Theatertipp: Nornen

(Foto: Patrick Galbats)

Die Nornen, drei nordische Schicksalsgöttinnen, erzählen sich immer wieder dieselbe Geschichte: die von Ragnarök, dem als „Götterdämmerung“ bekannten Weltuntergang. Eines Tages aber möchte eine von den mythischen Schicksalslenkerinnen aus der verstaubten Routine ausbrechen und sich neuen, modernen Narrativen zuwenden. Das führt natürlich zu Konflikten – aber zugleich beginnen Urd, Verdandi und Skuld, sich auch über das Storytelling, das „Weben, Stricken und Flechten“ von Erzählungen Gedanken zu machen. Sie fangen an, den erzählerischen Dreiklang aus Anfang, Mitte und Schluss zu hinterfragen – und wie sieht es eigentlich mit dem Spannungsbogen aus? Die Stoßrichtung des Stücks, das seine eigene Bedingungen erforscht, ist interessant, ein bisschen weniger Klamauk und plakativer Humor hätten ihm aber gutgetan. Trotz ihrer betont ironischen Setzung verfehlen viele Kalauer ihre Wirkung; darüber gehen manchmal auch die inhaltlichen Pisten, die das Stück verfolgt, leider verloren. Die Koproduktion des Kollektivs „Independent Little Lies“, dem Escher Theater und dem Kasemattentheater kann man sich noch am heutigen Freitag, dem 12. Juli um 20 Uhr im Kasemattentheater ansehen. Auf der Bühne stehen Frédérique Colling, Catherine Elsen und Anne Klein.


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