Kettcar, Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen, Grand Hotel Van Cleef, 2005
Neulich die Nachricht in den Tagesthemen: Die Band Kettcar hat ein neues Album veröffentlicht. Nach dem mittelschweren Begeisterungssturm, den das Debüt der Hamburger vor zwei Jahren entfachte, schießen Kettcar mit „Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen“ den Vogel endgültig ab. Weniger Gassenhauer, dafür eine Handvoll einfach schöne Songs: Kettcar beweisen ein Händchen für Geschichten, die jetzt, hier oder überall passieren können. Vielleicht bestes Beispiel ist „48 Stunden“, die Chronik des Scheiterns einer Liebe auf Distanz. Musikalisch wirkt alles gefällig, vieles berührend, manches fast beliebig. Doch dank der wie gewohnt famosen Texte von Markus Wiebusch spricht Kettcar die ZuhörerInnen ohnehin vor allem auf einer emotionalen Ebene an: Hier läuft der Film deines Lebens und Kettcar gewinnen klammheimlich den Oskar für das beste Drehbuch.