Wer es bunt mag, der ist bei den Gemälden von Roland Schauls genau richtig. Seine mit Acryl, Kohle und Pastellfarben gemalten Bilder sind durch die leuchtenden Farbformen nicht ohne Drastik. Sie sind kollagenartig zusammengestellt und behandeln immer wiederkehrende Sujets: Etwa einen rotbäckigen Jungen sowie Typen, die an die Harlekins von Picasso erinnern oder eine durchkomponierte Interieur-Bildserie mit Sofa, Schuhen, Einkaufstüten und einem Ausblick auf eine altmeisterliche Landschaft. Primär scheint für Schauls dabei die Malerei: „Ich will die Form gegen die Farbe setzen, das Abstrakte gegen das Gegenständliche – um Spannungen herzustellen und um zu wissen, wie weit ich gehen kann.“ Dem Künstler geht es nicht so sehr um die Geschichte, auch wenn seine Bilder anekdotisch erscheinen, wichtig ist ihm, dass durch die Farben eine dichte kompositorische, quasi abstrakte Aussage getroffen wird, die ein Gefühl auf die anwesenden Bildfiguren projiziert. Die beiden Ausstellungen bieten einen guten Einblick in das Schaffen von Schauls, dessen Bildern man seine malerische Recherche ansieht, jedoch sollte man auch LiebhaberIn einer gewissen dekorativ-expressiven Farbigkeit sein.
Bis zum 20.1.2007 in der Galerie Clairefontaine Espace 1 und bis zum 31.1.2007 in der Galerie l’Indépendance der Dexia.