Sonic Youth, „Sonic Nurse“, 2004 Geffen Records
Der Titel des ersten Songs verrät alles: Pattern Recognition. Wer Sonic Youth’s mittlerweile 19. Album Sonic Nurse hört, wird einiges wieder erkennen. Da sind die eindringlichen Stimmen von Kim Gordon und Thurston Moore. Da sind die extrem kratzigen, bisweilen dissonanten Gitarrenriffs von Lee Ranaldo. Neu erfunden haben die New Yorker sich und ihren Art-Noise-Rock auch nach mehr als 23-jähriger Schaffenszeit nicht – und trotzdem laufen sie zu lang vermisster Größe auf. Vielleicht, weil dieses Album nicht so experimentell daherkommt, sondern rockiger. Ganz sicher aber auch, weil Gordon und Moore so gut singen wie lange nicht mehr. Wenn Gordon gehässig über Mariah Careys zweideutige Körpersprache herzieht, klingt das einfach herrlich. Auch das Lied „Stones“, eingängig wie ein Popsong, hat das Zeug zu einem echten „Sonic“-Klassiker. Nach dem herausragenden „Murray Street“ also ein weiteres Album, das sich nicht nur eingefleischte Fans zulegen sollten.