Rechtspopulisten verstehen will, ebenfalls. Über einen Ort, der zum Symbol für die eskalierende Asyldebatte des Landes geworden ist.

Hat das Land mit seinen Parolen fest im Griff: Wahlsieger Geert Wilders auf einem Plakat an einem Brückenpfeiler in Ter Apel. (Foto: Tobias Müller)

Mehr in der Peripherie als Ter Apel kann ein Ort in diesem Land nicht liegen. Die großen Städte im westlichen Teil liegen gut 200 Kilometer entfernt. Stundenlang dauert die Anreise mit der Bahn, in Zügen mit immer weniger Wagons. Es geht dunstige Felder entlang, und schließlich mit dem Bus vorbei an einem schnurgeraden, dunklen Kanal. mehr lesen / lire plus

Bootsflüchtlinge nach England
: Auf volles Risiko


In der Hoffnung, nach Großbritannien zu gelangen, wagen Flüchtlinge von Frankreich aus die gefährliche Fahrt über den Ärmelkanal. Wie viele dabei sterben, ist kaum zu ermitteln, doch auf der niederländischen Insel Texel werden immer wieder Gegenstände angespült, die auf tragische Ereignisse schließen lassen. Die an den Kanal angrenzenden Staaten gehen gegen skrupellose Schlepperbanden vor.

Ein Schiff der französischen Küstenwache bei Audresselles: Von hier brechen viele Flüchtlinge in Schlauchbooten Richtung England auf. Wenn man viel Glück hat, kann die Überfahrt hier in nur zwei Stunden gelingen. (Foto: Julia Druelle
)

Am 6. Oktober 2023 steht Maarten Brugge in aller Frühe auf. Es ist noch dunkel, als er die Tür seines Reihenhauses in Den Burg hinter sich zuzieht. mehr lesen / lire plus

Wahlen in den Niederlanden
: Macht der Gewohnheit


Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am 22. November in den Niederlanden drängen neue Akteure an die Macht und setzen auch auf sozialpolitische Themen. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass der politische Status Quo nur schwer zu brechen sein wird.

Zwei der Hauptkonkurrenten an den Wahlurnen: Frans Timmermans (links) und Pieter Omtzigt (rechts) auf einer Wahlkampfveranstaltung in Arnhem. 
Der ehemalige EU-Kommissar Timmermans tritt als Kandidat für ein Wahlbündnis aus Arbeiterpartei (PvdA) und GroenLinks (GL) an; Omtzigt für 
die neu gegründete Partei 
Nieuw Sociaal Contract (NSC). (Foto: EPA-EFE/ROBIN UTRECHT)

Lange Zeit wurden die Niederlande in den angrenzenden Ländern als ein fröhliches, harmonisches Paradies betrachtet. Dann jedoch tauchten Risse auf in diesem Bild: Zornige Protestparteien eroberten die politische Bühne des kleinen Landes, ihre Ideen spalteten die Bevölkerung, bisweilen nahmen die Konflikte so harsche Züge an, dass man in den umliegenden Ländern schon einen Umsturz zu fürchten begann. mehr lesen / lire plus

Ewigkeits-Chemikalien in Belgien: Dark Waters an der Schelde

Die Bewohner*innen des belgischen Städtchens Zwijndrecht erleben ein Szenario, das in den USA bereits als Vorlage für einen Hollywoodfilm diente: Hochgiftige Chemikalien aus einer nahen Chemiefabrik verseuchen die Umgebung und gefährden ihre Gesundheit. Nun bereiten sie eine Sammelklage vor.

Sein Traum vom ökologischen Landleben ist dank der Ewigkeits-Chemikalien zerplatzt: Der Ingenieur Kurt Verstraete mit seinen Tieren. Die Eier 
der Hühner kann man nicht mehr essen. (Foto: privat)

Jedes Mal, wenn Kurt Verstraete nach Hause kommt, in der Einfahrt seines renovierten Bauernhofs parkt und die paar Meter bis zur Tür zurücklegt, wird er daran erinnert, was aus seinem Traum vom Landleben geworden ist. mehr lesen / lire plus

Asyl und Krise in den Niederlanden: Die umgedrehte Flagge

Wer in den Niederlanden Asyl beantragen will, muss sich in einem Anmeldezentrum bei Groningen registrieren lassen. Immer wieder führen die Wartezeiten dazu, dass Menschen im Freien campieren müssen; die hygienischen Umstände werden schon mit jenen im berüchtigten griechischen Camp Moria verglichen. Eine politisch herbeigeführte Krise, die tief blicken lässt.

Warten auf die Registrierung in den Niederlanden: Vor dem „Anmeldezentrum“ in Ter Apel bei Groningen müssen Asylsuchende immer wieder nächtelang im Freien campieren. (Fotos: EPA-EFE/Vincent Jannink)

Haiti, Myanmar, Ukraine, Afghanistan, Guatemala – in all diesen Ländern ist die Hilfsorganisation „Médecins sans Frontières“ (MsF) aktiv. Seit Ende August gehören auch die Niederlande zu den Einsatzgebieten der Organisation – genauer gesagt das „Anmeldezentrum“ für Asylbewerber in Ter Apel bei Groningen. mehr lesen / lire plus

Brasilien vor den Wahlen: Ein Land sucht einen Retter

Lula oder Bolsonaro? Vor den Präsidentschaftswahlen am 2. Oktober ist die Stimmung in Brasilien angespannt. Eindrücke aus einer extrem polarisierten Gesellschaft, wo der Streit um die politische Zukunft des Landes Freundschaften zu Bruch gehen lässt und bisweilen auch mit brutaler Gewalt ausgetragen wird.

Der Schlachtruf „Olé olé olá, Lula, Lula!“ erhallt von Neuem: Für seine Anhänger ist der ehemalige Präsident und abermalige Kandidat für das Amt, Lula da Silva, noch immer der größte Hoffnungsträger für eine demokratische und sozial gerechtere Gesellschaft Brasiliens. (Foto: EPA-EFE/Felipe Iruata)

Flach fällt das späte Licht des Wintertags über das „interior“, wie das ausgedörrte Hinterland des Bundesstaats São Paulo genannt wird. mehr lesen / lire plus

Brasilien und der Bolsonarismus: „Affekte zwischen Furcht und Hass“

Anfang Oktober wird in Brasilien ein neuer Präsident gewählt. Auch der aktuelle Amtsinhaber Jair Bolsonaro tritt erneut zu den Wahlen an. Wer dessen politischen Erfolg verstehen will, muss einen Blick in die Geschichte des Landes werfen, meint Christian Ingo Lenz Dunker, Psychoanalytiker und Professor am psychologischen Institut der Universität São Paulo, der den „Bolsonarismo“ seit Jahren analysiert.

Würde den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro eher mit Diktatoren des 20. Jahrhunderts vergleichen: der brasilianische Psychoanalytiker Christian Dunker. (Foto: privat)

woxx: In brasilianischen Medien haben Sie die These formuliert, der auf den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro zurückgehende Bolsonarismus habe verborgene faschistische Tendenzen in der Gesellschaft offengelegt. mehr lesen / lire plus

Aufarbeitung der niederländischen Kolonialherrschaft: „Dort wurde Schreckliches vollbracht“

Ein Bericht über den kolonialen Krieg, den die Niederlande zwischen 1945 und 1949 gegen die Unabhängigkeit Indonesiens führten, bringt auch die gesamte dortige Kolonialherrschaft zaghaft in die Debatte. Eine aktuelle Ausstellung in Amsterdam zeigt, wie eng dabei noch immer die Grenzen sind. Kritische Stimmen niederländischer Molukkerinnen und Molukker finden kaum Gehör.

Eine in diesem Jahr publizierte Studie über den niederländischen Kolonialkrieg gegen die indonesische Unabhängigkeit komme 70 Jahre zu spät, bemängelt der Historiker Reggie Baay. (Foto: Fjodor Buis)

Außergerichtliche Hinrichtungen. Folter, unter anderem durch Stromschläge und Scheinexekutionen. Festgenommene Freiheitskämpfer, die nach Ende ihres Verhörs sofort erschossen wurden. Willkürliche Massenverhaftungen. In Brand gesteckte Dörfer. mehr lesen / lire plus

Niederlande: Das Gas von Groningen

Weil sie zahlreiche Erdbeben provoziert, sollte die Erdgasförderung in der niederländischen Provinz Groningen zum Jahresende eigentlich auslaufen. Russlands Krieg gegen die Ukraine hat dies nun in Frage gestellt. Über ein Dilemma, das die örtliche Bevölkerung nicht nur abstrakt betrifft.

Seit Jahren wird in der niederländischen Provinz Groningen gegen die regionale Erdgasförderung protestiert: Unser Bild zeigt eine Demonstration vor einem Erdgasdepot nahe dem Dorf Farmsum im August 2018. (Foto: EPA-EFE/Robin Van Lonkhuijsen)

Den Haag, 31. März. Andächtig lauschen die Abgeordneten im niederländischen Parlament der Ansprache Wolodymyr Selenskyis. Der ukrainische Präsident bittet um mehr Waffenlieferungen und fordert mit eindringlichen Worten die Mitgliedschaft in der Europäischen Union sowie einen Boykott von russischem Öl und Gas. mehr lesen / lire plus

Die Niederlande und der Anstieg des Meeresspiegels: Kampf gegen das Wasser

Die Folgen des Klimawandels für die Niederlande kommen rasch und sind drastisch. Die jüngsten Prognosen zum Anstieg des Meeresspiegels alarmieren selbst jene, die das Problem bereits seit Jahrzehnten ernst genommen haben. Auch radikale Strategien werden mittlerweile durchgespielt, um auf die Entwicklung zu reagieren. Eine Reportage aus der Küstenregion.

Will nicht zu alarmistisch klingen, sieht aber letztlich allen Grund dazu: Aimée Slangen vom Niederländischen Institut für Meeresforschung. (Fotos: Henny Boogert
)

Ein mulmiges Gefühl schleicht sich ein bei den Menschen am Turfmarkt, einer pittoresken Straße im Zentrum des niederländischen Käsestädtchens Gouda. Eigentlich wirkt hier alles wie Holland aus dem Bilderbuch, wäre da nicht das Wasser der Gracht, das übers Ufer tritt. mehr lesen / lire plus

Flüchtlinge bei Calais: „Immer größere Risiken“

Ende November ging bei Calais ein Schlauchboot mit Flüchtlingen auf dem Weg nach Großbritannien unter. 27 Menschen, fast alle die an Bord waren, ertranken. An der Routine der Flüchtlingsabwehr vor Ort hat sich dadurch nichts geändert – weshalb weiterhin alles immer schlimmer wird. Eine Reportage.

Aufbruch zwischen den Klippen: An der kaum besiedelten Küste südwestlich von Calais gibt es zahlreiche Strände, wo Boote ungesehen ablegen können. (Fotos: Christiaan Teerink)

Schwimmen? Mahmoud* schüttelt den Kopf. Weder er weiß, wie das geht, noch die acht anderen Syrer, die ziemlich unschlüssig um ihn herumstehen. 20 ist der jüngste von ihnen, 50 der älteste. Dass sie trotzdem mit einem Schlauchboot hinüber nach England wollen, steht für sie außer Frage. mehr lesen / lire plus

Niederlande: Zwischen den Fronten

Die junge Schriftstellerin Lale Gül hat einen Roman über das rigide islamische Milieu geschrieben, in dem sie aufgewachsen ist. Das Buch wurde zum Bestseller, die Autorin zur Zielscheibe. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer in einer politisch aufgeheizten Diskussion.

Die Bürgermeisterin von Amsterdam setzt sich für die Schriftstellerin Lale Gül ein: „Lale steht in einer langen Amsterdamer Tradition von Freidenkern, die mit großen persönlichen Risiken ihre Freiheit einforderten“, schrieb Femke Halsema auf Instagram. (Foto: EPA-EFE/ANP/ EPA-EFE/Jeroen Jumelet)

Als die Fotos mit den darauf abgebildeten Waffen kommen, hat Lale Gül genug: Sie taucht unter. Die Beweisstücke hat sie auf ihrem Telefon als Screenshots gespeichert. mehr lesen / lire plus

Eisschwimmen: Edgework am Gefrierpunkt

Seit der Coronapandemie ist Winterbaden groß in Mode. Was soll man auch sonst mit seiner Zeit anfangen, mögen sich einige sagen; andere hoffen auf ein besseres Immunsystem. Unser Korrespondent ist nun schon die dritte Saison dabei und berichtet vom Kick beim Schwimmen im eiskalten Wasser.

„Diese helle, transparente Leichtigkeit des Wassers, durch das ich gleite, wenn der Körper sich an die Temperatur gewöhnt hat“: Tobias Müller in seinem Element. (Foto: Mark Cavallo)

Es ist ein Freitagmittag Anfang Februar. Ein guter Tag für eine Premiere. Die Luft ist einigermaßen mild und windstill. Das erleichtert die Sache, denn die Wassertemperatur hat sich zu Beginn des dritten Wintermonats bei zwei bis drei Grad Celsius eingependelt. mehr lesen / lire plus

Bootsflüchtlinge in Großbritannien: Feindliche Umgebung

Nicht nur die Europäische Union setzt bei der Behandlung von Flüchtlingen wie auf der griechischen Insel Lesbos auf Abschreckung: Auch in einer Asylbewerberunterkunft nahe dem britischen Folkestone herrschen erbärmliche Zustände. Suizid-Versuche, ein massiver Ausbruch von Covid-19-Infektionen und die zunehmende Verzweiflung der Betroffenen erweisen sich als letztlich politisch einkalkuliert.

Nahe der Küste bei Dover aufgegriffen: Flüchtlinge in einem Boot der britischen Küstenwache am 13. August 2020. (Foto: EPA-EFE/Andy Rain)

Eine enorme, dunkelgraue Rauchwolke hängt über den niedrigen Backsteingebäuden der Flüchtlingsunterbringung. Der blaue Winterhimmel, von dem sich die Schwaden abheben, verdeutlicht deren Dimension. Bewohner versammeln sich vor dem brennenden Block, etliche machen Aufnahmen mit ihren Telefonen. mehr lesen / lire plus

Belgien: Vier Jahreszeiten mit Gegenwind

Sieben Parteien, eine Regierung: Belgiens ganz große Koalition will den Neuanfang wagen und Gräben überwinden. Doch in Flandern hat sie eine Mehrheit gegen sich.

„Niet mijn Regering“ – „Nicht meine Regierung“: Unter diesem Motto hatte der rechtsextreme Vlaams Belang Ende September eine Autodemonstration gegen die nun vereidigte belgische Föderalregierung organisiert. Mehrere Tausende flämische Nationalisten und Identitäre hatten daran teilgenommen; Sammelpunkt war vor dem Brüsseler König-Baudouin-Stadion. Die neue Regierung vereint nur eine Minderheit der in Flandern gewählten Abgeordneten unter sich. (Foto: Internet)

492 Tage – so lange hat es gedauert, bis Belgien nun nach den Wahlen im Mai 2019 eine ordentliche Regierung hat. mehr lesen / lire plus

Die EU in der Coronakrise: Den Laden dicht machen

Auch in der Coronakrise leistet die EU einmal mehr einen Offenbarungseid: Auf nationale Alleingänge folgt nun Budgetstreit entlang altbekannter, aber mehr denn je verhärteter Frontlinien. Es sieht nicht gut aus für die Zukunft der Union.

Nichts geht mehr im Schengenraum: Stau an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn. Im März hatten verschiedene Länder, darunter prominent Deutschland, beschlossen, die Grenzen zu benachbarten EU-Staaten im Zuge des Kampfes gegen das Coronavirus zu schließen. (Foto: EPA-EFE/Christian Bruna)

Die Formulierung war drastisch. „Die EU hat heute nicht die Mittel für eine gemeinsame Reaktion auf die Krise. Wenn sie aber jetzt nicht beweist, dass sie existiert, wird sie aufhören zu bestehen.“ mehr lesen / lire plus

Niederlande
: Der Code der Katastrophe

Am kommenden Montag beginnt in den Niederlanden der Prozess um den Abschuss von Flug MH17 über der Ukraine, der 298 Menschen das Leben kostete. Die Hinterbliebenen hoffen, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfährt – und sie selbst ein wenig Erleichterung finden.

Leere Stühle, 298 an der Zahl: 
Protestaktion einer Hinterbliebenen-
gruppe vor der russischen Botschaft 
in Den Haag wegen des Abschusses von Flug MH17. (Foto: EPA-EFE/BART MAAT)

Der Aufkleber bringt einen unwillkürlich zum Lachen, trotz allem. Jedes Mal, wenn man wieder vor dieser Tür steht, will sich für einen Moment ein Grinsen einstellen, um dann gleich wieder zu verschwinden. „Oh no not you again!“, mehr lesen / lire plus

Belgien: Klabauter, Zorro und die Juden

Der berühmte Karneval im belgischen Aalst wartet nach dem Skandal vom letzten Jahr auch diesmal mit antisemitischen Klischees auf. Eine Spurensuche in der ostflämischen Provinz.

Zorro mit Schläfenlocken? Die Hüte, die sich in Aalst als Faschingsverkleidung großer Beliebtheit erfreuen, werden auch beim Online-Versandhandel „Amazon“ als „Judenhut“ verkauft. (Foto: Tobias Müller)

Zwei riesige Puppen mit Hakennasen, schwarzem Hut und Schläfenlocken. Auf der Schulter der einen Figur hat es sich eine Ratte bequem gemacht, zu beider Füßen liegen Geldsäcke – dies waren die Galionsfiguren auf einem der Wagen, mit denen die Karnevalsvereinigung „Vismooil’n“ (Fischmäuler) im März vergangenen Jahres vom belgischen Aalst aus international für Empörung sorgte. mehr lesen / lire plus

Belgien: Unsichtbar und ungeschützt

Vietnamesische Migranten, die in Großbritannien auf ein besseres Leben hoffen, nutzen meist eigene Transitnetzwerke. Auch ihr Weg führt häufig über Belgien – unter Bedingungen, die ausbeuterisch und gefährlich sind.

Qualvoll erstickt: Die britische Polizei stellt den LKW mit dem Kühlcontainer sicher, in dem am 23. Oktober 2019 
in Grays nahe London die Leichen von 39 vietnamesischen Migranten gefunden wurden. (Foto: EPA-EFE/ Vickie Flores)

Zwischen Strand und Hafengelände der belgischen Hafenstadt Zeebrügge zieht sich ein Pier weit hinaus in die Nordsee. Am frühen Nachmittag des 22. Oktober 2019 legt hier ein Frachtschiff ab, auf dem sich 39 Menschen in einem Kühlcontainer verborgen halten. mehr lesen / lire plus