COP28 und CO2-Steuer in der Chamber: Schwache Schritte

Spornt der Kompromiss von Dubai zu ehrgeizigen Zielen und Maßnahmen an? In Luxemburg wird, wie überall im reichen Norden, laviert und kompensiert, statt zu reduzieren und zu finanzieren.

Kein Ende in Sicht. Luxemburgs politische Klasse predigt den Ausstieg aus den fossilen Energien, will aber den Ausstieg aus dem Tanktourismus nicht überstürzen.

Unterstützen statt vorzuschreiben, begeistern statt zu nerven, das sind die Parolen, die Luc Frieden für die Umwelt- und Klimapolitik seiner Regierung ausgegeben hat. Die Aussicht auf eine lockere Hand in diesen Politikbereichen begeistert die Klimaleugner*innen – und nervt die Umweltbewegung. Denn, wie letztere grundsätzlich korrekt anmerkt, Natur und Klima richten sich nicht nach den Befindlichkeiten der schwarz-blauen Wählerschaft, ihre Entwicklung und ihr Zusammenbruch folgen eigenen Gesetzen. mehr lesen / lire plus

Bénédicte Savoy und Régis Moes zu Raubkunst

Nächsten Donnerstag empfängt die Nationalbibliothek hohen Besuch: Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy ist zur Debatte „Le long combat de l’Afrique pour son art. Histoire d’une défaite postcoloniale ?“ geladen, durch den Abend führt der Historiker Régis Moes vom Nationalmuseum für Kunst und Geschichte (MNHA). Savoy wurde einem breiten Publikum 2018 bekannt, als sie mit Felwine Sarr im Auftrag des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron einen Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter erarbeitete. Dies führte zu einer öffentlichen Diskussion über den institutionellen und politischen Umgang mit illegitim erworbenen Exponaten, der die Kulturwelt seit Jahrzehnten umtreibt – immerhin verfügen europäische Staaten schätzungsweise über bis zu 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes. mehr lesen / lire plus

Imperialismus: Jenseits territorialer Herrschaft

Vor 20 Jahren hat die Politikwissenschaftlerin Ellen Meiksins Wood eine Studie des Imperialismus vorgelegt, die bei der Analyse aktueller globaler Entwicklungen hilfreich ist. Sie kommt zu dem Schluss: Die Herrschaft des Kapitals kann auf die Existenz von Staaten und ihre Militärmacht nicht verzichten – und bleibt nicht nur krisenhaft, sondern störungsanfällig. Das zeigt auch Russlands Krieg gegen die Ukraine.

Hat versucht, den Imperialismus auf der Höhe des global durchgesetzten Kapitalismus zu verstehen: Die an Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie orientierte Politikwissenschaftlerin Ellen Meiksins Wood. (Foto: Wikimedia Commons)

Seit dem großangelegten Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist wieder viel vom Imperialismus und imperialen Absichten die Rede. mehr lesen / lire plus

Kulturpodcast – Um Canapé mat der woxx: #23 Réckbléck mat der woxx

2022 geet op en Ënn, mee wat bléift hänken? D’Kulturredaktioun vu der woxx bléckt op hiert ganz perséinlecht Kulturjoer zréck an tauscht sech am leschten Episod „Um Canapé mat der woxx“ vum Joer driwwer aus.

Copyright: woxx/Isabel Spigarelli

D’Lëtzebuerger Südgemenge waren europäesch Kulturhaaptstad 2022 an de kulturelle Programm war deementspriechend voll – an awer huet d’Kulturredaktioun vun der woxx dëst Joer och aner Momenter am Kulturliewe  beschäftegt, déi näischt domadder ze dinn haten. D’Tessie Jakobs, de Florent Toniello an d’Isabel Spigarelli paken aus: Wat huet si dëst Joer am Beräich Kultur besonnesch interesséiert? Wat si fir si Themen, déi iwwert de Joreswiessel eraus Spuere wärten hannerloossen? mehr lesen / lire plus

Kulturpodcast: Um Canapé mat der woxx – #19 Heelung duerch Papaya?

Dëse Mount ass d’Kënschtlerin Jennifer Lopes Santos op Besuch „Um Canapé mat der woxx“ : D’Jennifer ass Grënnungsmember vum afro-feministesche Reseau Finkapé a vum Projet „Papaya“. Hei huelen afro-Feminist*innen hir a kollektiv Identitéiten auserneen. Wat fir eng Roll spillen dobäi déi mental Gesondheet, Emanzipatioun a wäiss Männer?

Copyright: woxx/Isabel Spigarelli

Wien de Numm Papaya liest, denkt warscheinlech éischter un Uebstzalot wéi un e Konschtprojet – mä genee dat huet d’Kënschtlerin Jennifer Lopes Santos, zesumme mam Mélissandre Varin, gemaach: Hire Konschtprojet „Papaya“, dee säit 2019 leeft, riicht sech un afro-feministesch Kënschtler*innen an Aktivist*innen. De Projet well duerch verschidde Konschtinterventioune post-kolonial Identitéiten zelebréieren, mä och dekonstruéiren. mehr lesen / lire plus

Passé colonial du Luxembourg : « Il n’y a aucune volonté de traiter cette question »

Sandrine Gashonga, cofondatrice de Lëtz Rise Up, analyse la table ronde « Lëtzebuerg : e koloniale Staat » et le traitement du passé colonial du Luxembourg. Un entretien.

Sandrine Gashonga est militante, cofondatrice de Lëtz Rise Up, consultante et formatrice antiraciste et interculturelle. COPYRIGHT: Sophie Amzat

woxx : Vous avez participé à la table ronde « Lëtzebuerg : e koloniale Staat ? » du Musée national d’histoire et d’art (MNHA), le 2 juin. Une table ronde qui a été thématisée dans les médias, entre autres à cause des propos racistes exprimés. Est-ce qu’il y a eu des suites ?

Sandrine Gashonga : Non, il n’y a pas eu de suites, mis à part un entretien avec Kevin Goergen, de l’Université du Luxembourg, qui mène l’étude sur le passé colonial du Luxembourg, pour discuter de ce qui s’est passé : je pense que pour lui c’est nécessaire de créer des liens avec les activistes qui travaillent sur cette question. mehr lesen / lire plus

Luxemburgs Kolonialvergangenheit: „Comment réparer les dommages faits par la colonisation ?“

Das Rundtischgespräch „Lëtzebuerg: e koloniale Staat?“ sorgte Anfang Juni unter anderem durch die darin vertretenen rassistischen Positionen für Diskussionsstoff. Doch wie sieht eine Debatte auf Augenhöhe zu diesem Thema aus? Und was haben Feminismus und Museen damit zu tun? Vier Aktivist*innen suchen und geben Antworten.

Antónia Ganeto, Sprecherin von Finkapé, stellt fest, dass die Debatte über Rassismus und Kolonialismus zum Trend wird, doch zu wenig über Methoden, Ziele und den Einfluss auf Menschen nachgedacht werde. (© Baye Gallo Saar)

Monique Faber, Moderatorin des Rundtischgesprächs „Lëtzebuerg: e koloniale Staat?“ stellte bei der Präsentation von Antónia Ganeto (Sprecherin von Finkapé), Alpha* (Mitglied von Richtung22) und Sandrine Gashonga (Mitbegründerin von Lëtz Rise Up) gleich zu Beginn deren Bezug zu Luxemburg klar – anders als bei den weißen Gästen wie dem Kooperationsminister Franz Fayot (LSAP), dem Abgeordneten Fernand Kartheiser (ADR) und Kevin Goergen (Universität Luxemburg): Rassismus zum Auftakt, der sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung vom Nationalmuseum für Geschichte und Kunst (MNHA), am 2. mehr lesen / lire plus

Fred Keup hadert mit der „Culture Générale“

Der rechtspopulistische ADR-Abgeordnete versuchte mit einer parlamentarischen Anfrage zu vermuteter Raubkunst seinen anti-französischen Ressentiments Luft zu machen – und wurde prompt mit einer Geschichtslektion ruhiggestellt. 

(©CHD on flickr)

Für die einen waren die deutschen Besatzungen im 20. Jahrhundert die schlimmsten, die Land und Bevölkerung aushalten mussten, für die Rechtspopulisten des ADR und des Wee2050 gibt es aber noch eine andere Okkupation die sie in ihrem Nationalstolz schmerzt: Von 1794 bis 1814, war Luxemburg Teil des „Département des Forêts“. Erst nach Napoleons Untergang wurde das Land auf dem Wiener Kongress zu einer eigenständigen politischen Entität erklärt.

Dass die Revolutionstruppen, die Ende des 18. mehr lesen / lire plus