Filmtipps: Das Buffet ist angerichtet

von | 18.12.2025

Es knistern schon die Popcorntüten und das Wasser läuft im Mund zusammen: Bei diesen Filmen kommen Cineast*innen wie Gourmets auf ihre Kosten. Wobei – ein robuster Magen ist mitunter unabdinglich.

(© AKFPL)

The Lunchbox

(mes) – À Mumbai, le système unanimement acclamé de livraison de repas des dabbawallahs a une faille : la boîte à déjeuner préparée par Ila est déviée et, au lieu d’arriver chez son mari, c’est Saajan, un fonctionnaire austère, qui reçoit les gamelles pour midi. Par le biais de petits mots, les deux entament un échange épistolaire. Mêlant les sons quotidiens de la métropole à une image par moments documentaire, la réalisatrice Ritesh Batra nous offre un film sur l’isolement et les routines partagés entre inconnu·es, déclenchant de belles émotions en dépit des personnages un peu caricaturaux. Un film doux et soigné, qui donne autant envie de goûter à la vie qu’aux plats préparés par Ila.

The Lunchbox (2013). L’évaluation du woxx : XXX

(© Stephanie Branchu)

La passion de Dodin Bouffant

(tj) – „La passion de Dodin Bouffant“ von Regisseur und Drehbuchautor Trần Anh Hùng ist trotz einfacher Zutaten ein wahres Fest für die Sinne. Der Film spielt im Jahr 1885 in der privaten Küche des wohlhabenden Gourmets Dodin (Benoît Magimel), wo Juliette Binoche als Eugénie mit Hingabe Soßen, Suppen, Eintöpfe und Desserts zubereitet. Unterstützt wird sie von der Magd Violette (Galatéa Bellugi), deren Nichte Pauline (Bonnie Chagneau-Ravoire) sowie Dodin selbst. Die Kamera verfolgt die Kochszenen geduldig und detailreich, sodass jede Bewegung – vom Ernten im Garten bis zum Anrichten der Gerichte – nachvollziehbar wird. Durch die minutiösen Vorbereitungen hat man nach Filmende das Gefühl, Stunden an der Seite eines perfekt eingespielten Küchenteams verbracht zu haben. Über das Verhältnis der Figuren erfahren wir wenig Explizites, doch die stille Kommunikation zwischen Eugénie und Dodin offenbart eine tiefe Verbundenheit. Der Film wirkt fast zeitlos, ohne historische oder politische Hintergründe zu thematisieren. Er zeigt eine abgeschlossene Welt, in der alles der Zubereitung und Wertschätzung von Speisen untergeordnet ist. Wie 2024 bereits in unserer Rezension (woxx 1792) hervorgehoben, liegt der Reiz des Films weniger in der Handlung als in der Darstellung des Kochens und der zwischenmenschlichen Dynamik. Ein echter Genuss.

La passion de Dodin Bouffant (2023). Bewertung der woxx: XXX

(© CurzonFilm)

Flux Gourmet 

(ja) – Das renommierte „Sonic Catering Institute“ gibt einem Künstler*innenkollektiv die Möglichkeit, sich vier Wochen lang im Rahmen einer Residenz sowohl kulinarisch als auch akustisch auszutoben. Begleitet werden sie von einem griechischen Autor, der über ihre Kunst berichten soll, jedoch unter massiven Verdauungsproblemen leidet. Nicht nur, dass die Performances des Kollektivs unter internen Konflikten leiden: Die Künstler*innen und das Institut sehen sich zusätzlich noch Attacken einer weiteren Gruppe ausgesetzt. Diese wurde vom Institut abgelehnt und hat nun Rache geschworen. Regisseur Peter Strickland schafft es, das absurde Szenario so zu vermitteln, dass man glauben könnte, akustisch-kulinarische Kunst sei keine außergewöhnliche Musikrichtung, sondern so normal wie Rock oder Pop. Die Komödie alterniert zwischen humoristisch und eklig, nimmt seine Charaktere und ihre Nöte jedoch ernst, ohne sich allzu sehr über sie lustig zu machen. Ein Film wie ein stinkender Käse mit Edelschimmel: Wer sich über die Hemmschwelle traut, wird mit einem wunderbaren Geschmackserlebnis belohnt.

Flux Gourmet (2022). Bewertung der woxx: XXX

(© Searchlight Pictures)

The Menu

(mc) – Die Horrorsatire „The Menu“ nimmt die Dekadenz der reichsten ein Prozent am Beispiel der „Haute-Cuisine“-Kultur ins Visier. Der fanatische Foodie Tyler (Nicholas Hoult) und seine Begleitung Margot (Anya Taylor-Joy) fahren auf eine abgelegene Insel, um an einem exquisiten Dinner teilzunehmen. Doch Gastgeber und Sternekoch Slowik (Ralph Fiennes) serviert seinen Gäst*innen weit mehr als nur exklusive Gerichte. Die bitterböse Satire wartet mit einer scharfen, gesellschaftskritischen Note auf und macht besonders Spaß, wenn Margot und Slowik aneinandergeraten. Taylor-Joy und Fiennes waren für ihre jeweilige Hauptrolle für den Golden Globe nominiert. Ein solider Film als Alternative zur zigsten Ausgabe von „Kitchen Impossible“ und Co. Fun Fact: Für die authentische Inszenierung der Speisen ließ sich die Produktion von „The Menu“ von der französischen Starköchin Dominique Crenn beraten, die lange Zeit die einzige Frau in den USA mit drei Michelin-Sternen war. Eine ausführliche Rezension gab es in der woxx bereits zum Kinostart in 2022 (woxx 1715/1716).

The Menu (2022). Bewertung der woxx: XXX

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