„Der Name Krahl steht für etwas Unabgegoltenes. Für die Umkehrbewegung im Prozess des Zerfalls der Neuen Linken“, schreiben die MacherInnen der Internetseite über Hans-Jürgen Krahl. „Der Krahl“, wie er manchmal ehrfürchtig genannt wurde, war neben Rudi Dutschke einer der bekanntesten Aktivisten der `68er-Bewegung in Deutschland. Wie kaum ein anderer versuchte der Frankfurter Adorno-Student, den ideologischen Müll der Traditionsmarxisten beiseite zu räumen und den kritischen Kern der Marxschen Theorie freizulegen. Gesellschaftskritik nach Auschwitz, das bedeutete für Krahl wesentlich, die Voraussetzungen der postfaschistischen Gesellschaft mitzureflektieren, einer Gesellschaft also, die zwar ohne Führer auskommen musste, deren Individuen aber weiterhin autoritätshörig dem Staat verbunden waren.
Die „Krahlstudien“ wollen nun die Texte, Reden und Diskussionsbeiträge des im Alter von 27 Jahren bei einem Autounfall Verstorbenen wieder zugänglich machen.
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