Noch bis zum 15. April.

Einen Querschnitt durch das Schaffen von Günter Grass zeigt zurzeit die Galerie Clairefontaine. Der Schriftsteller ist seit Jahrzehnten auch als Maler, Zeichner und Bildhauer bekannt. Poetische Landschaftsaquarelle in sattem Grün, Lithografien und Grafiken, Bronzeplastiken von Lebewesen, die irgendwo zwischen Mensch und Vogel angesiedelt sind: Die Ausstellung zeigt vor allem Ausschnitte aus seinem Werk, ohne dass sich dem Betrachter daraus ein Gesamtbild erschließt. Einzelne Exponate stechen dagegen heraus: So zum Beispiel eine „Ratte“ von 1985, eine Kohlezeichnung, die auf Grass‘ 1986 erschienenen Roman „Die Rättin“ verweist. Oder auch das in den historischen Kontext eingebundene Aquarell „1918 – mein Jahrhundert“. Der Titel der Ausstellung „Letzte Tänze“ verweist auf eine Serie, in der tanzende Paare abgebildet sind. Sie tragen Titel wie „Wilder Mann“, „Charleston“ oder „Ragtime“ und sind wohl die interessantesten Exponate. Es ist kaum zu entscheiden, ob es sich wirklich um „wilde“ Tänze handelt oder um Zweikämpfe, ob die Personen sich in den Armen liegen oder miteinander ringen.