Demokratische Republik Kongo: Der Wald und der Krieg

Der Nationalpark Virunga im Ostkongo ist der älteste Afrikas, doch er liegt in einem Konfliktgebiet, in dem der Krieg zum Selbstzweck geworden zu sein scheint. Auch die Naturschützer gehen mit Gewalt gegen die arme Bevölkerung der Umgebung vor.

 

Der Existenzgrundlage beraubt: Nicht wenige der aus dem Park Vertriebenen schlagen sich schon seit Jahrzehnten ohne festes Einkommen durch. (Fotos: Jan-Niklas Kniewel)

Sieben Mal musste Espérance ihr Dorf im Osten der Demokratischen Republik Kongo schon wegen des Kriegs verlassen. Doch noch nie zuvor saß sie so lange fest. Seit zwei Jahren lebt sie nun mit ihren zehn Kindern in einem schlammigen Vertriebenenlager in Goma, einer zwischen dem Nationalpark Virunga und dem Kivu-See eingezwängten Millionenstadt. Ihr Mann ist noch in ihrem Heimatdorf, versucht das Feld der Familie zu bestellen.

Um etwas Geld zu verdienen, geht Espérance in den Nationalpark Virunga, um Feuerholz zu sammeln, das sie später in der Stadt verkauft. Wie so viele geflüchtete und arme Frauen. Andere Vertriebene stellen im Wald Holzkohle her. „Hier gibt es keine Nahrungshilfen, keine Medizin“, berichtet Espérance. Eine andere Möglichkeit, ihre zehn Kinder zu ernähren, habe sie nicht.

Etwa viermal pro Woche nimmt sie die gefährliche Reise auf sich. Im Busch lauern bewaffnete Gruppen, die die Frauen schikanieren, an Checkpoints werden „Steuern“ erpresst. Manchmal fallen Schüsse. Auch sexuelle Gewalt ist weit verbreitet. Acht Jahre in Folge zählt der Norwegische Flüchtlingsrat die Lage im Kongo nun schon zu den am stärksten vernachlässigten Vertreibungskrisen der Welt. Espérance verdient mit ihrer Arbeit umgerechnet etwa einen Euro am Tag. Manche Frauen nehmen auch ihre Kinder mit in den Wald. Wer Holzkohle produziert, kann deutlich mehr verdienen.

Bei bewaffneten Konflikten im Ostkongo wurden im Laufe von drei Jahrzehnten Millionen Menschen getötet und vertrieben. Derzeit sind etwa 100 bewaffnete Gruppen in der Region aktiv. Mit dem Wiedererstarken der von Ruanda unterstützten „Bewegung des 23. März“ (M23) kam es seit 2021 zu einer erneuten Eskalation. Die Miliz behauptet unter anderem, Tutsi und kinyarwandasprachige Minderheiten schützen zu wollen, die in der Geschichte des Kongo immer wieder das Ziel von Diskriminierung und Gewalt waren. Der Staat erweise sich als unfähig, ihre Sicherheit zu garantieren, so die Rebellen. Noch immer lauerten die „Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas“ (FDLR) in den Wäldern, eine Hutu-Miliz, in der sich einst die in den Kongo geflohenen Täter des Genozids an den Tutsi in Ruanda 1994, die „génocidaires“, organisierten.

Viele im Kongo sehen das als Vorwand: Die génocidaires seien längst nicht mehr schlagkräftig. Doch bei der Aufstandsbekämpfung soll die kongolesische Armee zeitweilig mit den FDLR und mit Milizen paktiert haben, die sich mit einer hasserfüllten Anti-Tutsi-Rhetorik hervortaten. Das spielte der M23 in die Hände.

Dreimal so groß wie Luxemburg ist Virunga einer der artenreichsten Parks der Welt und umfasst dichten Wald ebenso wie offene Savanne.

Der Politikwissenschaftler und Kongo-Experte Jason Stearns argumentiert, dass der Krieg für zu viele Menschen in dem Riesenland zum Selbstzweck geworden sei. Es existiere eine Symbiose zwischen den verfeindeten Milizen und über die Jahrzehnte sei eine Art „Militärbourgeoisie“ entstanden. Diese relativ kleine Gruppe von einigen Tausend Männern habe ein gemeinsames Interesse daran entwickelt, den Konflikt aufrechtzuerhalten. Sowohl ihr gesellschaftlicher Status als auch ihr Einkommen hingen davon ab. Sie wollten den Krieg gar nicht gewinnen, nicht den Staat übernehmen, sondern lediglich ihre kleinen Privatreviere am Rande dieses Staats erhalten und ausbeuten.

Verdienstmöglichkeiten nur im Nationalpark: Ein Flüchtlingslager am Rand der Millionenstadt Goma. (Foto: Jan-Niklas Kniewel)

Im Zentrum des Konfliktgebiets liegt der Nationalpark Virunga. 1925 von der belgischen Kolonialmacht zum Schutz der Berggorillas gegründet, gilt er als das älteste Naturschutzgebiet seiner Art in Afrika und steht seit 1979 auf der Liste des Unesco-Weltnaturerbes. Dreimal so groß wie Luxemburg ist er einer der artenreichsten Parks der Welt und umfasst dichten Wald ebenso wie offene Savanne. Verwaltet wird er als „public-private partnership“ der kongolesischen Naturschutzbehörde mit der in Großbritannien registrierten Nichtregierungsorganisation „Virunga Foundation“. Der adelige belgische Anthropologe Emmanuel de Merode ist seit über anderthalb Jahrzehnten Direktor des Nationalparks.

Viele Menschen in der Region nehmen den Park jedoch vor allem als eine Quelle der Instabilität wahr. Denn im Wald versteckten sich über die Jahre viele bewaffnete Gruppen vor dem Zugriff des Staatsapparats. Der Wald war es auch, der die génocidaires am Leben hielt. Die beständigste Einkommensquellen der FDLR war jahrelang die illegale Besteuerung der von der örtlichen Bevölkerung produzierten Holzkohle sowie der Verkauf ihrer eigenen Produktion. Zeitweise soll die Gruppe damit mehrere Millionen US-Dollar pro Jahr verdient haben.

Analysen von Satellitenbildern legen nahe, dass der jährliche Verlust an Waldfläche im Jahr 2021, als der M23-Konflikt wieder aufflammte, um 22 Prozent auf 6.804 Hektar anstieg. 2022 sollen weitere 7.255 Hektar verloren gegangen sein. Allerdings beeinflussen auch natürliche Faktoren wie Vulkanausbrüche die Entwaldungsrate. Seit Jahrzehnten schreiben Journalisten Artikel über die Bedrohungen, denen der Nationalpark durch den Krieg ausgesetzt ist. Ein von Leonardo DiCaprio produzierter Dokumentarfilm über die Naturschützer wurde 2014 für den Oscar nominiert. Doch die meisten dieser Berichte blenden die problematischen Aspekte des Naturschutzes im Kongo ebenso aus wie dessen gewalttätige Geschichte. So reduzieren sie die Konflikte auf eine einfache Story, in der sich mutige Ranger barbarischen Horden entgegenstemmen.

Die Realität ist komplizierter. Rund fünf Millionen Menschen leben weniger als einen Tagesmarsch von Virunga entfernt, viele von ihnen gehören zu den ärmsten der Welt. Der Park aber birgt fruchtbares Land und unzählige weitere natürliche Ressourcen. Das führt zu erbitterten Konflikten, die bis in die Kolonialzeit zurückreichen, als Tausende Menschen aus dem heutigen Parkgebiet verdrängt wurden.

„Die Menschen hier empfinden keine ownership über dieses Gebilde, weil die Parkverwaltung repressiv ist und sie nicht ernst nimmt“, meint ein kongolesischer Naturschützer, der in leitender Position für eine große Nichtregierungsorganisation arbeitet und lange auch im Park tätig war. Stattdessen dominiere dort eine Art Belagerungsmentalität. Kritik von außen werde weggewischt. Selbst für ihn sei es nahezu unmöglich, einen Termin bei der Parkleitung zu erhalten.

Über die Jahre wurden immer wieder Teile des Parks besetzt und wieder geräumt. Die Parkverwaltung fand auf diese Konflikte lange keine andere Antwort, als Gewalt einzusetzen und die Ranger aufzurüsten. Dabei spielten auch internationale Naturschutzorganisationen eine zentrale Rolle. So gingen 1960, wenige Wochen nach der Unabhängigkeit des Kongo, Ranger auf Drängen eines Gorillaforschers der US-amerikanischen „Wildlife Conservation Society“ gegen Tutsi-Hirten vor, die wahrscheinlich vor ethnischer Massengewalt in ihrem Herkunftsland Ruanda in den Park geflohen waren. Der US-Amerikaner und die Parkverwaltung brannten Hütten nieder, erschossen und konfiszierten Kühe und bedrohten die Hirten.

Es war nicht die letzte gewalttätige Aktion gegen die Tutsi und ihr Vieh. In den späten 1960er-Jahren drängten Experten aus dem Umkreis der Internationalen Naturschutzunion (IUCN) den Diktator Mobutu Sese Seko dann dazu, mehr Schusswaffen und Munition in den Park zu schicken. Indem sie den Nationalpark Virunga schützten, würden die Ranger auch die Grenzen des Landes verteidigen, schrieb ein schwedischer Zoologe in seinem Bericht an die Regierung in Kinshasa; eine Zerstörung des Parks würde für das Regime einen ungeheuren Prestigeverlust bedeuten.

Mobutu verstand und schickte mehr als nur Gewehre: 1969 erlaubte er den Rangern, Wilderer nach drei Warnungen zu erschießen. Das blieb keine leere Drohung. Noch heute erinnern sich alte Mitarbeiter der Parks mit großer Nostalgie an die Mobutu-Jahre zurück. Anders als seine Nachfolger habe der Diktator den Park auch häufig besucht, erzählen sie. So war der Grundstein dafür gelegt, dass die Ranger immer tiefer in die Konflikte in der Region hereingezogen wurden, statt sich lediglich der Verwaltung der Parks und den sowieso schon komplizierten Beziehungen mit den Communitys in seiner Umgebung zu widmen.

Einer von vielen, die im Laufe der Jahre aus dem Park verdrängt wurden, ist Muhima. Er ist ungefähr 82 Jahre alt – so genau weiß er das nicht – und trägt ein abgewetztes Sakko und eine Wollmütze. Er ist im Wald aufgewachsen, entstammt einer Familie von Jägern und Sammlern, die jedoch begonnen hatten, ein kleines Stück Land zu kultivieren. Die kolonialen Parkverwalter hatten sie lange als eine Art bedrohte Spezies gesehen und deshalb toleriert. Nun lebt er wie so viele in einem Flüchtlingslager.

Über die Jahrzehnte ist eine Art „Militärbourgeoisie“ entstanden, die ein gemeinsames Interesse daran entwickelt hat, den Konflikt aufrechtzuerhalten.

Reisig und Feuerholz sammeln: Viele, die vom Nationalpark leben, gehören zu den ärmsten Menschen der Welt. (Foto: Jan-Niklas Kniewel)

Fragt man ihn, wie er hierhergekommen ist, geht seine Geschichte zurück bis an den Beginn der 1960er-Jahre. Da holte man seine Familie aus dem Park heraus und verfrachtete sie in eine weit vom Wald entfernte Gegend. Das genaue Jahr vermag Muhima nicht mehr zu benennen. Im Wald habe es ihnen an nichts gemangelt, erzählt er, die Vertreibung habe sie dann zu landlosen Tagelöhnern und Bettlern gemacht. Immer wieder habe man ihnen Hilfe versprochen. „Aber bislang ist nichts passiert“, klagt er. Einmal habe die Regierung Geld für sie bereitgestellt, das sei aber von korrupten Beamten abgezweigt worden.

Statt die Probleme zusammen mit den Communitys anzugehen, wurde der Einsatz bewaffneter Gewalt durch die Ranger zur Regel. Etwa 220 von ihnen starben im Dienst, also rüstete man sie noch weiter auf. Mittlerweile marschieren einige Ranger sogar mit Panzerabwehrwaffen durch den Wald. Schon lange kooperieren sie mit der Armee. Journalisten dokumentierten Menschenrechtsverletzungen.

François ist 29 Jahre alt und trägt ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „Le balai citoyen“, der Bürgerbesen. Er gehört einer neuen Generation kongolesischer Aktivisten an, die versuchen, den Kampf für die Umwelt mit dem für soziale Gerechtigkeit zu verknüpfen. So beteiligt sich François seit Jahren an Kampagnen gegen Regierungspläne, in Virunga nach Öl zu bohren. Zugleich ist er für „Lutte pour le changement“ aktiv, eine Bürgerrechtsbewegung, die immer wieder staatlichen Repressalien ausgesetzt ist.

Die Aufrüstung sieht er kritisch: Diverse bewaffnete Gruppen harrten im Park aus, während die Parkverwaltung damit beschäftigt sei, Bauern einzusperren, die die Grenzen des Parks verletzen. Auch Genossen von ihm seien vor ein paar Jahren verhaftet worden, als sie in einem Dorf gegen eine Grenzberichtigung des Parks protestierten, die ihrer Ansicht nach ohne faire Konsultation der Bevölkerung vorgenommen wurde. All das ergebe keinen Sinn.

Darin, wie westliche Naturschützer im Kongo agieren, sieht François „eine Art von Kolonialismus“. Immer wieder hätten er und seine Mitstreiter auch dokumentiert, wie Menschen von Elefanten getötet, aber die Angehörigen nicht entschädigt wurden. „Die meisten Menschen hier kennen ihre Rechte nicht“, sagt François. „Dagegen müssen wir kämpfen. Aber ohne Gewalt, wir haben genug von der Gewalt.“

Seit einigen Jahren versuchen die Parkverwaltung und die Virunga Foundation neue Wege zu gehen und den Park durch wirtschaftliche Entwicklungsprojekte unentbehrlich zu machen. Darunter befinden sich eine Schokoladenfabrik und Wasserkraftwerke, die Siedlungen in der Umgebung mit billigen Strom versorgen sollen – nicht zuletzt, um Holzkohle überflüssig zu machen. Tatsächlich gibt es nun in einigen Dörfern im Umfeld des Parks elektrische Straßenlaternen. Ein Fortschritt in Sachen Sicherheit.

Die meisten Berichte über den Nationalpark blenden die problematischen Aspekte des Naturschutzes im Kongo ebenso aus wie dessen gewalttätige Geschichte.

Den angebotenen Stromanschluss können sich jedoch nur wenige Menschen leisten. „Virunga priorisiert den Profit“, meint ein Aktivist in Goma. „Das Wasserkraftprojekt sollte eine Dividende aus dem Naturschutz darstellen. Man sagte den Menschen: Ihr schützt den Park und im Gegenzug bringen wir Entwicklung. Aber jetzt ist es ein Geschäft geworden, und in den Dörfern im Busch gibt es keinen Strom.“

Die bewaffneten Gruppen im Kongo sind durch Ehen, Geschäftsbeziehungen und klientelistische Beziehungen tief in die lokale Gesellschaftsordnung eingebunden. Viele Kämpfer bewaffneter Gruppen rekrutieren sich auch aus lokalen Communitys, sind Nachbarn oder Verwandte der lokalen Bevölkerung. Einige sind Bauern oder Fischer, die im Laufe der Jahre aus dem Park verdrängt wurden.

„Es gibt zahlreiche Konflikte zwischen der Parkverwaltung und den Anwohnern des Parks, die sich unter anderem auf Auseinandersetzungen um die Grenzen des Parks, Klagen über Landaneignung und die Regulierung der Nutzung natürlicher Ressourcen beziehen“, schreiben die Sozialwissenschaftlerinnen Esther Marijnen und Judith Verweijen im „Gorilla-Journal“. „Bewaffnete Gruppen nutzen diese Konflikte, um in den Gebieten, in denen sie operieren, ein gewisses Maß an Unterstützung zu erhalten.“

So verdienen die Milizen nicht nur Geld durch Holzkohle. Die FDLR gaben Bauern lange die Möglichkeit, illegal im Park Landwirtschaft zu betreiben – gegen Zahlung von etwa einem halben US-Dollar pro Durchfahrt. Ähnliche Regelungen bestanden auch zwischen anderen bewaffneten Gruppen und lokalen Communitys. Neben Holzkohle und Feldanbau erwies sich auch die Fischerei als lukrativ. Der Park beherbergt zahlreiche Flüsse sowie den Eduardsee.

Um der Gewalt entgegenzutreten, initiierte Joseph vor mehreren Jahren eine kleine Basisbewegung. „Die Virunga-Verwaltung kümmert sich wenig um die Communitys rund um den Park. Stattdessen übt sie Gewalt aus“, kritisiert er. „Wenn sie feststellen, dass eine Community an der Grenze des Parks Ackerbau betreibt, kommen sie und zerstören alles – sofort und vollständig. Und dann versuchen diese lokalen Gemeinschaften, mit den Milizen zusammenzuarbeiten.“

Der 30-Jährige arbeitet in einem winzigen fensterlosen Büro. Ein mit Papier überladener Schreibtisch mit zwei Laptops und drei Stühle finden Platz darin, mehr nicht. Von hier koordiniert er seine kleine Bewegung. Joseph wuchs in einem Dorf unweit des Parks auf. „Alle Ressourcen, die wir brauchten, haben wir aus dem Busch geholt. Lebensmittel, Medizin, das Futter für die Ziegen. Wir waren abhängig von unserer Umwelt“, erzählt er. Doch je älter Joseph wurde, desto rarer wurden gewisse Tiere und Pilze in der Umgebung. „Wir begriffen, dass wir für uns selbst kämpfen müssen. Wir konnten nicht auf die Behörden warten“, erinnert er sich.

Darin, wie westliche Naturschützer im Kongo agieren, sieht François „eine Art von Kolonialismus“.

Für die Umwelt zu kämpfen, bedeutete nicht zuletzt, den Milizen entgegenzutreten. Denn deren Kämpfer mordeten und vergewaltigten nicht nur, sie töteten auch Tiere, zerstörten Wälder und damit die Lebensgrundlage der Menschen, sagt Joseph. Also klärten sie die Menschen über Umweltprobleme auf und versuchten zugleich, jungen Menschen Alternativen zur Gewalt aufzuzeigen, die Rekrutierung der Bewaffneten aktiv zu stören und ehemalige Kindersoldaten wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Rasch häuften sich die Todesdrohungen, denn mit ihren Kampagnen berührte die Basisbewegung die Interessen der Milizen. Vor einigen Jahren floh Joseph deshalb nach Goma und arbeitet nun von dort aus.

„Es heißt ständig, dass Virunga ein Welterbe sei. Aber rund um dieses Welterbe leiden die Menschen“, klagt Joseph. „Wir müssen anfangen, diesen lokalen Communitys klarzumachen, dass sie sich selbst, ihr Erbe und ihr Eigentum schützen, wenn sie die Umwelt schützen. Wir müssen ihnen zeigen, dass wir den Virunga-Park nicht als Welterbe für die Weißen oder sonst jemanden schützen, sondern dass er das Erbe der Menschen an Ort und Stelle ist.“ Umgekehrt bedeute das jedoch auch, dass sich Naturschützer diesen Communitys zuwenden müssten. „Sie sollten den Menschen eine Chance zur Zusammenarbeit geben und ihnen das Vertrauen entgegenbringen, Projekte selbst zu leiten und vor Ort zu gestalten.“

Jan-Niklas Kniewel ist Historiker und freier Journalist.

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