DJ: Schatten-DJ und Schneide Chemiker

Die zwei DJ-Größen DJ Shadow und Cut Chemist aus Kalifornien präsentieren im Atelier die Früchte ihrer kreativen Arbeitsgemeinschaft in Form ungewöhnlicher Mash-Ups. Ausschließlich bewaffnet mit 45er Vinylplatten vermischen sie Genres und Epochen zu einem spannenden musikalischen Cocktail.

Ungewöhnliche Beats
von extravaganten Musikern.

Josh Davis, besser bekannt als DJ Shadow, ist für Kenner der Beat und Breakszene kein unbeschriebenes Blatt. Zusammen mit DJ Krush spielte er Ende der 90er Jahre eine entscheidende Rolle bei der Geburt des Trip-Hops. Mit seinem Debütalbum „Endtroducing“ setzte Davis 1996 einen musikalischen Meilenstein; die Einflüsse von Old-School, Hip-Hop sowie Jazz und Funk wusste er zu einem originellen und individuellen Stil zu kombinieren. Seinen Namen findet man auch auf der Geburtsurkunde von UNKLE und auf deren legendärem Album „Psyence Fiction“. In den folgenden Jahren hat DJ Shadow immer wieder mit seinen Sample- und Mixkünsten zu begeistern gewusst. 2006 jedoch verstörte er Fans und Musikkritiker mit seinem neuen Album „The Outsider“, für das er sich mit den so genannten Bay Area Hyphy-Rappers zusammentat. Zu drastisch schien einigen Hörern die Zuwendung Shadows zum „härterem“ Rap, andere warfen ihm vor, sich verkauft zu haben. DJ Shadow würde dieses Album vermutlich als sein persönlichstes bezeichnen.

Cut Chemist alias Lukas Macfaddens Stärken liegen wie bei DJ Shadow in der Handhabung von Plattentellern. Der Sample-Künstler und Produzent dürfte einigen Spezialisten bekannt sein aus seiner Zeit bei der Hip-Hop Formation Jurassic 5 und bei der Latin-Funk-Combo Ozomatli. Seit dem Erscheinen seiner ersten Soloplatte „The Audience’s Listening“ im Jahr 2006 ist er vor allem als Einzeltäter unterwegs – wenn er nicht gerade mit DJ Shadow die Platten drehen lässt. Die beiden DJs verbindet eine längere Geschichte erfolgreicher Zusammenarbeit. Gemeinsam nahmen sie 1999 „Brainfreeze“ und zwei Jahre später „Product Placement“ auf. Auf beiden Alben demonstrierten sie die Möglichkeiten musikalischer Amalgame.

Ihr aktuelles Projekt „Hard Sell“ kam zustande, als DJ Shadow und Cut Chemist 2007 gebeten wurden „Brainfreeze“ live in Washington vorzuführen. Die Proben dazu nahmen sie auf und „Hard Sell“ war geboren. „Hard Sell“ ist vor allem eine Hommage an die 7“ oder 45 rpm Vinylplatten. Gerade in den letzten Jahren durfte man eine Wiederbelebung der Vinyltonträger erleben – und dies erstaunlicherweise im Zeitalter des Musikdownloads. Noch sind es vor allem DJs, die diese Liebe kultivieren. Aber immer mehr Bands veröffentlichen ihre Alben sowohl auf CD als auch auf Vinyl, wie man es mittlerweile sogar in Luxemburg beobachten kann. Cut Chemist und DJ Shadow benutzen für ihr Set ausschließlich 45er Platten, wobei sie tatsächlich nur Originale gebrauchen. Mit Hilfe von acht Plattenspielern, zwei Loop-Pedalen und einer Effects-Box verquirlen sie live die diversesten Genres und Stile, von Hip-Hop zu Jazz über Doo Wop. Nach eigenen Angaben entstehen dabei nie gehörte und provokante Mash-ups, die dem Turntablism neue Dimensionen öffnen.

Als Support Act wird der Turntable-Artist Kid Koala den Abend eröffnen. Der Kanadier, der 1996 als erster Nordamerikaner beim britischen Label Ninja Tune einen Plattenvertrag bekam, wird ähnlich wie seine amerikanischen Kollegen ungewöhnliche und genreübergreifende Mixes präsentieren.

DJ Shadow & Cut Chemist, „The Hard Sell“, am 19. März im Atelier.
www.myspace.com/pillageroadshow


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