Razorlight, Up All Night, Mercury/Universal Music 2004
Ihr Debüt Up All Night ist kaum veröffentlicht – da streiten bereits die KritikerInnen. Klingen die Londoner Razorlights um Frontmann Johnny Borrell nun nach den, ebenfalls aus UK kommenden Libertines, bei denen Borrell einen kurzen Gastauftritt als Bassist hatte? Oder doch eher nach den New Yorker Strokes? Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen. An die Libertines erinnert die klare Stimme Borrells – bei den ersten Liedern „Leave Me Alone“ und „Rock’n’Roll Lies“-, süchtig machende Gitarren und raffinierte Wendungen zwischen sanft-verführerisch und intensiv-rockend („In The City“). Wie die Strokes hingegen klingen rauere Stücke wie „Which Way Is Out“, „Rip It Up“ oder Don’t Go Up To Dalston“, übrigens ein verzweifelter Gruß an Ex-Kumpel und Junkie Pete Doherty. An beide Bands wiederum erinnert der Medienhype: Razorlight gelten schon jetzt als eines der großen Talente im britischen Indie-Rock. Und das durchaus zu Recht.