Ein Wohnwagen aus den 1970er-Jahren trifft in Düdelingen auf Holz, Lehm und Schilfmatten: Bei einem partizipativen Projekt soll ein Gewächshaus aus wiederverwendeten Ressourcen entstehen. Helfende Hände, auch ohne grünen Daumen, sind willkommen!
Die Stadt Düdelingen präsentiert ein neues partizipatives Projekt: Caravan – Greenhouse. Dabei handelt es sich nicht um eine grüne Reisegesellschaft, die durch Klein-Italien wandert, sondern um ein Treibhaus auf Rädern. Am Anfang des Projekts stand ein Geschenk: ein alter Wohnwagen aus den 1970er-Jahren.
Engagierte Bürger*innen, die auf der Industriebrache NeiSchmelz bereits den Gemeinschaftsgarten Urban Garden pflegen, planten den Bau eines Gewächshauses, unter anderem zur Jungpflanzenanzucht. „Anstelle eines Gewächshauses aus dem Baumarkt waren sich die Initiatoren schnell einig, ein partizipatives Projekt zu starten und nur die Ressourcen zu nutzen, die einem tatsächlich zur Verfügung stehen“, geht aus der Pressemitteilung der Stadt Düdelingen zum Projekt hervor. Mit der Schenkung des Wohnwagens entstand daraus das Projekt „Caravan Greenhouse“.
Marc Treischel von der Organisation Horyoh hat das Konzept zum Umbau ausgearbeitet. Horyoh ist außerdem am Projekt Äerdschëff vom CELL – Centre for Ecological Learning Luxembourg beteiligt. Zusammen mit Claire Thill, Koordinatorin des Urban Garden NeiSchmelz und Cédric Czaika von der Dienststelle Ensemble Quartiers Dudelange leitet Treischel jeden Samstag Arbeitsgruppen auf der Industriebrache in Düdelingen. Von 10 bis 14 Uhr wird im Hall Fondouq am Wohnwagen gearbeitet. Die Workshops stehen allen Interessierten frei. Grundkenntnisse des Gartenbaus oder handwerkliche Kompetenzen sind keine Voraussetzung.
Das Projekt Gewächshaus befindet sich derzeit in der zweiten Phase: Nachdem der Wohnwagen bis aufs Metallgerüst ausgehöhlt wurde, geht es nun an die Isolation durch Holz, Lehm und Schilfmatten. Später soll er um einen Vorbau mit Hochbeeten ergänzt werden, der als Gewächshaus dient. „Dieses Konstrukt wird vorwiegend aus ausgedienten Fenstern zusammengesetzt sein“, schreibt die Gemeinde Düdelingen.
Allgemein setzt man beim Umbau des Wohnwagens auf die Wiederverwertung von Ressourcen: Gespendete, alte Autoreifen sollen den Vorbau verstärken; verwendete Kartons stammen vom Düdelinger Wochenmarkt. Nur die Technik, die später im Inneren des Gewächshauses zum Einsatz kommt, wird erworben – Solarpaneels fürs Dach, LED-Lampen und Heizschläuche.
Das Gewächshaus soll Mitte Mai fertig sein. Wer mitmachen will, kann sich bei der Dienststelle Ensemble Quartiers Dudelange per Mail (ensemblequartiersdudelange@inter-actions.lu) oder per SMS an die Nummer 621 656 660 wenden. Die Anmeldung zu den Workshops ist obligatorisch.