Aufklärung als gesellschaftliche Praxis: Über die Zerstörung der Vernunft

Wahrheit war nie eine bloß theoretisch-gedankliche, sondern eine zutiefst praktische Idee – dies zu zeigen, ist ein zentrales Motiv in den Büchern des Hamburger Gesellschaftstheoretikers Gerhard Stapelfeldt. Das Bewusstmachen von „unbewusst“ herrschenden Verhältnissen mit dem Ziel einer die Gesellschaft verändernden Praxis erscheint angesichts der jeden Bezug auf die Vernunft dementierenden neoliberalen Ideologie aber schwieriger denn je. Ein Gespräch über die Aufklärung und deren Dialektik.

Haben in ihrem jeweiligen Land eine neoliberale Wirtschaftspolitik eingeführt: Die damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher, Bundeskanzler Helmut Kohl und US-Präsident Ronald Reagan während des Weltwirtschaftsgipfels 1985 in Bonn. (Foto: EPA/File Germany Out)

woxx: Kapitalismuskritik beschränkt sich heutzutage oft auf die Missbilligung des Neoliberalismus. mehr lesen / lire plus

Kunsterfahrung: Die Auflösung der Wirklichkeit

In seinem neuen Essay „Kosmische Angst“ widmet sich Autor und Filmwissenschaftler Daniel Illger den Randregionen menschlicher Erfahrung. Hierzu greift er auch auf den amerikanischen Schriftsteller H.P. Lovecraft zurück – mit allen Ambivalenzen.

Dann doch lieber an Himmel und Hölle glauben? Laut Daniel Illger sind die Erzählungen H.P. Lovecrafts literarisch so bemerkenswert, weil bei ihm „das Grauen in der wissenschaftlich plausibilisierten Diagnose gründet, dass das Universum ‚ein sinn- und seelenloser Ort‘ sei“. (Foto: pixabay)

Es ist ein Moment, der Eltern kalt erwischen kann. Die Frage: „Papa, was ist eigentlich der Tod?“ wird oft bereits im Alter von vier, fünf Jahren gestellt. In seinem Buch „Kosmische Angst“ macht der Schriftsteller und Filmwissenschaftler Daniel Illger das Nachdenken des Kindes über den Tod zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen. mehr lesen / lire plus

Protest und Indifferenz: Dialektik des Widerstands

Seine Vorlesungen faszinierten in den 1970er-Jahren nicht bloß Religionswissenschaftler, sondern auch viele Berliner Linke: Nun wurde die Habilitationsschrift des vor kurzem verstorbenen Religionsphilosophen Klaus Heinrich wiederveröffentlicht. Ein Buch über die Schwierigkeit des Aufbegehrens.

Hatte zuletzt auch mit seinen lang verborgen gehaltenen Zeichnungen beeindruckt, die teils während universitärer Gremiensitzungen entstanden sind: Der Philosoph Klaus Heinrich auf einer Vernissage seiner Bilder Anfang 2020 in Berlin. (Foto: (c) www.catonbed.de/Jan Sobottka)

„Neinsagen ist die Formel des Protests. In einer Welt, die zu Protesten Anlaß bietet, scheint es nicht überflüssig zu sein, diese Formel zu untersuchen.“ – Mit diesen Sätzen beginnt Klaus Heinrichs philosophischer „Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen“. mehr lesen / lire plus